Sie
können es doch noch
Bon
Jovi Tour in Europa (24.05.-28.06.2008) und New York (12.-15.07.2008) Ich
bin so froh, dass ich nach New York geflogen bin. Denn, sie können es
doch noch. Sie haben es nicht verlernt. Sie können noch richtig
rocken!Alle meine Zweifel sind wie weggewischt. Bon
Jovi haben für die „Lost Highway“-Tour
zu einem Videowettbewerb aufgerufen unter dem Titel „I love this town“.
Man sollte filmen, was man an seiner Stadt liebt.Ein Fotowettbewerb wäre
mir lieber gewesen, da kenne ich mich bisschen besser aus, aber auf
einmal hatte ich einen Geistesblitz und meine Idee nahm immer mehr Form
an.
Samstag
Früh hab ich’s online gestellt und beim Wettbewerb angemeldet. Abends
kam die E-Mail, dass ich’s auf deren Server laden soll. Ob das schon
der Gewinnentscheid war?
Bevor
die Fans vorgelassen wurden, habe ich mein Foto von ihm und mir vom
September unterschreiben lassen. Er hat mich davor schon erkannt (was ja
nicht schwer ist, rote Locken, Fotoapparat, bei jedem RSB-Termin in München
dabei) und wir haben dann noch kurz geredet.Ich bin dann vorne
rausgegangen und die Autogrammstunde hat begonnen. Es war eine
Massenabfertigung. Tico hat einen Flyer unterschrieben und dem Fan in
die Hand gedrückt – der nächste bitte. Keine Autogramme auf
mitgebrachte Fotos oder sonstigem Persönlichen, manche konnten noch
schnell ein Foto machen, und das war’s dann – der nächste bitte.
Noch bevor jeder ein Autogramm bekommen hat, ist er gegangen. Ziemlich
schwacher Termin.2004 bei „Schlichting“ konnte ich richtig schöne
Fotos mit den Fans machen, und jeder hat ein Autogramm gekriegt. 2006
bei „XXXLutz“ stand der Tisch zwischen Tico und den Fans, so dass
die Fotos nicht mehr so schön wurden. Da hat er aber bei allen Fans
unterschrieben. Erst ausführlich, doch als die Zeit knapp wurde, hat er
nur noch schnell unterschrieben. Aber er hat durchgehalten bis zum
Schluss.
Samstag
Früh, am Tag der Show, bin ich dann früh raus, ins Geschäft zum
Arbeiten. Meine Japanerin ist auch früh los, sie wollte sich schon mal
anstellen. So gegen 12.00 Uhr sind wir anderen dann gemütlich los zum
Stadion. Vor Ort erst mal großes „Hallo“, es war ja für mich die
erste Show auf der Europa-Tour und viele von meinen BJ-Freunden und
Bekannten habe ich ja seit der letzten Tour 2006 nicht mehr gesehen. Vor
Ort haben wir dann unsere FC-Tickets abgeholt und ich auch meine
gewonnen Tickets und onstage Bändchen, 2. Gruppe Richie J
Weiter
geht’s zu Jon’s Gitarren und er erzählt uns über Jon’s schwarze
Gitarre, in die „AP“ eingeritzt ist. AP steht für Al Parinello. Er
war Jon’s Gitarrenlehrer, der 1995 gestorben ist. In Gedenken an ihn,
hat Jon dessen Initialen eingeritzt.
Weiter
ging’s zum Mischpult und da wurde es uns kurz wieder heiß. Matt hat
per Funk die Info bekommen, dass noch zwei Fans draußen warten, die zu
spät für die Backstage-Tour gekommen sind. Jetzt würden wir
auffliegen. Aber Matt schickt Joe los, um die zwei abzuholen. Und bei
uns ging’s weiter. Wenn er uns „erwischt“ hätte, hätten wir
gesagt, dass ich den Video-Kontest gewonnen habe, und dass wir doch da
auch die Tour gewonnen hätten...Weiter ging es durch paar Gänge zu den
Garderoben. Wir mussten kurz warten, bis Matt wieder kam, er zählte ab
und stellte fest, dass es zu viele sind bei der Tour. Alle mussten dann
den Arm heben, ob jeder ein grünes Band hat, ja hat jeder, und weiter
geht’s. Bei den Garderoben angekommen wurde es interessant. Garderobe
1 war für Jon, Garderobe 2 für Richie, David und Tico,
Garderobe
3 war für die Gastmusiker.Dawn, Jon’s Garderoben-Frau, die ich in
Christchurch am Flughafen kennen gelernt habe, hat uns über die
Garderoben erzählt und wir haben so noch kurz geratscht. Sie war wieder
sehr nett. Wir sind weiter zum nächsten Raum, in dem die Band essen
wird. Sah ganz normal aus, nichts besonders.
