Ich habe einen Platz zum Entspannen gefunden, „Top of the Rock“, die Aussichtsplattform auf dem „Rockefeller Center“. Für 20 USD fährt man rauf in den 67. Stock und hat auf drei Ebenen eine wunderschöne Aussicht auf Manhattan und die Umgebung. Hohe Glasscheiben schützen vor dem Wind, Bänke laden zum Sonnenbad ein. Entspannung und Ruhe tanken, die ich vor meiner Heimreise noch gut gebrauchen kann.
Mit dem Blick auf den Central Park denke ich sieben Monate zurück, als ich das letzte Mal hier in New York war. Anstrengende Tage von meiner persönlichen Seite her, aber von
meiner Bon Jovi Seite her, die Rückkehr zu meinem Glauben an Bon Jovi & Rock’n’Roll.
Auf dem jetzigen Trip hat sich einiges geändert. Ich bin mit anderen Freunden unterwegs gewesen und am Schluss alleine in New York.
Angefangen hat für mich alles sehr ruhig (was für mich ja sehr ungewöhnlich ist), da die Tage vor der Abreise bei mir meist recht hektisch sind. Bis Donnerstagabend hatte ich alle Klamotten gewaschen und gebügelt, Freitagabend habe ich meinen Flug online eingecheckt und gemütlich gepackt. Samstag war ich noch bis halb 12 im Geschäft und dann hat mich der Toni zum Flughafen rausgefahren.
Der Flug nach Frankfurt ist ja recht kurz, und ich habe wunderbar geschlafen, bis die Stewardess mich mit ihrem Getränkewagen gerammt hat. Meinen Fensterplatz habe ich einem Kind mit Vater überlassen. „Jeden Tag eine gute Tat“
:-)))
Beim Umsteigen in Frankfurt wurde durchgesagt, dass der Flug überbucht sein, und dass sie Freiwillige suchen, die von ihrem Flug zurücktreten und am Sonntag fliegen würden. Hotel in Frankfurt wird bezahlt und dann
gibts als Draufgabe noch 600 EUR in bar.
Her damit! Mein Flug hat 450 EUR gekostet. Kurze Absprache, ob ich auch nach Newark fliegen könnte, meine Freundinnen haben den Mietwagen ab Newark gebucht.
Kein Problem.
Nur leider hatten sie meinen Platz dann doch nicht gebraucht. Schade. Die 600 EUR hätte ich gut gebrauchen können...
So bin ich am Samstag planmäßig nach JFK geflogen und mit dem Shuttle zum „Chelsea Hotel“ gefahren.
Das Hotel ist bekannt und berühmt, (und nicht nur bei JBJ-Fans) aber der Glanz ist ab. Die Zimmer sind sehr renovierungsbedürftig, vor allem das Bad. Wenn das Zimmer wieder aufpoliert werden würde, hätte es viel Charme mit dem offenen Kamin im Zimmer. Ich
verbrachte aber ohnehin nur eine Nacht dort, dann sind wir alle nach Newark gefahren, Mietwagen abholen und weiter ging’s zur „Jersey Garden Mall“. In den zwei Stunden, die gesetzt wurden, bin ich durch die Mall gehetzt, nur in meine Stammläden, GAP, Reebok, Nike, Quicksilver, Footlocker und paar kleine Läden. Für andere Läden wäre gar keine Zeit gewesen. Verschwitzt, wie nach meinem Lauftraining bin ich voll gepackt wieder zum Treffpunkt gekommen. Zwei Stunden in einer Mall in NJ sind nun mal zu wenig für mich
:-)))
http://www.jerseygardens.com/
Weiter ging es dann nach East Brunswick zum Hotel. Zwischenzeitlich dachte ich schon, wir
hätten uns trotz Navigationssystem komplett verfahren, als wir in Woodbridge rumgegurkt sind. Bis wir vor einem Haus anhielten, in dem Richie Sambora aufgewachsen ist.
Habe ich erwähnt, dass ich mit fünf BJ-Gestörten unterwegs war?
