Sie können es doch noch


Teil 2

Bon Jovi Tour in Europa (24.05.-28.06.2008) und New York (12.-15.07.2008)  

Ich bin so froh, dass ich nach New York geflogen bin. Denn, sie können es doch noch. Sie haben es nicht verlernt. Sie können noch richtig rocken!Alle meine Zweifel sind wie weggewischt.

Bon Jovi haben für die „Lost  Highway“-Tour zu einem Videowettbewerb aufgerufen unter dem Titel „I love this town“. Man sollte filmen, was man an seiner Stadt liebt.Ein Fotowettbewerb wäre mir lieber gewesen, da kenne ich mich bisschen besser aus, aber auf einmal hatte ich einen Geistesblitz und meine Idee nahm immer mehr Form an.

An einem Sonntag bin ich bei blauem Himmel und Sonnenschein mit einer Freundin losgezogen. Ich hab zuvor schon per Stadtplan die Locations auf die Sonnenstände überprüft und mit dem Zeitplan sind wir losgezogen, vom Hofgarten zum Chinesischen Turm, rauf zum Monopterus, weiter zu den Surfern am Eisbach, dann zum Nationaltheater. In Bezug auf Marienplatz/Rathaus/Frauenkirche habe ich mir schon Sorgen gemacht, wie ich das hinkriegen soll. Aber da hatten wir dann ein riessen Glück, dass genau zu der Zeit hinterm Marienhof der Gebirgsschützen-Umzug verlief, mit Trachtlern, Kapellen und Fahnen. Und schon hatte ich das perfekte Motiv, im Vordergrund die Trachtler, und mit der Frauenkirche im Hintergrund. Weiter ging es in den Olympiapark zu den Handabdrücken von der Band und das Finale war dann im Olympiastadion. Der springende Punkt an dem Video war immer das Tourposter von München. Ich hab das Poster in einen Klappständer gesteckt und es ist in jeder Szene zu sehen, egal ob im Biergarten, bei den Surfern oder zwischen den grünen Sitzen im Olympiastadion. Der Plakatständer war auf Dauer so schwer (ich kam ja nicht auf die Idee, einen Wagen oder eine Sackkarre mitzunehmen), so dass wir der Meinung waren, das Video muss gewinnen – bei unserem körperlichen Einsatz. Der Gewinner bekommt zwei Tickets fürs Konzert, onstage Bändchen und das  Video wird gezeigt, wenn Bon Jovi „I love this town“ singen. Zuhause mussten noch Freunde herhalten und mir Tipps zu den Video-Schneideprogrammen geben und paar Tage später war das Video fertig.
 

Mein 'I Love This Town' Videoclip

Samstag Früh hab ich’s online gestellt und beim Wettbewerb angemeldet. Abends kam die E-Mail, dass ich’s auf deren Server laden soll. Ob das schon der Gewinnentscheid war?
1 ½ Wochen später, am Freitag, einen Tag vor der Show, kam mittags der entscheidende Anruf von Mike, dass mein Video gewonnen hat. War natürlich hin und weg und hab allen meinen Freunden SMS geschickt, dass mein Video morgen zu sehen ist. Die Tage davor war ich ja noch nicht so richtig in Bon-Jovi-Stimmung, aber mit dem Gewinn ist die sehr gestiegen.
Am späten Nachmittag bin ich dann mit meinen Bon-Jovi-Freunden (sogar eine aus Japan ist gekommen) in die Innenstadt gefahren, weil Tico Torres wieder eine Autogrammstunde gegeben hat. Diesmal hat er seine neuen „Rock Star Baby“ Produkte von „Nici“ vorgestellt, die es auch bei mir im Geschäft zu kaufen gibt. Das ganze wirkte nur sehr spärlich organisiert, ein erhöhter Tisch für Tico, Plakat im Hintergrund, die neue Ware auf zwei Ständer verteilt, Absperrungen vor dem Tisch und Fan-Massen. Zwei lange Schlangen gingen quer durchs Kaufhaus und eine Menschen-Menge stand nur so hinter der Absperrung, um Tico zu sehen.Die Presse ist vorne rein und kaum war Tico da, haben wir fotografiert. Das ging paar Minuten und das war’s dann schon wieder.
 

 

Bevor die Fans vorgelassen wurden, habe ich mein Foto von ihm und mir vom September unterschreiben lassen. Er hat mich davor schon erkannt (was ja nicht schwer ist, rote Locken, Fotoapparat, bei jedem RSB-Termin in München dabei) und wir haben dann noch kurz geredet.Ich bin dann vorne rausgegangen und die Autogrammstunde hat begonnen. Es war eine Massenabfertigung. Tico hat einen Flyer unterschrieben und dem Fan in die Hand gedrückt – der nächste bitte. Keine Autogramme auf mitgebrachte Fotos oder sonstigem Persönlichen, manche konnten noch schnell ein Foto machen, und das war’s dann – der nächste bitte. Noch bevor jeder ein Autogramm bekommen hat, ist er gegangen. Ziemlich schwacher Termin.2004 bei „Schlichting“ konnte ich richtig schöne Fotos mit den Fans machen, und jeder hat ein Autogramm gekriegt. 2006 bei „XXXLutz“ stand der Tisch zwischen Tico und den Fans, so dass die Fotos nicht mehr so schön wurden. Da hat er aber bei allen Fans unterschrieben. Erst ausführlich, doch als die Zeit knapp wurde, hat er nur noch schnell unterschrieben. Aber er hat durchgehalten bis zum Schluss.
Sein Auftritt dieses Mal war wirklich schwach. Und es waren weit weniger Fans da, als 2006. Aber das Erstaunliche ist immer wieder, dass die meisten Fans schon glücklich sind, auch wenn sie nur abgefertigt werden...
Abends sind wir noch bayrisch zum Essen gegangen, damit meine Japanerin die bayerische Küche mit Schweinebraten und Knödel und natürlich mit Bier, kennen lernt.
 