Anfangs
war es ein allgemeiner Zusammenschnitt von verschiedenen Städten und
ich hab mich schon gewundert, wann mein Teil kommen soll. Und dann auf
einmal, im Mittelteil, zeigen Sie ein Wappen, dann das Logo vom Fußballverein
„Schalke 04“ und dann noch jubelnde Schalke-Spieler. Die Leute im
Olympiastadion haben gepfiffen bei Schalke. Sie wussten erst recht
nicht, was das sollte. Und ich war wie gelähmt. Das wäre mein Teil
gewesen. Genau da hätte mein Video gezeigt werden sollen. Schock. Ich
war wie versteinert und konnte es nicht fassen. Da gewinne ich den
Contest und sie bringen die falsche Stadt. Unfassbar. Für mich war die
Show gelaufen. Da konnte auch kein „Blood on blood“ am Ende der Show
das mehr rausreissen. Ich war wie in Trance. Beim Rausgehen hab ich mit
weiblichem Körpereinsatz noch von meinem Security-Mann die Setlist
bekommen und wir sind heimgefahren. Unfassbar, was da passiert war.Ich
hab das Video nicht gedreht, weil ich Karten fürs Konzert wollte.
Onstage nehme ich gerne mit. Aber für mich war es doch der Ansporn,
dass mein Video im Olympiastadion gezeigt wird. Ich
hatte dann paar Tage tour-frei und weiter ging’s zur nächsten Show
nach Frankfurt. Wir sind in der Früh mit dem Auto losgefahren und waren
mittags in Frankfurt. Dank toller Organisation wurde der Parkplatz nicht
rechtzeitig geöffnet und die Autos haben sich über die
Zufahrtsstrassen bis auf die Autobahn gestaut. Wir sind dann grad noch
rechtzeitig zum FC-Einlass am Eingang angekommen und sind als paar der
letzten reingegangen. Wir standen wie immer hinten an der Absperrung und
haben da schon fröhlich zum Trinken angefangen. Eine Freundin hat den
Video-Contest für Frankfurt gewonnen und wir sind diesmal zum ersten
Set rauf. Als Gianna Nannini (welch schlechte Vorgruppe) fertig war,
sind wir schon zum Anstellen. Wir waren die ersten zwei in der Schlange.
Dieses Mal waren die weiteren Ansteher nicht so nervig und haben gedrängelt.
Zum Glück. Wir waren diesmal oben bei „You give love a bad name“,
„Summertime“ und „Older“.
Ich
hatte wieder meinen Gürtel an mit der Schnalle, mit der roten
Laufschrift „Kiss me“. Als Jon das gesehen hat, hat er rübergelacht.
Mehr leider nicht. Irgendwann schaffen wir es noch, dass er mich küssen
wird J
Bei dieser Show haben sie das „Dach“ zugemacht vom Stadion. Es ist
aber kein Dach, sondern sah für mich aus, wie ein Sonnensegel. Ich schätze
mal, dass diese Abdeckung der Grund dafür war, dass der Sound so
schlecht war. Wir standen in der ersten Absperrung und hatten ein kurz
verzögertes Echo. Ich kenne so was schon, wenn ich am anderen Ende vom
Stadion stehe, da ist man dann einen Takt hinterher. Wenn auf dem
Bildschirm der Sänger schon den Mund zugemacht hat, kann ich ihn noch hören.
