Access All Areas

(London, ONT, 19.11.2007 und Philadelphia, PA, 21.11.2007) 

„All Areas“-Pass, Fotopass, persönliche Begrüßung von allen Bandmitgliedern, Fototermin in der Garderobe, Dinner mit der Band und der Crew, uneingeschränkter Zutritt zum Backstage-Bereich, Fotografieren der kompletten Show, Zutritt auf die Bühne für Gruppenfoto, Aftershow-Party – 17 Jahre nach unserem ersten Aufeinandertreffen ist es endlich so weit, ich bin nicht nur dabei, sondern mittendrin – bei den Hooters aus Philadelphia. 

Noch im Sommer diesen Jahres hab ich mit Eric Bazilian  über Shows in Deutschland und Philadelphia gesprochen, und mir wurde klar, dass die Shows drüben etwas ganz besonderes sind. Wenige Monate später wurde eine, dann die zweite Show für  Philadelphia angekündigt. Und das hat mich dann so gereizt, diese Show zu sehen, dass ich mit der Managerin gemailt habe, dass ich gerne kommen möchte, und alles fotografieren möchte.

Wenige Tage später kam das ok von der Band.

Zur gleichen Zeit wurden auch die Termine für Bon Jovi in Kanada veröffentlicht. Und da ich ja samstags fliegen musste, damit die Flüge bezahlbar sind, passte genau die Show in London, Ontario in meinen Reiseplan.

Beim Pre-Sale tauchten nur schlechte Karten auf (ok, für unsere Ansprüche, schlechte Karten). Wir haben dann zwei Karten beim FC gekauft – und zur Sicherheit noch beim normalen VVK nach Karten geschaut – und – kaum zu glauben, Center, Reihe G – also 7. Reihe vor Jon. Hölle.

Also dann den Flug gebucht, von München nach Philadelphia weiter nach Toronto, dann Flug von Toronto nach Philadelphia und zwei Tage später zurück nach München. 

Die Tage vor meiner Reise waren wie so oft chaotisch, dieses mal waren diverse Pre-Sales, Sonder-Vorverkäufe, normale Vorverkäufe der Grund. Für Tickets in München bin ich ja gerne der Ansprechpartner, doch auch für andere Shows musste ich zu oft erklären, wie es mit den FC-Tickets ablaufen wird, nur mit FC-Tickets bekommt man eher Einlass, großes Gejammere, keine FC-Tickets erwischt, Hilfe, ect.

Bei „München Ticket“ begann der VVK erst am Samstag, am Tag meines Abfluges. Bis Donnerstagabend hatte ich doch wieder Vorbestellungen für 60 FoS-Tickets und 15 Sitzplätzen. Freitag Früh konnte ich schon den Buchungsplan im System anschauen – keine FoS-Tickets gehen bei „München Ticket“ in Verkauf. Kurzes Telefonat mit der Zentrale, und dann gleich eine Rundmail an alle Besteller geschickt, dass wir keine Karten bekommen werden.

Tagsüber gingen bei „getgo“ und „eventim“ wieder FoS-Tickets in Verkauf und so waren dann, glaube ich, doch irgendwann alle versorgt.

Die letzten Tage war ich in Bezug auf den Ticketverkauf doch ziemlich angespannt. 60 FoS-Tickets wären ein rießen Umsatz für unser Geschäft gewesen, finanziell ein ziemlicher Erfolg. Aber nervlich war ich doch ziemlich angespannt und kaum ansprechbar. Für meine Nerven war es auf alle Fälle etwas leichter, dass wir keine FoS-Tickets verkaufen konnten. Aber schade war es auf alle Fälle.

Somit stand ich nur leicht unter Strom am Samstag, als um 9:00 die Karten für Bon Jovi in Verkauf gingen. Ich hatte immer noch Vorbestellungen für 15 Sitzplatz-Karten in Block A1 (was ja ein richtig guter, überdachter Block ist) und 6 normale Arena-Karten. Der Block A1 war nach wenigen Minuten ausverkauft, aber ich hab davor noch alle bestellten Karten sichern können. Arena-Karten gingen in der ersten halben Stunde nur ca. 1000 Stück weg, aber klar, die begehrten Plätze waren ja schon weg.