 

Samstag Früh, am Tag der Show, bin ich dann früh raus, ins Geschäft zum Arbeiten. Meine Japanerin ist auch früh los, sie wollte sich schon mal anstellen. So gegen 12.00 Uhr sind wir anderen dann gemütlich los zum Stadion. Vor Ort erst mal großes „Hallo“, es war ja für mich die erste Show auf der Europa-Tour und viele von meinen BJ-Freunden und Bekannten habe ich ja seit der letzten Tour 2006 nicht mehr gesehen. Vor Ort haben wir dann unsere FC-Tickets abgeholt und ich auch meine gewonnen Tickets und onstage Bändchen, 2. Gruppe Richie J
Meine übrigen Tickets hab ich sofort verkauft.
Zurück beim Fanclub hat sich dieser schon aufgestellt, um der Reihe nach reinzugehen. Meine Freundin ruft mich zur Seite, weil sich dort die mit den grünen Bändchen sammeln sollen. Wir haben grüne Bändchen (onstage), aber warum sollen wir uns da sammeln? Da sammeln sich doch die von der FC-Backstage-Tour. Keine Ahnung, wir sollen uns sammeln. Ok. Matt zählt ab, 20 Leute sind es, und los geht’s. Vorbei an der FC-Schlange, wo ich von BJ-Freunden Zurufe erhielt wie „musst Du aber Geld haben“ und „genieße die Backstage-Tour“. Am Eingang wurde unser Ticket kontrolliert und erst dann wurde uns wirklich bewusst, dass wir wirklich in die Backstage-Tour gerutscht sind. Dieses Package wird vom Fanclub angeboten und beinhaltet ein GC-Ticket, ein onstage-Bändchen für drei Songs, ein unterschriebenes Tourbuch, Backstage-Tour und Dinner mit der Crew – für 1250 USD.
Im Stadion erzählt uns Matt vieles über die neue Technik, die neuen Leinwand-Systeme, die neue Bühne, Aufbau, ect. Und weiter geht es hinter die Bühne. Wir sehen Richie’s Gitarre und jeder bekommt ein Plektron geschenkt. Wir sehen zwei kleine Kabinen, in denen Jon und Richie sich aufhalten können, zum Umziehen, Fönen oder was auch immer.
 

 

Weiter geht’s zu Jon’s Gitarren und er erzählt uns über Jon’s schwarze Gitarre, in die „AP“ eingeritzt ist. AP steht für Al Parinello. Er war Jon’s Gitarrenlehrer, der 1995 gestorben ist. In Gedenken an ihn, hat Jon dessen Initialen eingeritzt.  

 

Weiter ging’s zum Mischpult und da wurde es uns kurz wieder heiß. Matt hat per Funk die Info bekommen, dass noch zwei Fans draußen warten, die zu spät für die Backstage-Tour gekommen sind. Jetzt würden wir auffliegen. Aber Matt schickt Joe los, um die zwei abzuholen. Und bei uns ging’s weiter. Wenn er uns „erwischt“ hätte, hätten wir gesagt, dass ich den Video-Kontest gewonnen habe, und dass wir doch da auch die Tour gewonnen hätten...Weiter ging es durch paar Gänge zu den Garderoben. Wir mussten kurz warten, bis Matt wieder kam, er zählte ab und stellte fest, dass es zu viele sind bei der Tour. Alle mussten dann den Arm heben, ob jeder ein grünes Band hat, ja hat jeder, und weiter geht’s. Bei den Garderoben angekommen wurde es interessant. Garderobe 1 war für Jon, Garderobe 2 für Richie, David und Tico,  

Garderobe 3 war für die Gastmusiker.Dawn, Jon’s Garderoben-Frau, die ich in Christchurch am Flughafen kennen gelernt habe, hat uns über die Garderoben erzählt und wir haben so noch kurz geratscht. Sie war wieder sehr nett. Wir sind weiter zum nächsten Raum, in dem die Band essen wird. Sah ganz normal aus, nichts besonders.
Die Tour war damit beendet und man konnte jetzt entscheiden ob man in die Arena will, oder zum Dinner, das aber erst in 30 Minuten fertig sein wird. Wir wollten unser Glück nicht weiter strapazieren und so haben wir uns in die Arena zurückgezogen.Das einzige, was jetzt noch gefehlt hat, war das unterschriebene Tourbuch. Matt hat erzählt, dass die Band diese noch unterschreiben muss und die werden dann verteilt, wenn man vom onstage-Set runterkommt. Da wir ja in der 2. Gruppe oben waren, und der FC die 3. Gruppe hatte, war klar, dass wir kein Tourbuch bekommen werden. Aber da beschweren wir uns nicht, es stand uns ja eh nicht zu. Es war so schon verrückt genug, dass wir in die Tour gerutscht sind, für die andere 1250 USD bezahlen. Ob ich jemals so viel Geld dafür bezahlen würde? Wenn überhaupt, dann nur bei einer normalen Show in der USA oder Canada. Mit diesem Package bekommt man dort die perfekten Sitzplätze in der 1. Reihe Mitte. Und manche Fans hatten das Glück, die Band kurz backstage zu sehen. So was passiert in Europa natürlich nicht, die sind ja nicht schon nachmittags im Stadion, wenn die Backstage-Tour läuft.
Die erste Show auf der Tour ist für mich immer wie Magie. Ich möchte von der ersten Show verzaubert und überrascht werden. Ich will nicht wissen, was sie auf den vorigen Shows gespielt haben, welche Klamotten sie getragen haben, noch was sonst so passiert ist. Davon will ich nichts wissen.  Meinen Freunden habe ich schon eingetrichtert, mir ja nichts zu verraten.
Die Magie verfiel in München.Den Anfang habe ich noch genossen, doch als das erste Set auf die Bühne ist, haben wir uns schon fürs zweite Set angestellt. Wir waren die zweiten, die sich angestellt haben und haben acht (!) Lieder am Rand verbracht. U.a. bei „Always“, was ich schon ewig nicht mehr gehört habe, und bei „In these arms“, eines meiner Lieblingslieder. Da war natürlich sämtliche Magie weg. Mir war bisher ja immer egal, ob wir hinten im Pit stehen oder paar Songs am Rand für onstage anstehen. Aber bei meiner ersten Show acht Lieder von der Seite zu sehen, da vergeht einem jegliche Freude. Des Weiteren haben die Leute, die hinter uns anstanden, gedrängelt wie blöd. Obwohl wir noch außerhalb der Absperrung anstanden haben die gedrängelt. Sogar beim Raufgehen meinten paar, sie müssen sich vordrängeln und eine mit Stöckelschuhen hat’s dann ziemlich auf’s Maul gehauen. Auch oben haben die geschubst und gedrückt, was dann wirklich anstrengend war. Wir waren oben bei „Runaway“, „We got it going on“ (wo wir ein Grinsen von Jon erhalten haben, weil wir die Philly Soul Clappers dabei hatten) und bei „Hey God“ (!). Jon kam aber nicht zu uns rüber. Richie kam erst zum Abklatschen, als ich immer wieder ganz laut „RICHIEEEE“ gerufen habe.
Neu im Programm ist bei „Sleep when I’m dead“, dass sie von Duffy „Mercy“ covern. Von dem Lied hab ich davor noch nie was mitgekriegt. Auf „Rockantenne“ wird so was nicht gespielt. Die Show verlief dann ganz normal weiter, plätscherte so vor sich hin, ohne nennenswerte Highlights. Zum Zugabenteil haben sie dann „I love this town“ angestimmt. Ich bin fast durchgedreht vor Freude und hab meinen Fotoapparat gezückt, auf Video umgeschaltet und die Band mit Leinwände gefilmt, weil ja mein Video gezeigt werden soll.
 