Aber so was darf so weit vorne nicht passieren. Jon hat es auch gemerkt,
und meinte dazu „This stadium sounds like shit“ und entschuldigte
sich für den schlechten Sound.
Dieses
Mal hatten wir als „Zuckerl“ „Damned“, aber sonst war alles wie
immer. Die Show hat wieder 2 Std. 40 Minuten gedauert, und es war eine
gute Show, aber eigentlich für mich doch wieder nur Durchschnitt.Am nächsten
Tag bin ich mit Freunden schon recht früh zurückgefahren und dann hieß
es schon wieder packen für Dublin.
Das
Konzert fand auf einem Acker neben der Pferderennbahn statt. Es war
Wiese und Schotter – wie gemütlich. Der Vorteil war aber, dass zum
einen der Pit (es gab nur einen) kleiner war wie sonst, und dass er nach
hinten leicht höher wurde. So gut wie bei der Show haben wir noch nie
gesehen.Als Vorgruppe hatten wir dieses mal u.a. Kid Rock. Hölle, war
der gut. Der kann mal richtig rocken. Das hat Spaß gemacht. Den würde
ich mir so auch sofort in München anschauen. Er hatte einen stylischen
Jogginganzug an und nach paar Songs hat er endlich seine Jacke
ausgezogen. Der Körper sieht astrein aus, ziemlich trainiert, und unten
an den Hüften hat er die Kerben nach unten. Sehr sexy. Aus der Ferne
sah er ziemlich heiß aus – aus der Nähe bin ich mir nicht so sicher.
Sein Gesicht ist nicht so mein Fall. Aber musikalisch war er richtig
gut, hat für ziemlich gute Stimmung gesorgt.
Danach
kam Razorlight und die gingen komplett unter und das war’s dann wieder
mit der Stimmung. Bon Jovi haben dann wieder 2 Std. 35 Min. gespielt,
aber wieder mal ist die Show für mich einfach so dahingeplätschert.
Sie
haben wieder „Hallelujah“ ins Programm genommen (WARUM?). Da hat
auch „These Days“, mein Lieblingslied, gesungen von Jon, die Show
nicht mehr rausgerissen.
Der
einzige Vorteil von der Show war, dass das Langarm-Shirt, das ich
wollte, bei der Show 10,00 EUR weniger gekostet hat, als auf den vorigen
Shows, bei denen ich war. Im
September war ich das letzte Mal in Dublin und mit dem Jo war ich in
einem entzückenden Café mit sehr feinen Muffins. Letztes Mal hab ich
das schon nicht mehr gefunden, und auch dieses Mal hab ich vergebens
danach gesucht. Die
nächste Show war für mich in Amsterdam am Freitag. Und mir hat es
schon im Vorfeld so widerstrebt, auf diese Show zu gehen. An dem Tag
spielte Holland gegen Frankreich in der Vorrunde der EM und das Spiel
wurde im Stadion übertragen. Erst danach sollte Bon Jovi auf die Bühne
gehen. Das ging mir so gegen den Strich. Zu allem Übel hab ich für den
nächsten Tag noch zugesagt, auf die Hochzeit von einem langjährigen
Freund zu gehen, und die Fotos zu machen. Ich dachte mir immer, so
schlimm kann es nicht werden, aber als ich ihn dann gefragt habe, was so
los sein wird, habe ich gemerkt, es wird noch schlimmer.Dann die
Kombination, Amsterdam, Fußball, Bon Jovi Konzert bis mitten in der
Nacht, morgens um 7:00 Uhr den Flieger nach München, dann auf die
Hochzeit bis Mitternacht – das war mir zu viel.Wir haben dann die
FC-Karten umschreiben lassen und ich hab den Flug verfallen lassen. Das
war das allererste Mal, dass ich ein Bon Jovi Konzert sausen hab lassen. Es
folgten fast zwei Wochen Pause und ich war dann doch wieder so weit,
dass ich mich auf die letzten zwei Shows gefreut habe.Wir hatten ein
entzückendes kleines Hotel in der Nähe des Twickenham Stadiums, so
dass wir zu Fuß in ca. 20 Minuten beim Stadion waren. Bon Jovi waren ja
2000 die letzte Band, die im Wembley Stadium aufgetreten sind. Und 2006
hätten sie das Stadion als erste Band eröffnen sollen. Nachdem das
Stadion da noch nicht fertig war, dann jemand anderes als erstes im
Stadion spielen durfte, hab ich das Gefühl, dass Jon beleidigt ist, und
nie wieder im Wembley Stadium spielen will. Aber Twickenham Stadium ist
auch ok. An die Vorgruppe kann ich mich nicht mehr erinnern. Die waren für
mich nicht merkenswert. Das Tolle war, es kamen immer wieder die „Smirnoff
ICE“-Verkäuferinnen vorbei, so dass wir nicht auf dem Trockenen
standen.