Noch immer unter Strom hat Elke mich an den Flughafen gefahren und ich glaube, nicht nur meine Mutter hat drei Kreuze gemacht, als ich endlich weg war. 

Am Flughafen war dann alles kein Problem mit Foto-Equipment, Computer, ect. , und wie immer bin ich gleich im Flieger eingeschlafen, kaum hat er zu rollen angefangen.

Nach paar Stunden bin ich aufgewacht und hab mich schon gefreut, dass ich nicht mehr lange zu fliegen habe, doch das war leider ein Irrtum. Ich bin nun mal zu blöd, Uhrzeiten auszurechnen. Mein Flieger startete um 12:40 in München und soll um 16:20 in Philadelphia landen. Philadelphia liegt 6 Stunden hinter uns. Zum Glück hab ich 10 Finger und kam dann drauf, dass der Flug 10 Stunden dauern wird. 10 Stunden! Ich bin immer von 8 Stunden ausgegangen. Unglaublich. Das hat mich erst mal fertig gemacht. 10 Stunden.

2 Stunden hab ich dann damit verbracht, meine E-Mails zu schreiben, die schon ewig unbeantwortet in meinem Postfach liegen. Verschickt hab ich sie am nächsten Tag im Hotel, aber so waren sie schon mal geschrieben.

Die restliche Zeit hab ich mit Lesen, Essen und Schlafen verbracht.

In Philadelphia dann das nächste Zeit-Problem. Mein Flieger ging um 20:35 (8:35 pm), warum komm ich hektisch um 18:00 ans Gate - und werde darauf hingewiesen, dass mein Flieger doch erst in zwei Stunden geht. Ich glaub’s nicht. Wie blöd bin ich denn. Ich war doch eh auf die langen Wartezeiten vorbereitet mit diversen DVDs, die ich endlich anschauen wollte. Doch mein Akku vom Labtop war leer. Kein Problem, hab ja das Ladekabel im Handgepäck. Aber nicht den Reisestecker. Ganz geschickt. Also Reisestecker gekauft, Laptop laden und nebenbei „Saturday Night Live“ angeschaut. Sehr lustig die Folgen mit Jon.

Endlich war dann auch ich dran mit dem Einsteigen und in einer kleinen Maschine ging es endlich weiter nach Toronto.

Am Flughafen war nichts los und schon nach kurzer Zeit war ich mit dem Taxi im Hotel. Noch bisschen ratschen und ins Bett fallen.

Sonntag - Day off. Ausschlafen, Frühstücken, Mietwagen abholen und mit der Bahn nach Toronto reinfahren. Da war richtig viel los in der Bahn, wir hatten die Football-Fans im Zug, und die Familien mit Decken und Klappstühlen, die zur „Christmas Parade“ in die Innenstadt gefahren sind.

 

Wir sind erst mal rauf auf den CN-Tower und haben die Aussicht genossen. Bei Sonnenschein und blauen Himmel hatte man eine wunderschöne Aussicht auf Toronto und Umgebung. Mittagessen im „Hard Rock Café“ um die Ecke und weiter ging’s in die Innenstadt, bisschen bummeln.

Dort trafen wir auf die „Christmas Parade“. Geschmückte Wägen und verkleidete Menschen sind an uns vorbeimarschiert und haben schon jetzt „Merry Christmas“ gewünscht. Am Schluss kam endlich St. Claus und seine Helferlein haben die Briefe an St. Claus für ihn eingesammelt.

                                                                       

Weiter noch bisschen bummeln, ins nächste „Hard Rock Café“, die obligatorischen Gläser kaufen und dann zurück ins Hotel. Wir waren zu k.o. um noch irgendwas zu tun, zu gehen, oder sonst was.

Am Montag wieder gemütlich ausschlafen, weiter in eine Shopping-Mall auf dem Weg nach London und so gegen 16:00 Uhr sind wir in London an der Halle angekommen. Einige Fans wollten sich vor der Show in der Bar „Robinson Hall“ treffen, doch die hatte noch geschlossen. So sind wir gegenüber in ein Restaurant, in dem auch schon einige Bon Jovi-Fans beim Essen waren (kann man ja alle ganz leicht an den T-Shirts erkennen), und haben gemütlich was gegessen.