Dann ging’s endlich zum Hotel „Comfort Suites“ im Nirgendwo in East Brunswick. Sauberes, nettes Hotel – passt schon. www.comfortsuites.com
Als kleine Überraschung habe ich uns Zimmer-Mädels fotografiert und auf meine vorbereiteten Poster mir passenden Fahnen an die jeweiligen
Zimmertüren geklebt.
Abends haben sind wir noch schnell zum Essen gegangen und dann haben wir im Zimmer die Oscar-Verleihung angeschaut. War schon angenehmer,
jene zu einer anständigen Fernsehzeit (ab 20:00 Uhr) anzuschauen, nicht wie bei uns
um 4 Uhr morgns. Kate Winslet und Sean Penn – waren wirklich gute Entscheidungen. Penelope Cruz und Heath Leder,
- hm, tja. Den Film mit Penelope habe ich mir auf dem Rückflug dann angeschaut, und Heath Ledger, naja, klar, er hat toll gespielt in „Batman“, aber er hat Selbstmord begangen und mir ist da grad zu viel Kitsch um ihn
drum herum. Das lenkt viel zu sehr von seiner Qualität als Schauspieler ab. „Slumdog Millionaire“ als beste Regie und Film, ich habe den Film noch nicht gesehen, aber die Leute in und um den Film machen einen sehr netten Eindruck. Erleichtert bin ich, dass Brangelina nichts bekommen haben, mit ihr konnte ich noch nie was anfangen, und er hat in meinen Augen doch sehr an seinem Glanz verloren. Sehr schade.
http://www.oscar.com/
Dann kam endlich der Montag, der Tag der heiß erwarteten Fanclub-Show von „Jon Bon Jovi & Friends“. Bon Jovi
als Band, wären mir lieber gewesen, aber man nimmt mit, was man kriegt
:-)))
Im Vorfeld wurden ja schon Anspielungen gemacht in Bezug auf Jon’s Solotouren und so war schon fast klar, welche „Friends“ wir erwarten konnten.
Die Karte hat 250 USD gekostet und es hat doch mindestens zwei Wochen gedauert, bis das Konzert ausverkauft war (oder bis der VVK beendet wurde?). Das Konzert fand in Sayreville, NJ, statt, im hintersten Nirgendwo, im „Starland
Ballroom“.
http://www.starlandballroom.com/
Paar Tage vor der Show wurde bekannt gegeben, dass die Karten per Zufall vergeben werden, dass man also nicht früh kommen braucht. Check-In war von 15:00 – 18:30 Uhr, und man hat ein nummeriertes Ticket bekommen und einen Adress-Zettel zum Ausfüllen für eine Überraschung. Ich
hatte eine 1700er-Nummer erwischt, meine Freundinnen 1800er Nummern, aber zwei meiner Freundinnen haben eine 1200er-Nummer erwischt und standen dann in der 3. Reihe Mitte.
Ein paar blöde Fans gab es wieder, die ihre Tickets gegen bessere Nummern tauschen wollten – und die Crew hat es getan. Das stinkt natürlich von beiden Seiten zum Himmel, Fans, die nie zufrieden sind und panisch immer ganz vorne stehen wollen (warum eigentlich? Weil Ihr glaubt, er „erkennt“ Euch?) und dann halt die Crew, die das mitmacht und Tickets tauschen. Klar, ich hätte auch fragen können, aber da bin ich wohl zu fair den anderen Fans gegenüber.
Obwohl, „Beziehungen schaden nur denjenigen, die keine haben“.
Ab 16:00 Uhr sollten wir uns schon den Nummern nach aufstellen.
Mein Ohr blutete, und es wehte so ein eisiger Wind, dass ich fast erfroren bin. Also haben wir uns ins Auto gesetzt und gewartet, bis
zum Einlass. Ich habe mich dann zu meinen Freundinnen mit den 1800er-Nummern gestellt, ob 1700 oder 1800 – das
war da auch schon egal. Drinnen haben wir uns ein nettes Plätzchen gesucht, gegenüber der Bühne, fast an der Bar hinten, ein paar Stufen erhöht. War jetzt nicht der Brüller, aber das konnte man ja auch nicht erwarten, wenn 800 Leute vor uns drinnen sind.