Das
heutige „Zuckerl“ war „Diamond Ring“ – naja, wer’s mag...
Des Weiteren haben sie „Dry County“ wieder ausgegraben. Die Magie
vom ersten Mal hören nach zig Jahren (letzte Tour in Düsseldorf) war
natürlich nicht mehr da. Jon hat es dann noch geschafft, den Song
komplett zu vermiesen, in dem er theatralisch das Lied interpretiert hat
und sich auf die Knie fallen hat lassen. Was soll das? Kann er das Lied
nicht einfach ganz normal singen, wie sonst auch immer. Muss er dazu
jetzt Theater spielen? Ich verstehe ihn nicht mehr. Nach 2 Stunden 20
Minuten war die Show schon vorbei, und auch wieder war ich nicht so
richtig glücklich nach der Show.Mal schau’n, was sie uns für die
letzte Show in Europa anbieten.Glücklich hat uns unser Hotel gemacht,
denn wir sind an Menschenmassen vorbeimarschiert, die bei der Bahn
anstanden und wir sind gemütlich zu Fuß nach Hause gegangen. Am
nächsten Tag wollten wir es ganz ruhig angehen lassen, wie am Vortag.
Wenn man hinten im Pit steht, reicht es völlig aus, zeitlich passend
zur FC-Ticket-Ausgabe zu kommen. Unser Plan war gemütlich frühstücken,
dann zum Stadion gehen, alle Tickets abholen (FC und die von
Ticketmaster) und dann wieder gemütlich zurück zum Hotel. Die Abholung
der normalen Tickets hat sich als viel länger gestaltet, als am Vortag.
Aber irgendwann hatten auch wir alle unsere Karten, die übrigen Karten
auch verteilt und wir sind zurück zum Hotel gegangen. Gegenüber vom
Hotel war ein kleiner Park an der Themse, wo wir uns in die Sonne gelegt
haben und bisschen gedöst haben. Es war so schön, so ruhig in dem
Park. Die Themse ist an der Stelle wirklich schön, nicht so dunkel und
schnell wie in London, sondern blau, langsam, mit vielen Bäumen und Büschen
an den Ufern, mit Ausflugsbooten und Ruder-Teams. Wirklich schön.
Zum
Abschluss haben wir uns im Hotel-Pub noch ein feines Dessert gegönnt,
Apple Crobbler, und sind dann zum Stadion marschiert. So spät waren wir
noch nie am Stadion. Mit dem letzten Song der Vorgruppe sind wir erst
ins Stadion reingegangen. Und verpasst haben wir überhaupt gar nichts.
Im Nachhinein hab ich auf Backstage gelesen, dass die Fans diese
Vorgruppe als die schlechteste der ganzen Tour empfunden haben. (und Kid
Rock als die Beste).
Nach
2 Std. 30 Min. war das letzte Konzert der Europa-Tour zu Ende. Ich
liebe Bon Jovi, ich liebe ihre Shows, sie sind eine verdammt gute
Live-Band – aber die Song-Auswahl auf dieser Europa-Tour war für mich
sehr enttäuschend. Es gibt Lieder von Bon Jovi, die mag man, manche mag
man nicht, aber es sind immer noch Bon Jovi Songs. Aber was soll dieser
ganze Cover-Mist? Durch die schlechte Hochzeits-Band vor paar Wochen
wurde mir bewusst, dass Bon Jovi den gleichen Mist spielen, wie diese
Cover-Band. „Rocking all over the world“, „Shout“, „Twist and
shout“. Okay,
„Hallelujah“ hat die Hochzeitsband nicht gespielt. Mich stören auch
nicht die paar Songs, die sie bei „Sleep when I’m dead“ anspielen,
wie „Mercy“, „Jumping Jack Flash“, „Start me up“, das ist
zwar meist das gleiche, aber sie spielen die Songs ja nur kurz an. Aber
warum spielen sie so viele komplette Cover-Songs? Warum?