24.05. 2008 München  'I Love This Town'

Anfangs war es ein allgemeiner Zusammenschnitt von verschiedenen Städten und ich hab mich schon gewundert, wann mein Teil kommen soll. Und dann auf einmal, im Mittelteil, zeigen Sie ein Wappen, dann das Logo vom Fußballverein „Schalke 04“ und dann noch jubelnde Schalke-Spieler. Die Leute im Olympiastadion haben gepfiffen bei Schalke. Sie wussten erst recht nicht, was das sollte. Und ich war wie gelähmt. Das wäre mein Teil gewesen. Genau da hätte mein Video gezeigt werden sollen. Schock. Ich war wie versteinert und konnte es nicht fassen. Da gewinne ich den Contest und sie bringen die falsche Stadt. Unfassbar. Für mich war die Show gelaufen. Da konnte auch kein „Blood on blood“ am Ende der Show das mehr rausreissen. Ich war wie in Trance. Beim Rausgehen hab ich mit weiblichem Körpereinsatz noch von meinem Security-Mann die Setlist bekommen und wir sind heimgefahren. Unfassbar, was da passiert war.Ich hab das Video nicht gedreht, weil ich Karten fürs Konzert wollte. Onstage nehme ich gerne mit. Aber für mich war es doch der Ansporn, dass mein Video im Olympiastadion gezeigt wird.
Welch große Enttäuschung.Dem Mike hab ich am nächsten Tag noch einen SMS geschickt, wie enttäuschend was war, aber kam natürlich keine Reaktion.Für mich war die Show gelaufen, eine normale Setlist, zwar mit 2 Std. 40 Min. aber als einziges „Zuckerl“ war für mich nur „Hey god“. Negativ werde ich immer das ewige onstage Warten in Erinnerung haben, und noch mehr, dass mein Video nicht zeigen. Welch Enttäuschung.

Ich hatte dann paar Tage tour-frei und weiter ging’s zur nächsten Show nach Frankfurt. Wir sind in der Früh mit dem Auto losgefahren und waren mittags in Frankfurt. Dank toller Organisation wurde der Parkplatz nicht rechtzeitig geöffnet und die Autos haben sich über die Zufahrtsstrassen bis auf die Autobahn gestaut. Wir sind dann grad noch rechtzeitig zum FC-Einlass am Eingang angekommen und sind als paar der letzten reingegangen. Wir standen wie immer hinten an der Absperrung und haben da schon fröhlich zum Trinken angefangen. Eine Freundin hat den Video-Contest für Frankfurt gewonnen und wir sind diesmal zum ersten Set rauf. Als Gianna Nannini (welch schlechte Vorgruppe) fertig war, sind wir schon zum Anstellen. Wir waren die ersten zwei in der Schlange. Dieses Mal waren die weiteren Ansteher nicht so nervig und haben gedrängelt. Zum Glück. Wir waren diesmal oben bei „You give love a bad name“, „Summertime“ und „Older“.  

 

Ich hatte wieder meinen Gürtel an mit der Schnalle, mit der roten Laufschrift „Kiss me“. Als Jon das gesehen hat, hat er rübergelacht. Mehr leider nicht. Irgendwann schaffen wir es noch, dass er mich küssen wird J Bei dieser Show haben sie das „Dach“ zugemacht vom Stadion. Es ist aber kein Dach, sondern sah für mich aus, wie ein Sonnensegel. Ich schätze mal, dass diese Abdeckung der Grund dafür war, dass der Sound so schlecht war. Wir standen in der ersten Absperrung und hatten ein kurz verzögertes Echo. Ich kenne so was schon, wenn ich am anderen Ende vom Stadion stehe, da ist man dann einen Takt hinterher. Wenn auf dem Bildschirm der Sänger schon den Mund zugemacht hat, kann ich ihn noch hören. Aber so was darf so weit vorne nicht passieren. Jon hat es auch gemerkt, und meinte dazu „This stadium sounds like shit“ und entschuldigte sich für den schlechten Sound.  