Der „Starland Ballroom“ ist kein „Ballroom“, nur noch eine kleine Halle mit großem Parkplatz im Nirgendwo. 1200 Leute sollen da reinpassen...
Während des Wartens hab ich mich ums Merchandising gekümmert und zugeschlagen mit zwei Decken (braun und grau), einen Zauberwürfel und einen Fensteraufkleber
:-)))
Hab dann das Zeug von mir und den anderen ins Auto gebracht, damit es uns nicht im Weg ist.
Matt hat uns alle kurz von der Bühne begrüßt und uns aufgeklärt, was es mit den weißen Adresszetteln zu tun hat, die wir am Eingang ausfüllen und abgeben mussten. Wir bekommen in ca. 2 Wochen eine Audio-CD von der Show geschickt. Das ist mal eine super Überraschung, auf die wir uns natürlich sehr freuen werden.
Um 18:45 Uhr ging dann endlich das Licht aus und die „Friends“ und letztendlich auch JBJ kamen auf die Bühne. Er trug ein weißes Langarm-Shirt mit paar Knöpfen am Ausschnitt. Sehr schön. Darüber eine schwarze Weste, weniger schön. Hose und Schuhe – keine Ahnung, hab ich nicht gesehen, aber ich bin überzeugt, er hatte diese an
:-)))
Angefangen hat er mit „Rock’n’Roll Star“ – noch nie gehört. Dann kam „This time it’s for real“, ein Cover von Southside Johnny,
kenne ich, mag ich aber nicht, dann kam „Runaway“. Und ab dann wurde es hart für mich, „I get a rush“ (kenne ich nicht – obwohl auf dem Box-Set ), „Garageland“ (Box-Set), „Lost Highway“ (kenne ich!!!), „Don’t leave me tonight“ (aus der „Power Station“-Zeit - kenne ich auch nicht), „Head over heals“ (auch Power Station – kenne ich auch nicht). Dann
folgten zum Glück wieder paar Lieder, die ich kannte „Midnight in Chelsea“ (da habe ich Dave Stewart sehr an der Gitarre vermisst), „Janie, don’t take your love to town“(da liebe ich die ersten Zeilen vom Song, aber dann, naja) und dann „Every word was a piece of my heart“. Immerhin kannte ich diese Lieder. Es folgten wieder zwei SSJ Songs „Broke down peace of man“ und „All I want is everything“. Kannte ich beide nicht. Weiter ging es mit „Lonely“ (kam nicht auf „Lost Highway“, weil „Make a memory“ drauf kam). Es folgte vom „Blaze of Glory“ Album die Lieder „Bang a drum“, „Never say die“ und „Billy get your guns“, die ich auch alle kannte. Zum Schluss hin kannte ich dann alle Lieder, „Someday I’ll be Saturday Night“, „I love this town“, „Living on a prayer“ (slow) und „Who says you can’t go
home“.
Um 21:00
Uhr, also nach 2 ¼ Stunden war alles vorbei.
Und ich stand da. Verloren. Einige standen glücklich verheult rum –
und ich kam mir so fremd vor. Ich kenne Bon Jovi seit „Slippery“. Seit
„Keep the faith“ gehe ich zu den Shows, aber so verloren kam ich mir
noch nie vor. Von den 23 Liedern kannte ich sieben gar nicht (teils SSJ,
teils Power Station, teils BJ) und so stand ich da, im „Starland
Ballroom“ in Sayreville, NJ, nach einem kleinen JBJ-Konzert, bei dem
ich feststellen musste, dass ich gar kein Fan bin, weil ich so viele
Lieder nicht kannte?
Beim Rausgehen habe ich meine Losnummern verglichen (ein Los hatte ich
für meine Sachspende bekommen, eines habe ich extra gekauft), doch
leider habe ich nichts gewonnen. Sie haben nie gesagt, was die
Gewinne sein würden – „a personal item of JBJ from the Lost Highway
tour“. Naja. Auf Backstage wird der Gewinner bestimmt jubelnd posten,
was er gewonnen hat.