Sie bekommen mit ihren eigenen großen Hits jedes Stadion zum Brüllen,
warum ist Jon’s Anspruch so tief gesunken, dass sie sich auf das
Niveau einer Hochzeitsband runtersetzen, und so viele Cover-Songs
spielen. Und es ist ja nicht, dass sie wirklich anspruchsvolle
Cover-Songs spielen. Vor paar Jahren haben sie „Hero“ gespielt von
David Bowie. Ein Traum. Aber diese Stimmungs-Party-Wies’n-Hits sind
unter allem Niveau. Ich hatte bisher immer das Gefühl, dass Jon
wirklich hohe Ansprüche hat in seinem Leben, das er immer das Beste
will, aber was sollen dann diese schrecklichen Party-Songs.Vielleicht
sollte er sich mal eine der schlechten Hochzeitsbands anhören, die mit
Keyboard/Akkordeon, Gitarre und Bass nicht nur schlechte Stimmungs-Songs
spielen, sondern auch Bon Jovi schlecht covern. Vielleicht fällt ihm
dann mal auf, auf welchem Niveau sie sich jetzt befinden.Ich weiß aber
nicht, ob die für mich enttäuschenden Setlists der einzige Grund
waren, dass mir die Tour in Europa nicht mehr gefallen hat. Ich hab ja
eh nur wenige Shows gemacht, München, Frankfurt, Dublin und London, und
abgesehen von Frankfurt, wo sie nur alle hundert Jahre spielen, und nach
dem schlechten Sound bestimmt nicht mehr spielen werden, waren es
eigentlich die Städte, die bisher immer als die Highlights der letzten
Touren gegolten haben. Aber von Show zu Show haben sich die Shows in
meinen Augen verschlechtert.Liegt es nur an der Band, an deren
Musikauswahl? Oder an mir selbst? Habe ich zu hohe Erwartungen? Seit
letztem Jahr arbeite ich fest im Geschäft und bin sehr angespannt. Ich
arbeite da wie blöd, bin immer erreichbar und will, dass es richtig gut
läuft. Aber ich steh sehr unter Strom.Bisher haben Bon Jovi mir immer
so viel gegeben, dass ich alles Drumherum ausblenden konnte, sie haben
mich begeistert, und diese Begeisterung hielt noch lange nach den Shows
an. Keine Gedanken an Jobs, keinen Gedanken ans Geschäft – einfach
nur Bon Jovi.Aber dieses Gefühl geben sie mir nicht mehr. Ich komme aus
den Konzerten raus, hab schon ein Glücksgefühl, aber das hält nicht
lange an. Spätestens am nächsten Morgen ist dieses Gefühl weg. Ich
habe viele Freundinnen beneidet, um diese Glücksgefühle, die sie noch
Tage oder sogar Wochen nach den Shows noch haben. Ich hab sie leider
nicht mehr. Umso
mehr war ich auf die Shows in New York gespannt, „The Lost
Highway ends in New York“.Drei Shows haben sie in New York
gespielt, angefangen mit einem kostenlosen Konzert im Central Park. Der
Anlass für dieses Konzert war das „MLB-All Star“ Baseball-Spiel
paar Tage später im Giants Stadium.