 

Dieses Mal hatten wir als „Zuckerl“ „Damned“, aber sonst war alles wie immer. Die Show hat wieder 2 Std. 40 Minuten gedauert, und es war eine gute Show, aber eigentlich für mich doch wieder nur Durchschnitt.Am nächsten Tag bin ich mit Freunden schon recht früh zurückgefahren und dann hieß es schon wieder packen für Dublin.
Diese Kombination war mir eh schon zu viel. Freitag Tico, Samstag München, Dienstag Frankfurt, Mittwoch zurück, Freitag nach Dublin, Montag zurück und dazwischen natürlich immer im Geschäft arbeiten.Aber in Dublin wohnen ganz liebe Freunde von mir, das war dann auch der ausschlaggebende Grund, dass ich immer wieder nach Dublin reisen möchte. Die Location war es auf alle Fälle schon mal nicht. Das Konzert fand in Punchestown statt. Mit dem Shuttle-Reisebus sind das ca. 1 Stunde Fahrt einfach. Wir waren mal wieder mit die letzten in der FC-Ticket-Schlange, aber bei uns ist es ja egal, wir stehen ja eh immer hinten.
 

 

Das Konzert fand auf einem Acker neben der Pferderennbahn statt. Es war Wiese und Schotter – wie gemütlich. Der Vorteil war aber, dass zum einen der Pit (es gab nur einen) kleiner war wie sonst, und dass er nach hinten leicht höher wurde. So gut wie bei der Show haben wir noch nie gesehen.Als Vorgruppe hatten wir dieses mal u.a. Kid Rock. Hölle, war der gut. Der kann mal richtig rocken. Das hat Spaß gemacht. Den würde ich mir so auch sofort in München anschauen. Er hatte einen stylischen Jogginganzug an und nach paar Songs hat er endlich seine Jacke ausgezogen. Der Körper sieht astrein aus, ziemlich trainiert, und unten an den Hüften hat er die Kerben nach unten. Sehr sexy. Aus der Ferne sah er ziemlich heiß aus – aus der Nähe bin ich mir nicht so sicher. Sein Gesicht ist nicht so mein Fall. Aber musikalisch war er richtig gut, hat für ziemlich gute Stimmung gesorgt.

 

 

Danach kam Razorlight und die gingen komplett unter und das war’s dann wieder mit der Stimmung. Bon Jovi haben dann wieder 2 Std. 35 Min. gespielt, aber wieder mal ist die Show für mich einfach so dahingeplätschert.

 

 

Sie haben wieder „Hallelujah“ ins Programm genommen (WARUM?). Da hat auch „These Days“, mein Lieblingslied, gesungen von Jon, die Show nicht mehr rausgerissen. 

 

Der einzige Vorteil von der Show war, dass das Langarm-Shirt, das ich wollte, bei der Show 10,00 EUR weniger gekostet hat, als auf den vorigen Shows, bei denen ich war.
Mit dem Shuttle-Bus ging es zurück nach Dublin und von da aus mit dem Taxi zurück zu meinen Freunden. Der Taxler war sehr lustig (hat aber ziemlich gestunken), er ist Musiker und hat auch schon mal in München als Vorgruppe von Therapy? im Terminal gespielt.  Ich war zwar auf dem Konzert, aber an ihn  kann ich mich natürlich nicht mehr erinnern. Aber es hat Spaß gemacht, sich mit ihm über Konzerte und Musik zu unterhalten.
Den Sonntag haben wir dann genossen und haben erst mal ausgeschlafen, gefrühstückt und sind mit dem Bus in die Innenstadt zum Bummeln.

Im September war ich das letzte Mal in Dublin und mit dem Jo war ich in einem entzückenden Café mit sehr feinen Muffins. Letztes Mal hab ich das schon nicht mehr gefunden, und auch dieses Mal hab ich vergebens danach gesucht.
Eigentlich hatte ich mit meinen Freunden geplant, dass wir nach Howth fahren, eine kleine Halbinsel außerhalb Dublins, bisschen am Meer und an den Klippen spazieren gehen und abends fein Fisch essen. Im September war ich nur kurz mit dem Jo dort und es war wunderschön. Leider liegt die Mutter meiner Freundin im Sterben und so war sie natürlich nicht in der Stimmung, mit uns was zu unternehmen und ist zu ihrer Mutter gefahren.´
Montag hatte ich auch noch frei, hab ausgeschlafen, dann um die Ecke Briefmarken für meine Urlaubskarten und Tageszeitungen mit den Kritiken vom Konzert gekauft und hab dann im Garten in Ruhe gefrühstückt, Zeitung gelesen und gedöst, bis ich nachmittags zum Flughafen gefahren bin.
Die Tage in Dublin habe ich sehr genossen, auch wenn das Konzert nur normal war.
 

Die nächste Show war für mich in Amsterdam am Freitag. Und mir hat es schon im Vorfeld so widerstrebt, auf diese Show zu gehen. An dem Tag spielte Holland gegen Frankreich in der Vorrunde der EM und das Spiel wurde im Stadion übertragen. Erst danach sollte Bon Jovi auf die Bühne gehen. Das ging mir so gegen den Strich. Zu allem Übel hab ich für den nächsten Tag noch zugesagt, auf die Hochzeit von einem langjährigen Freund zu gehen, und die Fotos zu machen. Ich dachte mir immer, so schlimm kann es nicht werden, aber als ich ihn dann gefragt habe, was so los sein wird, habe ich gemerkt, es wird noch schlimmer.Dann die Kombination, Amsterdam, Fußball, Bon Jovi Konzert bis mitten in der Nacht, morgens um 7:00 Uhr den Flieger nach München, dann auf die Hochzeit bis Mitternacht – das war mir zu viel.Wir haben dann die FC-Karten umschreiben lassen und ich hab den Flug verfallen lassen. Das war das allererste Mal, dass ich ein Bon Jovi Konzert sausen hab lassen.
Die Hochzeit war dann so schlimm, wie ich befürchtet habe. Kirche, Mittagessen, Brautentführung vom ersten Stock runter ins Erdgeschoss, blöde Spiele und alles begleitet von einer grausam schlechten Hochzeitband. Diese 3-Mann-Band hat alle Lieder gespielt, die ich bei solchen Bands hasse, haben keinen Wiesn-Hit ausgelassen. Aber dem Brautpaar hat es gefallen – und den Gästen auch. Mein persönlicher Höhepunkt war dann wieder, als sie meinten sie müssen Bon Jovi „It’s my life“ spielen. Wie hab ich Mitternacht herbeigesehnt, weil da die Feier zu Ende war. Ich bin nachts noch zurück nach München gefahren (die Hochzeit war ca. eine Stunde außerhalb von München) und war froh, als alles vorbei war.
 