Um 17:30 Uhr sind wir zum Box-Office, unsere Karten und FC-Karten abzuholen. Beim FC-Einlass kamen einige mit den Dinner-Packages an uns vorbei und wir haben den Türsteher gefragt, wie viele Personen bei diesem Package dabei sind. 86. Wir konnten es nicht glauben. Sechsundachtzig. Wir haben noch mal nachfragen müssen, 86 Menschen haben so viel Geld für das VIP-Package bezahlt. Unfassbar.

Es gab aber verschiedene VIP-Packages. Man konnte ja nicht nur beim FC bestellen, sondern auch bei der Halle direkt im VVK. Und die, die direkt bei der Halle bestellt haben, haben nicht nur das unterschriebene Tourheft bekommen, sondern noch eine Umhängetasche, im Armee-Stil mit „Bon Jovi“ Aufdruck und einen 100 USD – Gutschein für den Merchandising Shop. Wieviel dieses VIP-Package gekostet hat – keine Ahnung.

Unsere FC-Tickets waren in Sektion 3 (Richie), Reihe L (12). Waren ok die Plätze, klar, unsere waren besser. Mein Käufer hat draußen schon gewartet und waren wirklich dankbar über die tollen Plätze.

Wir sind noch in die „Robinson Hall“ auf einen Drink und dann in die Halle. Erst mal zum Merchandising Stand. Die T-Shirts haben mich alle nicht überzeugt. Es gab so wahnsinnig scheußliche Shirts, grüne Shirts mit Band-Aufdruck, Plattencover-T-Shirts, T-Shirts mit dem Heart-Dagger-Logo, aber mit schlechtem Druck, aber es gab auch ein Shirt, was ich richtig gut fand, schwarzes Shirt mit weißer Schrift „You want to make a memory“. Das gab es leider nur in XXL und XXXL – tja, hätte ich bloß nicht so viel abgenommen...

Wir haben dann nur das Tourbuch gekauft, dann noch Tassen und Magnet mit dem Heart-Dagger-Logo. Eine neue Jacke gab es auch, schwarze Kapuzenjacke mit Heart-Dagger-Logo am Ärmel und vorne schwarze Schrift „Lost Highway“. Sah gut aus, schwarz auf schwarz. Aber ich hab schon genügend BJ-Kapuzenjacken.

Wir sind dann in die Halle rein und hey, war die mal klein. Es passen knapp 10.000 Leute rein. Das war ja schon fast ein „Club-Konzert“. Wahnsinn. Und wir in der 7. Reihe.

Vorgruppe waren Hedley. Nette Jungs, die gerockt haben. Wir haben sie fotografiert um unsere neuen Fotoapparate zu testen und passend einzustellen.

Pünktlich um 20:30 ging dann das Licht aus – und die Band kam auf die Bühne. Diejenigen, die Tickets hinter der Bühne hatten, haben die Band schon hinter der Bühne kommen sehen und schon zum Jubeln angefangen.

Und sie haben gleich zu rocken angefangen. „Bad name“,  

 

„Raise your hands“ (wir aktiv mit unseren pinken Händen), Runaway, ok, dann Tempo runter mit „Radio“, „Lost Highway“, „Whole lot of leaving“. Dann wieder Gas geben mit „Born to be my baby“, „Sleep dead“ und „We got it going on“ (da waren unsere Philly Soul Stäbe gefragt). Gefolgt von „It’s my life“ und „Bad medicine“ (leider mit „Shout“). Bei dem Song ist Jon nach hinten und hat sich in der Bühnen-Deko geräkelt – sehr sexy.  

Es ging weiter mit „These Days“  meinem Lieblingslied. Gesungen von Richie Sambora. Viele haben diese Version verurteilt, ich hab gesagt, abwarten, bis ich es live gehört habe. Und ich hab’s jetzt gehört - und es geht gar nicht. „These Days“ ist mein absolutes Lieblingslied, und Richie kann es nicht so singen, wie ich es liebe. Sehr schade. Bei paar Shows in Newark hat er „Strangers“ gesungen, warum hat er das nicht bei uns getan?

