http://www.andreas-gaudmann.at/

Hiermit stellt Österreich einen relativ neuen Künstler vor, der erst jenseits des 40. Lebensjahres seine erste CD namens 'Rückenwind' veröffentlicht hat. Mit den meist fröhlich-tiefsinnigen Songs, die darauf zu finden sind, erhält er quasi den Austro Pop am Leben und trägt dazu bei, dass dieser nicht vom Aussterben bedroht wird.
Aber wie sagt man so schön? Aller Anfang ist nicht so einfach. Und auch er muss erst einmal um die notwendige Anerkennung beim Publikum kämpfen, um sich zu etablieren. Talent und Arbeit allein reicht dazu oft nicht, sondern es gehört auch eine gehörige Portion Glück dazu und vielleicht noch etwas Hilfe von außen. - Und diese Hilfe kommt
in seinem Fall von Ludwig Hirsch himself, dem einzigen österreichischen Musiker, der sich seiner angenommen hat. Nicht nur, dass Gaudmann jetzt beim selben Management wie Hirsch unter Vertrag steht, sondern er darf diesen auch noch bei dessen Live Termine begleiten. Und seien wir mal ehrlich: was bringt mehr, als wie ein Support Job für einen renommierten Künstler?

Nun, ganz so easy ist das alles dank einiger Umstände denn doch nicht. Denn erstens ist man als deutsch-singender Musiker meistens auch an den deutschsprachigen Raum gebunden, es sei denn man heißt Rammstein. Und wenn man sich dann zweitens auch noch im österreichischen Dialekt artikuliert, dann wird  dieser Sprachraum noch ein wenig mehr eingeschränkt auf Österreich und nur bedingt auf Deutschland und die Schweiz. Nichts desto trotz darf man diese Szene nicht vernachlässigen, denn sie gehört unabdinglich dazu und birgt einen hohen Qualitätsfaktor.

Ich vermute mal, dass dieser Auftritt von Andreas Gaudmann hier in München, sein erster außerhalb Österreichs ist. Es ist ohnehin die einzige Deutschland-Show auf der Ludwig Hirsch Tour. Und da alles in der Familie bleibt, also Management und Meister Hirsch selbst, teilt man sich auch die Begleitmusiker, na ja einige zumindest. Obendrein  mit dabei ist Ulli Bäer, der in den Achtzigern selbst so einige Hitsingles in Österreich verbuchen konnte.

Und so versucht Andreas mit Liedern aus seinem Debütalbum das Münchner Publikum (ca. 1.000) auch ein wenig auf sich aufmerksam zu machen. Er strahlt da oben so eine Zufriedenheit aus, nach dem Motto: don't worry be happy. Und genauso klingt auch die Musik, die er mit selbstsicherer Überzeugung zu vermitteln zu versucht.  Er kommt symphatisch rüber, wie der nette Nachbar von nebenan, und die Lieder dürften dem Applaus zufolge doch so manchen Zaunspecht hier angesprochen haben.

Sagen wir mal so, auch wenn die Phase der großen Liedermacher oder auch Austro Popper  in Österreich inzwischen eher eine Herbstzeitlose ist, so heißt das noch lange nicht, dass jene schon tot ist. Im Gegenteil die Musik lebt nach wie vor, wenngleich auch momentan nicht unbedingt am Mount Everest. Und gerade deshalb sollte man so neuen, jungen Stars wie es eben Andreas Gaudmann einer ist, die notwendige Beachtung schenken.
Mit diesem Auftritt hier in München ist mit Sicherheit auch außerhalb Österreichs ein Anfang gemacht. Und es bleibt nur zu wünschen, dass der Rückenwind im Laufe der Zeit noch stärker wird.


PS: Ludwig Hirsch selbst gehört übrigens nicht in diese Kategorie. Er hatte schon immer einen Sonderstatus mit seiner Musik. Und was nach obig beschriebener Support-Einlage anschließend passiert ist, gibts
hier ein wenig durch die Blume, oder sollte ich besser sagen, Omama zu lesen.