Es folgten fast zwei Wochen Pause und ich war dann doch wieder so weit, dass ich mich auf die letzten zwei Shows gefreut habe.Wir hatten ein entzückendes kleines Hotel in der Nähe des Twickenham Stadiums, so dass wir zu Fuß in ca. 20 Minuten beim Stadion waren. Bon Jovi waren ja 2000 die letzte Band, die im Wembley Stadium aufgetreten sind. Und 2006 hätten sie das Stadion als erste Band eröffnen sollen. Nachdem das Stadion da noch nicht fertig war, dann jemand anderes als erstes im Stadion spielen durfte, hab ich das Gefühl, dass Jon beleidigt ist, und nie wieder im Wembley Stadium spielen will. Aber Twickenham Stadium ist auch ok. An die Vorgruppe kann ich mich nicht mehr erinnern. Die waren für mich nicht merkenswert. Das Tolle war, es kamen immer wieder die „Smirnoff ICE“-Verkäuferinnen vorbei, so dass wir nicht auf dem Trockenen standen.
Bei der ersten Show haben sie mit „Living on a prayer“ angefangen. Ich kann mich jetzt auf Anhieb an keine Show auf dieser Tour erinnern bei der ich war, bei der sie damit angefangen haben. Bisher haben sie auf meinen Shows immer mit „Lost Highway“ angefangen. Wir sind mal wieder onstage, was aber wieder ein ziemlicher Kampf war. Wir waren diesmal oben bei „Sleep when I’m dead/Start me up“, „Blaze of glory“ und „Whole lot of leaving“.
 

 

Das heutige „Zuckerl“ war „Diamond Ring“ – naja, wer’s mag... Des Weiteren haben sie „Dry County“ wieder ausgegraben. Die Magie vom ersten Mal hören nach zig Jahren (letzte Tour in Düsseldorf) war natürlich nicht mehr da. Jon hat es dann noch geschafft, den Song komplett zu vermiesen, in dem er theatralisch das Lied interpretiert hat und sich auf die Knie fallen hat lassen. Was soll das? Kann er das Lied nicht einfach ganz normal singen, wie sonst auch immer. Muss er dazu jetzt Theater spielen? Ich verstehe ihn nicht mehr. Nach 2 Stunden 20 Minuten war die Show schon vorbei, und auch wieder war ich nicht so richtig glücklich nach der Show.Mal schau’n, was sie uns für die letzte Show in Europa anbieten.Glücklich hat uns unser Hotel gemacht, denn wir sind an Menschenmassen vorbeimarschiert, die bei der Bahn anstanden und wir sind gemütlich zu Fuß nach Hause gegangen.

Am nächsten Tag wollten wir es ganz ruhig angehen lassen, wie am Vortag. Wenn man hinten im Pit steht, reicht es völlig aus, zeitlich passend zur FC-Ticket-Ausgabe zu kommen. Unser Plan war gemütlich frühstücken, dann zum Stadion gehen, alle Tickets abholen (FC und die von Ticketmaster) und dann wieder gemütlich zurück zum Hotel. Die Abholung der normalen Tickets hat sich als viel länger gestaltet, als am Vortag. Aber irgendwann hatten auch wir alle unsere Karten, die übrigen Karten auch verteilt und wir sind zurück zum Hotel gegangen. Gegenüber vom Hotel war ein kleiner Park an der Themse, wo wir uns in die Sonne gelegt haben und bisschen gedöst haben. Es war so schön, so ruhig in dem Park. Die Themse ist an der Stelle wirklich schön, nicht so dunkel und schnell wie in London, sondern blau, langsam, mit vielen Bäumen und Büschen an den Ufern, mit Ausflugsbooten und Ruder-Teams. Wirklich schön. 

 

Zum Abschluss haben wir uns im Hotel-Pub noch ein feines Dessert gegönnt, Apple Crobbler, und sind dann zum Stadion marschiert. So spät waren wir noch nie am Stadion. Mit dem letzten Song der Vorgruppe sind wir erst ins Stadion reingegangen. Und verpasst haben wir überhaupt gar nichts. Im Nachhinein hab ich auf Backstage gelesen, dass die Fans diese Vorgruppe als die schlechteste der ganzen Tour empfunden haben. (und Kid Rock als die Beste).
Angefangen haben Bon Jovi diesmal mit „Rocking all over the world“ WARUM????? Es ist die letzte Show der Europa-Tour, eigentlich was besonderes, und dann fangen die mit diesem Status Quo Cover an. Nochmals, WARUM ??? Wo ist die Smirnoff ICE Verkäuferin! Kein Wunder, dass wir auf den Shows so viel trinken müssen, bei der Songauswahl. Als einzigen Song, den sie nicht auf jeder Show gespielt haben, war „I believe“ dazugekommen. Aber das war’s auch schon. Die restlichen schlechten Cover-Songs möchte ich gar nicht mehr erwähnen.
 

 

Nach 2 Std. 30 Min. war das letzte Konzert der Europa-Tour zu Ende. 