Ich
bin mittags gelandet, zum Hotel gefahren (dumm nur, dass der „Super
Shuttle“ mich vergessen hatte und ich über eine Stunde auf Abholung
warten musste), kurz geduscht und mit dem Taxi zum Central Park
gefahren. Trotz langer Schlange ging es doch ziemlich flott rein. Der
Weg führte kreuz und quer durch den Central Park doch schließlich bin
ich dann doch am „The Great Lawn“ angekommen. Meine Freundinnen sind
schon am Freitag gelandet, und sind schon Samstagvormittag zum Central
Park. Die Wiese haben sie mit Absperrgittern unterteilt, und da ich erst
am Nachmittag kam, war die vorderste Absperrung, wo meine Freundinnen
gewartet haben, schon voll. Ich bin dann zu einem Security-Mann hin, und
hab ihn gefragt, wo der Eingang zum ersten Block ist. Er meinte dann
nur, da gibt es keinen Eingang mehr, vorne ist schon voll, da kann ich
nicht mehr rein. Ich wollte schon loslegen mit Fan aus Deutschland, usw.
als er meine zwei Fanclub-Ausweise gesehen hatte. Die hab ich mir schon
beim Reingehen umgehängt, man weiß ja nie, ob man sie braucht.
Der Security-Mann sieht also meine Pässe und sagt dann, „oh,
you are working here“, und ich, „yes“, und schon hat er die
Absperrung für mich aufgemacht und ich konnte durch.Jetzt wissen wir
also auch, für was wir diese Pässe haben JMeine
Freundinnen hab ich dann auch gefunden und wir sind dann noch rumgehockt
und haben gewartet, bis es endlich anfängt. Den
Sonntag hatten wir „frei“ und wir haben die „Waterfall-Tour“
mitgemacht, um die vier künstlichen Wasserfälle zu sehen, die diesen
Sommer u.a. von der Brooklin Bridge plätschern. Den restlichen Tage
haben wir mit Shopping verbracht. J
Montag
ging es weiter mit Geld-Ausgeben, bis wir dann schon recht früh zum
Madison Square Garden sind, um beim Merchandising wieder zuzuschlagen.
Und wir wurden fündig mit den VIP-Taschen (ok, ich hab die ja schon,
aber Freunden mitgebracht) und Flip-Flops, dazu gab es dann schöne
Papiertüten mit dem Heart’n’Dagger-Logo. Ich bin dann noch mal zurück
zum Hotel gelatscht (ca. 7 Blocks) und hab von uns allen die Einkäufe
zurückgebracht, damit sie uns während dem Konzert nicht im Weg sind. Davor
haben wir noch die FC-Karten abgeholt und ich hatte wirklich gute Plätze,
Block 3 (zwischen Jon und Richie), Reihe 9. Kann ich mich nicht
beschweren. Wir haben zwar überlegt, onstage zu gehen, aber wir wollten
unsere guten Plätze nicht hergeben. Die zwei Reihen vor uns hatten „Package
B“ vom Fanclub für 700 USD (?) gekauft, und durften onstage. So viel
Geld für Reihe 7 bzw. 8? Die Vorgruppe All American Rejects
haben wir überhört und sind erst anschließend auf unsere Plätze
und die Show konnte beginnen.
Die
Show hat 2 ½ Stunden gedauert, sie war gut, aber wieder einmal bin ich
rausgegangen und hab mir gedacht, das war es nicht. Das war nicht das,
was ich von Bon Jovi gewohnt bin. Es war nicht schlecht, sie haben
nichts falsch gemacht, aber überzeugt haben sie mich leider nicht. Am
zweiten Tag hatten wir Karten in Block 1 (Gäste), Reihe 11, ganz nah
bei der Side Stage J
Nicht weit von uns entfernt, auf dem Rang, saßen einige
Prominente, die wir zwar nicht kannten, aber von vielen Fans
fotografiert wurden. Als später Jon seine Spieler von den Philadelphia
Souls gegrüßt hat, wussten wir, wer diese Kerle sind.
Für
die zweite Show habe ich die gleichen Songs erwartet wie am ersten
Abend, weil beide Shows aufgezeichnet wurden für eine DVD. Deswegen
liefen auch immer Kamera-Teams durch die Gänge und haben die Fans
gefilmt.