Draußen
gab es dann noch unsere Goodie-Bags. Wir bekamen eine Stofftasche
bedruckt mit JBJ-Logo, einen Kalender von 2009 (hab ich schon), ein
Tourbuch von 2009 (hab ich auch schon) – bei einer von uns war es
unterschrieben!!!, drei Pins von der LH-Tour und anstatt des üblichen
Shirts, das immer in XL ist und für mich nur als Schlafshirt zu
gebrauchen ist, gab es einen langen warmen Schal. Den hätten sie uns
mal vor der Show geben sollen! Er ist dunkelgrau, an einem Ende rot
bestickt mit „JBJ Backstagejbj.com“ und am anderen Ende weiß
bestickt mit „Proud Member JBJ live on February 23, 2009“. Schaut
wirklich gut aus und wärmt wunderbar.
So sind wir zum Hotel zurückgefahren, haben unterwegs noch was zum
Essen mitgenommen und waren so gegen 22:00 Uhr im Hotel.
Ich habe immer noch gefroren und erst nach einer heißen Dusche und
Fußbad ging’s mir besser. Ziemlich k.o. bin ich dann eingeschlafen.
Dienstag ging es schon morgens hektisch weiter, aufstehen, duschen,
packen, meine Mädels wollten zum Frühstücken in das Diner vom „Crossroad“-Cover
(so viel zum Thema BJ-Gestörte ;-).
So schön die Tage mit ihnen waren, sie waren mir zu hektisch. Im
Geschäft mache ich mir schon selbst genügend Stress – den brauche
ich im Urlaub nicht auch noch. So war ich doch etwas erleichtert, als
sie um 9 Uhr zu fünft in Richtung Atlantic City losfuhren, um
diverse BJ-Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Ich habe mein Gepäck bei
meinen Münchner BJ-Mädels abgestellt, mich um meinen Bus nach NYC
gekümmert, Frühstück geholt und mit ihnen noch gemütlich geratscht.
Das ist für mich Urlaub :-). Um 11 Uhr habe ich mich in den Bus nach
New York gesetzt. Für knapp 9 USD und einer Fahrzeit von knapp einer
Stunde ist das doch eine sehr angenehme Art zu reisen. Auf der
Fahrt kam ich mir leer vor.
Ich habe ein JBJ-Konzert in einem kleinen Rahmen gesehen und anstatt,
dass ich glühe vor Freude, komme ich mir leer vor.
Von der Europa-Tour war ich schon ziemlich enttäuscht gewesen, aber die
zweite Show im Madison Square Garden in NY im vergangenen Juli hat mir
gezeigt, dass Bon Jovi noch rocken können (siehe letzten Tourbericht).
Aber was war los mit mir? Warum hat mich die gestrige Show nicht
umgehauen? Weil sie zu viele Lieder gespielt haben, die ich nicht
kannte?
Und die, die ich kannte, nicht zu meinen Lieblingsliedern gehörten?
Weil „das“ Lied gefehlt hat? „Das“ Lied, dass für mich eine
normale Show zu etwas unvergesslichen gemacht hätte. So wie ein „Dry
County“ in Düsseldorf 2006, oder ein „Blood on Blood“ im MSG (2)
2008. Ein Lied, das mich durch seine Kraft so umgehaut hätte, dass ich
Jahre danach noch mit Gänsehaut daran denken würde.
Vielleicht lag es an allem zusammen? Die Kombination aus Liedern, die
ich nicht kannte, Liedern, die nicht so meine Lieblinge sind, und dass
„das“ Lied gefehlt hat. Und mit diesem leeren Gefühl bin ich nach
NYC gefahren.
Vom Bus-Terminal Port Authority bin ich die paar Blocks zum „Hotel
Pennsylvania“ gegangen und konnte sofort nach dem Einchecken auf mein
Zimmer im 12. Stock mit Blick auf das Empire State Building. http://www.hotelpenn.com/
2005 hatten
wir ein ziemlich mieses Zimmer, aber anscheinend sind sie mit der
Renovierung fertig. Das Zimmer war klein, aber mit Doppelbett, großem
Fernseher und Radio mit mp3-Player-Anschluß. Das Bad war auch renoviert
worden, und so habe ich mich wohl gefühlt.