Ich liebe Bon Jovi, ich liebe ihre Shows, sie sind eine verdammt gute Live-Band – aber die Song-Auswahl auf dieser Europa-Tour war für mich sehr enttäuschend. Es gibt Lieder von Bon Jovi, die mag man, manche mag man nicht, aber es sind immer noch Bon Jovi Songs. Aber was soll dieser ganze Cover-Mist? Durch die schlechte Hochzeits-Band vor paar Wochen wurde mir bewusst, dass Bon Jovi den gleichen Mist spielen, wie diese Cover-Band. „Rocking all over the world“, „Shout“, „Twist and shout“.  Okay, „Hallelujah“ hat die Hochzeitsband nicht gespielt. Mich stören auch nicht die paar Songs, die sie bei „Sleep when I’m dead“ anspielen, wie „Mercy“, „Jumping Jack Flash“, „Start me up“, das ist zwar meist das gleiche, aber sie spielen die Songs ja nur kurz an. Aber warum spielen sie so viele komplette Cover-Songs? Warum?  Sie bekommen mit ihren eigenen großen Hits jedes Stadion zum Brüllen, warum ist Jon’s Anspruch so tief gesunken, dass sie sich auf das Niveau einer Hochzeitsband runtersetzen, und so viele Cover-Songs spielen. Und es ist ja nicht, dass sie wirklich anspruchsvolle Cover-Songs spielen. Vor paar Jahren haben sie „Hero“ gespielt von David Bowie. Ein Traum. Aber diese Stimmungs-Party-Wies’n-Hits sind unter allem Niveau. Ich hatte bisher immer das Gefühl, dass Jon wirklich hohe Ansprüche hat in seinem Leben, das er immer das Beste will, aber was sollen dann diese schrecklichen Party-Songs.Vielleicht sollte er sich mal eine der schlechten Hochzeitsbands anhören, die mit Keyboard/Akkordeon, Gitarre und Bass nicht nur schlechte Stimmungs-Songs spielen, sondern auch Bon Jovi schlecht covern. Vielleicht fällt ihm dann mal auf, auf welchem Niveau sie sich jetzt befinden.Ich weiß aber nicht, ob die für mich enttäuschenden Setlists der einzige Grund waren, dass mir die Tour in Europa nicht mehr gefallen hat. Ich hab ja eh nur wenige Shows gemacht, München, Frankfurt, Dublin und London, und abgesehen von Frankfurt, wo sie nur alle hundert Jahre spielen, und nach dem schlechten Sound bestimmt nicht mehr spielen werden, waren es eigentlich die Städte, die bisher immer als die Highlights der letzten Touren gegolten haben. Aber von Show zu Show haben sich die Shows in meinen Augen verschlechtert.Liegt es nur an der Band, an deren Musikauswahl? Oder an mir selbst? Habe ich zu hohe Erwartungen?

Seit letztem Jahr arbeite ich fest im Geschäft und bin sehr angespannt. Ich arbeite da wie blöd, bin immer erreichbar und will, dass es richtig gut läuft. Aber ich steh sehr unter Strom.Bisher haben Bon Jovi mir immer so viel gegeben, dass ich alles Drumherum ausblenden konnte, sie haben mich begeistert, und diese Begeisterung hielt noch lange nach den Shows an. Keine Gedanken an Jobs, keinen Gedanken ans Geschäft – einfach nur Bon Jovi.Aber dieses Gefühl geben sie mir nicht mehr. Ich komme aus den Konzerten raus, hab schon ein Glücksgefühl, aber das hält nicht lange an. Spätestens am nächsten Morgen ist dieses Gefühl weg. Ich habe viele Freundinnen beneidet, um diese Glücksgefühle, die sie noch Tage oder sogar Wochen nach den Shows noch haben. Ich hab sie leider nicht mehr. 

Umso mehr war ich auf die Shows in New York gespannt, „The Lost  Highway ends in New York“.Drei Shows haben sie in New York gespielt, angefangen mit einem kostenlosen Konzert im Central Park. Der Anlass für dieses Konzert war das „MLB-All Star“ Baseball-Spiel paar Tage später im Giants Stadium. 

 

Ich bin mittags gelandet, zum Hotel gefahren (dumm nur, dass der „Super Shuttle“ mich vergessen hatte und ich über eine Stunde auf Abholung warten musste), kurz geduscht und mit dem Taxi zum Central Park gefahren. Trotz langer Schlange ging es doch ziemlich flott rein. Der Weg führte kreuz und quer durch den Central Park doch schließlich bin ich dann doch am „The Great Lawn“ angekommen. Meine Freundinnen sind schon am Freitag gelandet, und sind schon Samstagvormittag zum Central Park. Die Wiese haben sie mit Absperrgittern unterteilt, und da ich erst am Nachmittag kam, war die vorderste Absperrung, wo meine Freundinnen gewartet haben, schon voll. Ich bin dann zu einem Security-Mann hin, und hab ihn gefragt, wo der Eingang zum ersten Block ist. Er meinte dann nur, da gibt es keinen Eingang mehr, vorne ist schon voll, da kann ich nicht mehr rein. Ich wollte schon loslegen mit Fan aus Deutschland, usw. als er meine zwei Fanclub-Ausweise gesehen hatte. Die hab ich mir schon beim Reingehen umgehängt, man weiß ja nie, ob man sie braucht.  Der Security-Mann sieht also meine Pässe und sagt dann, „oh, you are working here“, und ich, „yes“, und schon hat er die Absperrung für mich aufgemacht und ich konnte durch.Jetzt wissen wir also auch, für was wir diese Pässe haben JMeine Freundinnen hab ich dann auch gefunden und wir sind dann noch rumgehockt und haben gewartet, bis es endlich anfängt.
Von der Show habe ich keine Wunder erwartet. Ich hab mit vielen Songs vom aktuellen Album gerechnet, mit den Klassikern und mit einigen Coverversionen. Die Setlist war dann aber nicht so schlecht, alle Klassiker, vier neue Songs, und nur zwei Covers in den Songs drinnen. Was aber wirklich blöd war, war das Publikum, zumindest die in unserer Gegend. Das waren keine Bon Jovi Fans. Das waren junge Leute, die viel Zeit haben, sich um Karten zu kümmern, und noch mehr Zeit haben, sich früh anzustellen. Für sie war der Höhepunkt des Konzertes „Shout“ bei „Bad medicine“. Sie kannten zwar noch ein paar Lieder mehr, „It’s my life“ und „HAND“, aber eigentlich hatten sie mit Bon Jovi nicht viel am Hut.
Aber ich will mich nicht beschweren, es war ein schönes kostenloses 2-stündiges Konzert im Central Park. Das einzig bedauernswerte ist, dass ich in der Eile meinen Fotoapparat vergessen hatte. Meine Tourtasche war fertig gepackt im Koffer, aber meinen Fotoapparat hatte ich im Handgepäck. Und erst im Central Park ist es mir aufgefallen. Ich habe 59 Bon Jovi Konzerte gesehen, und das war das erste Konzert, bei dem ich keinen Fotoapparat dabeihatte...
 

