Früh um 4:45 Uhr ging’s raus aus den Federn um dann festzustellen, dass Eisregen die Tiefgarageneinfahrt völlig unbefahrbar gemacht hatte und somit ohne Kratzen/Schippen keine Ausfahrt möglich war. Letztlich kam ich grade noch hoch, um dann ein paar km weiter auf dem Weg zum Flughafen Nürnberg fast noch in den Straßengraben zu schlittern. Letztlich war ich dann doch noch pünktlich dort und der Flieger hob mit etwas Verspätung um 7:30 Uhr Richtung NRW ab. 50 Minuten komme ich bei strömendem, sintflutartigem Regen an. Im Hotel konnte ich erst am Nachmittag einchecken also ging’s zuerst Richtung City, wobei Sightseeing bei dem Wetter dann doch nicht ganz so prickelnd war. Von daher war immer wieder mal Aufwärmen in Kaufhäusern und später im Saturn angesagt.. Mit
einem Bekannten wurde dann der Treffpunkt und die Zeit für die
Abendveranstaltung ausgemacht, und es ging endlich, bei immer noch
sintflutartigen Regen, ins Hotel,. Eine Dusche und 3 Soaps später traf
ich dann besagten Herrn, und wir strebten erstmal Richtung Altstadt,
diesmal sogar ohne Regen, zum Essen in eine nette Kneipe. Das Alt
schmeckt in der Tat besser als das Kölsch, wobei ich mich jetzt hier
durchaus als Köln-Freund outte . Zwei Stunden später dann ging’s per
S-Bahn Richtung Halle. Dort trafen wir dann noch
einen Schulkumpel dieses Bekannten, der auch ein freundlicher
Zeitgenosse war. Als Nichtraucher konnte ich dabei auch mal die legendären
Raucherecken miterleben . Ein paar Alt später dann ging es in den
Innenraum. Die Halle war doch recht gut gefüllt aber “sold out” wie
auf der Chickenfoot Seite angekündigt, war es augenscheinlich wohl
nicht. |
Der Sound war
zu Beginn überraschend gut, fiel aber im Verlaufe der Show zusehends
ab. Vor allem Joe Satriani war glasklar zu hören, und sein Spiel war
wirklich ein Traum. Ich habe selten jemand so exakt spielen hören. Jede
Note war einzeln zu hören wo andere “Shredder” einfach verwaschen
ihren Stiefel runterspielen. Sammy Hagar hatte ich letztmals 1995 im
Vorprogramm von Bon Doofi 1995 in London gesehen. Und er war anno 2012
agiler als damals. Seine Sonnenbrille nahm er, genauso wie Satriani,
zwar den ganzen Abend nie ab, aber für
seine 64 Lneze war er in erstaunlich guter Form. |
|
Tequilla konserviert offenbar gut. Michael Anthony mal wieder zu sehen und hören war natürlich auch ein besonderes Vergnügen, auch wenn man sich kaum vorstellen kann, dass der Mann sich keinen Friseur leisten kann aber man hört ja Musik mit den Ohren und nicht mit den Augen,und viele Frauen waren nicht wirklich anwesend, die auf so etwas geachtet hätten . Wer Van Halen- oder Hagar Solosongs erwartet hatte war sicherlich enttäuscht, aber das war ich ganz und gar nicht. Es war eben ein Chickenfoot Konzert und keine Nostalgie-Veranstaltung. |
Was
absolut zu spüren war, da waren wir uns alle einig, war die absolute
Spielfreude der Truppe. Hagar und Anthony hätten es kaum nötig noch zu
touren aber die hatten da oben einfach Spaß und das kam auch genauso rüber.
Die Frontleute der aktuelleren Bands sollten sich mal ein Beispiel an
Hagar nehmen, der wirklich nichts verlernt hatte und auch stimmlich
absolut top drauf war. Bis auf “Last Temptation” und “Dubai
Blues” wurde das gesamte, für mich bessere “III” Album gespielt
und ca. 60 Prozent des Debütalbums. Es gab auch keine Einzel-Soli, die
gab es aber in den einzelnen Songs ja zur Genüge und hätten als Zusatz
nur gestört. Gegen Ende ließ der Sound, wie schon eingangs erwähnt,
zwar etwas nach und mein einziger Kritikpunkt war die Tatsache, dass man
die hohen Backing-Vocals von Michal Anthony nicht richtig ausmachen
konnte. Aber ansonsten war das ganz großes Kino und legt die Meßlatte
für die 2012er Konzerte mächtig hoch. Nach 2 Stunden war letztlich
Schluss. Zum Glück wurde “Different Devil” ,meine definitiver Hühnerfuss-Lieblingssong,
gespielt und als Rausschmeißer gab es das ruhige “Get Closer” bevor
es dann zum Aftershow-Bier ging.
|
Weitere
Fotos gibts hier |
Am nächsten
Tag ging die Sintflut weiter. Zum Glück ist der Kölner Saturn riesig
und man kann dort doch ein paar Stunden Zeit totschlagen. Abend um 18
Uhr ging es dann per Flieger wieder zurück ins Frankenland. Alles in allem war der Trip jeden Euro wert und hat super Spaß gemacht. Bis zum nächsten Gig! Text & Pics: Martin (Born To Run) |