Ich bin dann wieder los zum Shoppen, in den „Quicksilver“-Laden,
zwei NY-Shirts kaufen und weiter ins „Hard Rock Café“ am Times
Square.
Dort sollte ich Pins vom Münchner HRC abgeben und welche vom NYer HRC
mitnehmen. Am Samstag und Sonntag ist in München die "Pinaversary
2009", eine Pin-Collector-Veranstaltung und da werden die Pins
gezeigt. Natürlich habe ich auch nach dem BJ-Pin gefragt, der seit
einer Woche ausverkauft ist. Leider hatte der Manager auch keinen mehr
in irgendeiner Schublade versteckt, so dass ich wirklich leer
ausgegangen bin. Sehr schade. So musste ich mich mit Jon’s Klamotten
und einer unterschriebenen Gitarre im Schaufenster begnügen.
Weiter ging’s
mit der U-Bahn downtown in die Cortland Street zu „Century 21“. Da
habe ich dann mit meinen „Clinique“-Produkten so zugeschlagen, dass
ich noch drei Schminkbeutel mit Augen-Kosmetik geschenkt bekommen
habe... Dann wieder rein in die U-Bahn, uptown zur 53rd & Madison in
den „H2o+“-Laden. Seit wir in San Francisco Produkte von dieser
Firma im Hotel hatten, hatte ich in San Francisco im Geschäft schon
zugeschlagen, und jetzt brauchte wieder Nachschub. Viel Zeit blieb
mir dann nicht mehr, denn um 18:45 Uhr hatte ich ja einen Termin :-)))
Also, zurück ins Hotel, duschen, mein Zeug packen und mein tolles
Outfit anziehen. Extra für diesen Abend habe ich meinen Rock mit meinen
megatollen Stiefeln (die zu viel Platz im Koffer einnehmen)
eingepackt. Und das alles nur für ein Konzert von 3 Doors Down?
Da steckte schon mehr dahinter. Ich habe das „VIP Platinum Package“
gekauft. Das beinhaltete ein Ticket für die Show, ein VIP-Laminate,
Meet & Greet mit der Band, Fotos und Autogramme.
Preis?
genauso viel wie ein Fanclub-Ticket für Bon Jovi im Madison Square
Garden 2008 (Ticket only).
Ich mag 3 Doors Down wirklich gerne. Das Konzert im Oktober 2008 wurde
krankheitsbedingt abgesagt, umso mehr hat es mich gefreut, dass es dann
in NY klappen wird, dass ich die Band zum ersten mal live sehen werde
– und dann auch treffen werde. Bei mir hat es zeitlich noch nie
geklappt, dass ich in Amerika außer Bon Jovi noch eine andere Band
sehen kann.
Ob es übertrieben ist, dann gleich so viel Geld dafür auszugeben?
Ja, ist es, aber ich war in der Stimmung dazu. Ich arbeite das ganze
Jahr im Geschäft
wie blöd, egal ob gesund oder krank, so dass ich mir das VIP-Package gegönnte habe.
Um halb sieben war ich am „Hammerstein Ballroom“ (diesmal wirklich
ein „Ballroom“ mit Balkonen, Logen, Vorhängen, usw.), das gleich um
die Ecke von meinem Hotel liegt. http://www.mcstudios.com/
Dass da so viele Leute anstanden, damit hatte ich nicht gerechnet. Erst nach der Taschen- und Personenkontrolle
wurde aufgeteilt in Einlass und Abendkasse. Zeitlich hätte ich das nie
geschafft, wenn ich mich hinten angestellt hätte. Also galt es,dem Security
Guard alles zu erklären, dass ich zum Treffpunkt müsste für’s VIP-Package, usw.
und schon durfte ich vorne rein.
Dann hieß es warten auf den Bandbetreuer. Der kam um sieben Uhr und hat uns
unsere VIP-Laminates gegeben. Wir waren sechs Leute vom „Platinum
Package“, dann kamen noch fünf Leute dazu, keine Ahnung, woher, und
wir wurden backstage geleitet. Die Garderobe war oben im 3. oder 4.