Den Sonntag hatten wir „frei“ und wir haben die „Waterfall-Tour“ mitgemacht, um die vier künstlichen Wasserfälle zu sehen, die diesen Sommer u.a. von der Brooklin Bridge plätschern. Den restlichen Tage haben wir mit Shopping verbracht. J

 

 

Montag ging es weiter mit Geld-Ausgeben, bis wir dann schon recht früh zum Madison Square Garden sind, um beim Merchandising wieder zuzuschlagen. Und wir wurden fündig mit den VIP-Taschen (ok, ich hab die ja schon, aber Freunden mitgebracht) und Flip-Flops, dazu gab es dann schöne Papiertüten mit dem Heart’n’Dagger-Logo. Ich bin dann noch mal zurück zum Hotel gelatscht (ca. 7 Blocks) und hab von uns allen die Einkäufe zurückgebracht, damit sie uns während dem Konzert nicht im Weg sind.

Davor haben wir noch die FC-Karten abgeholt und ich hatte wirklich gute Plätze, Block 3 (zwischen Jon und Richie), Reihe 9. Kann ich mich nicht beschweren. Wir haben zwar überlegt, onstage zu gehen, aber wir wollten unsere guten Plätze nicht hergeben. Die zwei Reihen vor uns hatten „Package B“ vom Fanclub für 700 USD (?) gekauft, und durften onstage. So viel Geld für Reihe 7 bzw. 8? Die Vorgruppe All American Rejects  haben wir überhört und sind erst anschließend auf unsere Plätze und die Show konnte beginnen.
Was soll ich sagen, tolle Stimmung, super Plätze, gute Songs u.a. „Any other day“, was sie ja nicht täglich spielen, „Memory“ und „Bed of roses“ (ohne Küssen) auf der kleinen Side-Stage – aber sonst keine Besonderheiten (außer „Hallelujah“ als negative Besonderheit).
 

 

Die Show hat 2 ½ Stunden gedauert, sie war gut, aber wieder einmal bin ich rausgegangen und hab mir gedacht, das war es nicht. Das war nicht das, was ich von Bon Jovi gewohnt bin. Es war nicht schlecht, sie haben nichts falsch gemacht, aber überzeugt haben sie mich leider nicht. Am zweiten Tag hatten wir Karten in Block 1 (Gäste), Reihe 11, ganz nah bei der Side Stage J Nicht weit von uns entfernt, auf dem Rang, saßen einige Prominente, die wir zwar nicht kannten, aber von vielen Fans fotografiert wurden. Als später Jon seine Spieler von den Philadelphia Souls gegrüßt hat, wussten wir, wer diese Kerle sind.  

 

Für die zweite Show habe ich die gleichen Songs erwartet wie am ersten Abend, weil beide Shows aufgezeichnet wurden für eine DVD. Deswegen liefen auch immer Kamera-Teams durch die Gänge und haben die Fans gefilmt.
Aber sie fingen an mit „Glad all over“ ein Cover von „The Dave  Clark Five“. Ich dachte immer, es heißt übersetzt, dass sie froh sind, dass es vorbei ist. Aber das stimmt gar nicht. Es bedeutet, dass sie rundum glücklich sind. Hört sich gleich viel besser an. J
Diesmal haben wir entschieden, dass wir onstage gehen. Wir hatten Bändchen fürs zweite Set und wollten gemütlich nach dem ersten onstage-Set rübergehen. Sie haben schon richtig rockig weitergemacht mit „Lost Highway“, „Born to be my baby“, „Bad name“ und „Summertime“ als letztes Lied vom ersten onstage-Set. Doch dann kam „Raise your hands“. Da konnten wir nicht gehen. Während wir beim Refrain mit den pinken, aufgeblasenen Hände gewunken haben, haben wir zwischendrin unser Zeug für onstage zusammengepackt, Fotoapparat, Blinkherz, HAND-Schild, „Philly Soul“-Sticks, usw. – wir wussten ja nicht, was sie spielen werden. Beim Ende des Liedes sind wir losgerannt, zwei Blocks weiter zu meiner Freundin, ihr die Taschen dagelassen, dann weiter zu Richie onstage. Wir standen ganz hinten, aber das war uns ja von vornherein klar. Aber es war gut oben. Der Madison Square Garden ist wirklich toll, gefällt mir wahnsinnig gut (drum bin ich ja auch rübergeflogen) und von der Bühne aus sieht es noch toller aus. Wir hatten „I love this town“, „Sleep when I’m dead“ und „Living in Sin“. Wenigstens konnte ich da mein Blinkherz auspacken. Zu „Whole lot of leaving“ sind wir zurück zu unseren Plätzen und es ging weiter mit „In these arms“, „Any other day“ und „We got it going on“, weiter mit „It’s my life und „Keep the faith“. Dann verschwand Jon, und Richie hat „I’ll be there for you“ gesungen. Nach all den Jahren wäre es mir schon lieber, wenn Jon wieder das Lied singen würde, oder wieder beide zusammen singen würden, was noch toller ist, denn es wird langsam fad, wenn seit Jahren Richie den Song singt. Am liebsten wäre es mir natürlich, wenn er auch mal einen eigenen Song spielen würde (bei manchen Shows hat er das ja gemacht, nur war ich da nie dabei). Aber trotz allem ist mir „I’ll be there for you“ ist mir doch noch lieber, als wenn er „These Days“ singt. Das funktioniert gar nicht.
Anschließend kam Jon auf der kleinen Side Stage und fing mit „Memory“ an. Live mag ich das Lied schon sehr gerne. Ich hab mit der einen Hand gefilmt und mit der anderen Hand im Takt mein Blinkherz geschwenkt.
 