Lustig
waren die Spieler hinter Jon, sie haben sich, mit Jon von hinten als
Hintergrund, von den Kumpels fotografieren lassen. J
Es folgte „Blood on blood“ und das war der Hammer. Das Lied ist schon richtig gut, aber was da abging, Wahnsinn. Jon
hat auf der kleinen Bühne angefangen und ist dann vor der ersten Reihe
auf der Tribüne in Richtung Bühne gegangen. Dann hat er sich auf das
Geländer gestellt, in Richtung Bühne, hat sich an der Hand von seinem
Security-Mann festgehalten und weitergesungen. Das Lied hat dadurch so
viel Energie gewonnen, so viel Ausstrahlung, dass es für mich DAS Lied
des Abends war und mir dadurch eine unvergessliche Show bereitet hat.
Es
folgten „Saturday Night“, „HAND“ und „Who says“. Da hatte
ich endlich genügend Zeit, die Setlist ins Handy zu tippen, um diese
nach Konzertende sofort an meine Freundinnen zuhause zu verschicken.
Es
folgte noch „Bad medicine/Shout“ und zum Zugabenteil „Runaway“,
„Wanted“ und „Prayer“. Jon hat sich verabschiedet, mit „Next
stop – New Orleans“ (wo das Finale der AFL zwischen seinen
„Philadelphia Souls“ und den „San Jose Sabercats“ stattfinden
wird). Meine
besten Shows auf dieser Tour waren London (CAN) im November, Sydney
(AUS) im Januar und New York, 2. MSG-Show (USA) im Juli. Eine
Reihenfolge hab ich nicht, welche am Besten war, aber diese drei Shows
waren so richtig gut, so überzeugend, so, dass ich danach hin und weg
war und diese Shows nicht wieder vergessen werde. Das Konzert in
Neuseeland darf ich aber auch nicht außer Acht lassen, denn so was Verrücktes
ist mir noch nie passiert, wie bei diesem Konzert. Jetzt
ist erst mal Pause angesagt, „Bon-Jovi-frei“. Ich hab nichts
dagegen, denn die letzte Show hat mir endlich wieder gezeigt, dass sie
es noch können und dass ich mich auf die nächste Tour wieder freuen
kann. Wie
dann meine Tourplanung ausschauen wird? Dieses
Jahr war ich ja viel unterwegs, Canada, Australien, Neuseeland,
Deutschland, Irland, UK und USA. Zwölf Shows in sieben Ländern, aber
was habe ich nächste Tour vor? Nach Australien und Neuseeland möchte
ich nicht mehr fliegen, auch wenn die zweite Sydney Show mit zu den
besten Shows für mich auf der Tour war. Ich möchte mehr Shows in
Canada machen, z.B. in Toronto. Für mich ist Toronto die tollste Großstadt
in Canada, und dann noch mit Bon Jovi – wunderbar. In der USA würde
ich auch sofort wieder die Shows in New York im „Madison Square
Garden“ machen. Im „Giants Stadium“ war ich 2006, es war toll, hat
mich aber nicht so überzeugt, dass ich da sofort wieder rüber muss.
(außerdem wird es abgerissen und neu gebaut, oder?). In Deutschland
werde ich auf alle Fälle München machen, und sonst, keine Ahnung, ob
ich auch noch andere Städte machen würde. Dublin möchte ich auch
wieder machen, um u.a. meine Freunde wieder zu sehen. Hoffentlich
spielen sie dann endlich wieder in einem richtigen Stadion. Ich war
dreimal drüben bei Bon Jovi, 2003 im „Landsdowne Road Stadium“
(Bruchbude), 2006 im „Croke Park“ (sehr zu empfehlen, und auch nicht
weit weg von meinen Freunden), und dieses mal in Punchestown (bitte nie
wieder!). London würde ich auch weiterhin machen. Ich hab aber das Gefühl,
dass Jon beleidigt ist, weil sie nicht das Stadion eröffnen durften und
deswegen wollen sie nicht mehr im Wembley Stadium spielen. Was schade wäre,
denn die zwei Shows 2000 waren wahnsinnig gut. Aber ich hätte auch
nichts gegen das „Twickenham Stadium“, denn da haben wir in diesem
wirklich schönen kleinen Hotel gewohnt, das nicht weit weg ist.
Auch wenn mich die Tour in Europa dieses Mal nicht überzeugt
hat, werde ich doch wieder ein paar Shows machen.
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