Stock, keine Ahnung, wir sind halt viele Stufen raufgestiegen.
Oben hat die Band auf uns gewartet. Wir haben ein Bild zum Unterschreiben bekommen und ich hatte noch was vorbereitet. Auf ein festes weißes Papier habe ich einen 10x15cm großen Rahmen gezeichnet, wo ich das Foto einkleben
würde, und die Band außen rum unterschreiben lasse.
Mit dem Sänger, Brad und dem Bassisten, Todd habe ich mich bisschen unterhalten, dass ich
aus Deutschland warn, - woher, - aus München, da, wo sie das Konzert abgesagt
hatten, wofür sie sich gleich entschuldigt haben und sich bedankt haben, dass ich heute gekommen
war. Brav J. Brad hat gefragt, ob es in München jetzt auch so kalt sei, was ich verneinte, denn bei uns lag Schnee und hier in NY wehte ein eisiger Wind. Sie haben von Chicago erzählt, wo es eisig kalt war. Ich habe Todd drauf angesprochen, dass draußen stand, dass das Konzert nur 80 Minuten dauern wird, was doch ziemlich kurz
wäre. Nein, nein, sie spielen 16 Songs und knapp zwei Stunden, hieß es.
Da war ich ja mal gespannt...
Dann haben wir noch unser Gruppenfoto mit der Band gemacht. Ich war gleich als zweites dran und hab danach sofort mein Foto ausgedruckt (dafür hatte ich ja extra meinen Fotodrucker eingepackt). Brad hat geschmunzelt, und von den organisierten Deutschen gesprochen, vorbereitetes Papier zum Unterschreiben mit Foto aufkleben und Fotodrucker
usw. J. Todd war ganz begeistert davon und wollte das Foto behalten. Gerne
:-)))
Zurück in
der Halle hat die erste Vorgruppe, Safetysuit, schon begonnen. Da es
vorne schon ziemlich voll war, habe ich mich auf meinen Platz auf dem
Balkon in der 1. Reihe Mitte gesetzt. Solche Balkone wären in
Deutschland nicht genehmigt – das Geländer war bei mir knapp
hüfthoch!
Es folgten Hoobastank, und da hatte ich dann meinen Tiefpunkt und bin
eingenickt. Zu ihrem Hit „The Reason“ wachte ich wieder auf.
Um 21:30 Uhr gingen endlich 3 Doors Down auf die Bühne. Die Bühne war
leer, außer dem ziemlich erhöhtem Schlagzeug, vorne mit schräger
Treppe rauf. Kaum auf der Bühne haben sie spitzenmäßig gerockt, .
Obwohl ich nur drei Alben von denen habe, kannte ich alle Songs (ein
Album muss ich mir unbedingt noch holen) Und ein Kracher hat den
nächsten gejagt.
Mit der
Songauswahl war ich fast zufrieden. Bis auf den Track „She don’t want
the world“, den ich auf der CD immer wegdrücke, weil ich ihn nicht mag. Sie haben nicht nur tolle Rocksongs, sondern auch schöne
Balladen, die trotzdem Kraft haben, wie „Here without you“ und „Let
me be myself“ und nicht langweilig sind. Bei „Kryptonite“ saß
Brad am Schlagzeug und dann haben sie noch mit „It’s not my time“,
eines meiner Lieblingsliedern, gespielt.
Leider haben sie wirklich nach 80 Minuten (incl. Zugaben) aufgehört zu
spielen. Mit der USA-Fahne im Hintergrund und Papierschnipsel von der
Decke rieselnd, haben sie sich verabschiedet.
Das war
definitiv zu kurz.
Ich bin dann zurück ins Hotel gegangen, hab meine Urlaubskarten gedruckt und zum
Packen angefangen. Mir war schon längst klar, dass ich mir da noch eine
Tasche kaufen musste. Beim Hinflug war mein Koffer schon voll...