15.07. 2008 New York  -  'Make A Memory'

Lustig waren die Spieler hinter Jon, sie haben sich, mit Jon von hinten als Hintergrund, von den Kumpels fotografieren lassen. J Es folgte „Blood on blood“ und das war der Hammer. Das  Lied ist schon richtig gut, aber was da abging, Wahnsinn. Jon hat auf der kleinen Bühne angefangen und ist dann vor der ersten Reihe auf der Tribüne in Richtung Bühne gegangen. Dann hat er sich auf das Geländer gestellt, in Richtung Bühne, hat sich an der Hand von seinem Security-Mann festgehalten und weitergesungen. Das Lied hat dadurch so viel Energie gewonnen, so viel Ausstrahlung, dass es für mich DAS Lied des Abends war und mir dadurch eine unvergessliche Show bereitet hat.  

15.07. 2008 New York  'Blood On Blood'

Es folgten „Saturday Night“, „HAND“ und „Who says“. Da hatte ich endlich genügend Zeit, die Setlist ins Handy zu tippen, um diese nach Konzertende sofort an meine Freundinnen zuhause zu verschicken.  

 

Es folgte noch „Bad medicine/Shout“ und zum Zugabenteil „Runaway“, „Wanted“ und „Prayer“. Jon hat sich verabschiedet, mit „Next stop – New Orleans“ (wo das Finale der AFL zwischen seinen „Philadelphia Souls“ und den „San Jose Sabercats“ stattfinden wird).
Ich war hin und weg von dem Konzert. Dieses Konzert hat mir gezeigt, dass sie noch richtig rocken können. Das sie es nicht verlernt haben. Dass sie immer noch die Spielfreude haben, die ich bei den Shows in Europa so vermisst habe. Die Setlist war so gut, wie schon lange nicht mehr, aber vor allem die Energie, die von der Band ausging, das hat mich umgehauen.
Der Kommentar per SMS von einer Freundin zu der Setlist war „Dafür dass es die letzte Show war, find ich’s ein wenige mager“. Es kommt oft vor, wenn man Setlists liest, dass man denkt, naja, schon gut, aber nicht der Brüller. Aber bei dieser Show musste man dabei gewesen sein, um das ganze Ausmaß zu erkennen. Die tolle Halle, der Enthusiasmus der Fans, die Energie der Band – es war ein wahnsinns Abend, der mir nach sieben durchschnittlichen Shows endlich wieder gezeigt hat, was ich an der Band so liebe.

Meine besten Shows auf dieser Tour waren London (CAN) im November, Sydney (AUS) im Januar und New York, 2. MSG-Show (USA) im Juli. Eine Reihenfolge hab ich nicht, welche am Besten war, aber diese drei Shows waren so richtig gut, so überzeugend, so, dass ich danach hin und weg war und diese Shows nicht wieder vergessen werde. Das Konzert in Neuseeland darf ich aber auch nicht außer Acht lassen, denn so was Verrücktes ist mir noch nie passiert, wie bei diesem Konzert.

Jetzt ist erst mal Pause angesagt, „Bon-Jovi-frei“. Ich hab nichts dagegen, denn die letzte Show hat mir endlich wieder gezeigt, dass sie es noch können und dass ich mich auf die nächste Tour wieder freuen kann.

Wie dann meine Tourplanung ausschauen wird?

Dieses Jahr war ich ja viel unterwegs, Canada, Australien, Neuseeland, Deutschland, Irland, UK und USA. Zwölf Shows in sieben Ländern, aber was habe ich nächste Tour vor? Nach Australien und Neuseeland möchte ich nicht mehr fliegen, auch wenn die zweite Sydney Show mit zu den besten Shows für mich auf der Tour war. Ich möchte mehr Shows in Canada machen, z.B. in Toronto. Für mich ist Toronto die tollste Großstadt in Canada, und dann noch mit Bon Jovi – wunderbar. In der USA würde ich auch sofort wieder die Shows in New York im „Madison Square Garden“ machen. Im „Giants Stadium“ war ich 2006, es war toll, hat mich aber nicht so überzeugt, dass ich da sofort wieder rüber muss. (außerdem wird es abgerissen und neu gebaut, oder?). In Deutschland werde ich auf alle Fälle München machen, und sonst, keine Ahnung, ob ich auch noch andere Städte machen würde. Dublin möchte ich auch wieder machen, um u.a. meine Freunde wieder zu sehen. Hoffentlich spielen sie dann endlich wieder in einem richtigen Stadion. Ich war dreimal drüben bei Bon Jovi, 2003 im „Landsdowne Road Stadium“ (Bruchbude), 2006 im „Croke Park“ (sehr zu empfehlen, und auch nicht weit weg von meinen Freunden), und dieses mal in Punchestown (bitte nie wieder!). London würde ich auch weiterhin machen. Ich hab aber das Gefühl, dass Jon beleidigt ist, weil sie nicht das Stadion eröffnen durften und deswegen wollen sie nicht mehr im Wembley Stadium spielen. Was schade wäre, denn die zwei Shows 2000 waren wahnsinnig gut. Aber ich hätte auch nichts gegen das „Twickenham Stadium“, denn da haben wir in diesem wirklich schönen kleinen Hotel gewohnt, das nicht weit weg ist.  Auch wenn mich die Tour in Europa dieses Mal nicht überzeugt hat, werde ich doch wieder ein paar Shows machen.
Aber wenn’s nach mir geht, können sie sich gerne Zeit lassen mit der nächsten Tour. Zwei Wochen nach New York bin ich für paar Tage nach San Francisco geflogen und war sofort von der Stadt begeistert und möchte unbedingt wieder zurück. Dieser Urlaub war für mich einer der schönsten seit ganz langer Zeit – „Je ne regrette rien“.
 


Text & Fotos (c) Brigitte Morgenstern
http://www.brigitte-morgenstern.de/