Nach einer ruhigen Nacht bin ich um halb 9 Uhr morgens los, Zugticket zum Flughafen
kaufen (ideal von Penn Station zum Flughafen in knapp 45 Minuten für 15
USD). Den Hotel-Shuttle vom Flughafen nach New York finde ich spitze,
man landet, geht draußen an Schalter, zahlt 20 USD und wird direkt zum
Hotel gefahren. Zum Flughafen raus ist es aber ziemlich blöd. Es kostet
25 USD und sie holen einen 5 Stunden vor Abflug ab!!! Ohne mich!
Das „General Post Office“ ist ein altes, schönes Gebäude gleich um
die Ecke.
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Ich holte also
die Briefmarken, ging ins nächste Café zum Frühstücken und schrieb
meine Karten.
Jetzt musste ich nur noch eine Tasche kaufen, im Hotel auschecken, Gepäck
abgeben und die letzten Stunden in New York genießen.
Die Sonne schien, klare Sicht, und ich machte mich auf den Weg zu „Top of
the Rock“.
Eigentlich wollte ich noch zur Brooklyn Bridge, aber ich fühlte mich
hier oben so wohl, dass ich, nachdem ich einige Fotos gemacht hatte, die
Ruhe genoss und anfing schon jetzt meinen Tourbericht zu schreiben.
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Seit ich in
NYC angekommen war, hatte ich meine innere Ruhe gefunden, meinen
Rhythmus.
Dass meine Freundinnen ein anderes Tempo vorlegen, war mir schon beim
Buchen bewusst gewesen, Flüge planen, umwerfen, buchen, Hotels buchen, neue
buchen, alte stornieren, usw. in einem Tempo, bei dem ich in keinster
Weise mithalten konnte. Dieses Tempo legten sie auch in NJ vor. Nichts
für ungut Mädels, aber da kann ich nicht mithalten. Im Urlaub will ich
es doch bisschen ruhiger angehen.Diese Ruhe habe ich in New York gefunden.
Kein Vergleich zu meinem letzten NY-Trip im Juli, bei dem es einige
persönliche Probleme gab, und der Aufenthalt doch sehr negativ bei mir
in Erinnerung ist (ausser den BJ-Shows).
Diesmal alleine in der Stadt, war ein ein Genuss für mich gewesen - Erholung pur.
Mein eigenes Tempo und Kraft tanken für die nächsten Tage, die schon
wieder voll waren mit Terminen.
Nach der Landung bin ich sofort wieder im Geschäft und
im Kulturzentrum, Freitag in Stuttgart, Samstag habe ich abends noch das
Konzert von Boppin’B, Montag acht Stunden ADAC-Fahrertraining (das
Konzert von Maximo Park abends werde ich absagen, ist mir zu viel),
Dienstag tagsüber im Kulturzentrum, abends Premiere von „The Rocky
Horror Show“ im Deutschen Theater. Und auch die Tage drauf sind voll
mit tagsüber arbeiten und abends Sport oder Freunde treffen.
So habe ich die paar Stunden auf „Top of the Rock“ sehr genossen und
mich sehr erholt.
Bei meinem nächsten Trip nach NYC (der bestimmt wieder kommen wird)
werde ich mir die Zeit nehmen, und dort oben wieder die Ruhe
genießen.
Bleibt zum Schluss nur die Frage offen, wie wird es mit Bon Jovi und mir
weitergehen? mit Freunden? alleine? gar nicht mehr?
Auf der letzten Tour hatte ich mitten auf meiner Welt-Tour, in Europa,
den Durchhänger, Bon Jovi haben mir mit ihren Konzerten nicht mehr das
gegeben, was vor Jahren noch der Fall war.
Bin ich übersättigt?
Habe ich schon alles gesehen?
Die Überlegung hatte ich auch schon, und wollte mich auf die „Specials“
konzentrieren. Das ging mit der Fanclub-Show nach hinten los.
Also, wird es mit Bon Jovi und mir überhaupt weitergehen?
Ich denke, das hängt vom nächsten Album ab. Laut Jon wird es ein
Rockalbum – ich hoffe, er hält Wort.
Dann würde ich auch für uns wieder eine Zukunft sehen.
Text & Fotos (c) Brigitte Morgenstern
http://www.brigitte-morgenstern.de/
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