Nach dem Song, die große Überraschung, Jon tauchte alleine rechts im Block auf, mit Gitarre und beginnt „Memory“. Wow, das kam richtig gut rüber. Alleine unter den Fans. Für „I’ll be there for you“ kam Richie zu ihm und sie haben’s zusammen gesungen. Gänsehaut. Es folgte „Bed of roses“, ohne Tanzen und nur mit einem Kuss auf die Backe (konnten es weder live, noch auf meinem Video genau erkennen, wohin, war aber definitiv nicht auf den Mund), während er zur Bühne zurückging. (Vielleicht sind meine Plätze bei der ersten Sydney Show doch nicht so schlecht?)

Sie rockten weiter mit „Last man standing“, „Lay your hands on me“, „Have a nice day“, dann „Who says“ (ich kann das „itsallrightallrightallright“ immer noch nicht leiden...), gefolgt von „Prayer“. 

 

Zur Zugabe kamen sie zurück mit „Bells of Freedom“ (auch keiner meiner Favoriten, aber immer noch besser als „Hallelujah“) und zum Schluss, die Nationalhymne „Wanted“.  

2 Stunden 10 Minuten - Rock’n’Roll.
Richtig gute Songlist (klar mit wenigen Ausnahmen), gutgelaunte Band, tolle Stimmung, kleine Halle - was will man mehr?
Ich sollte öfters nach Kanada fliegen zu den Shows... 

Die Heimfahrt war dann doch noch ziemlich anstrengend, es regnete in Strömen und wir hatten knapp zwei Stunden zu fahren. Ich war ziemlich am Ende. Tagsüber hatte ich schon das erste Kratzen im Hals und das Mitsingen in der Show hat meinen Hals nicht erleichtert. Im Hotel hab ich noch heiße Zitrone getrunken, aber so richtig geholfen hat es leider nicht. 

Dienstag war wieder ein Reisetag, der sich leider zu einem ziemlich langen Reisetag ausgedehnt hatte. Schnelles Frühstück, Mietwagen zurückgeben, einchecken und dann ewig in der Schlange stehen beim Zoll. Mit geschultem Auge haben wir weiter vorne einen Mann mit der neuen Crew-Jacke der „Lost Highway-Tour erkannt, und kurz hinter uns einen mit der alten „Have a nice Day“-Crew-Jacke. Durch meinen Smirk-Aufkleber auf meinem Foto-Koffer kamen wir uns Gespräch über die Show, woher wir kommen, weitere Shows, usw.

Am Gate angekommen kam dann das böse Erwachen, dass der Flug voll ist. Wäre ja für mich kein Problem, war ja fest gebucht. Aber sie haben dann gefragt, ob sie mich mit auf die nächste Maschine umbuchen könnten, damit wir wieder zusammen fliegen können. Klar, kein Problem, die geht ja eine Stunde später. Dachten wir. Dem war nicht so. Denn die Maschine eine Stunde später ist ausgefallen, deswegen war ja unsere Maschine voll. Und wir wurden auf die Maschine vier Stunden später umgebucht. Schön dumm. Naja. Wir haben noch kurz mit unserem HAND-Crew-Mann gesprochen, er ist der Kameramann vorne an der Bühne mit der Kamera an der Schiene. Wir haben auch über die VIP-Packages gesprochen und er hat uns erzählt, dass es Gruppen von 40 Personen sind. Nur in Europa werden die Gruppen größer sein. Und so lange die Leute bereit sind, so viel Geld zu zahlen, warum nicht. Klar. Jedem das seine. Wir werden uns wieder bei den Shows in Japan bzw. Australien sehen und dann in Europa. Vielleicht sollten wir uns doch mal vorne in die erste Reihe stellen?

Eigentlich war es ganz gut, dass wir nicht gleich geflogen sind, denn irgendwas hat mich erwischt und ich pendelte dann zwischen Gate und Toiletten und egal ob mein Frühstück oder einen trockenen Keks, alles kam wieder raus.

Jeden Tag was anderes, erst Erkältung, dann Übergeben – was kommt noch?

Weil es so schön am Flughafen in Toronto war, durften wir noch länger warten, denn die Maschine ist später gestartet, weil es in Philadelphia so neblig war,  dass wir nicht landen könnten.

Um 17:00 Uhr waren wir dann endlich in Philadelphia. 7 Stunden am Flughafen rumhängen für den 1-Stunde-Flug...

Auf dem Weg zum Hotel sind wir am Wachovia Complex vorbeigekommen und wollten nach Merchandising schauen. War leider alles geschlossen. Durchs Fenster vom Shop konnten wir leider keine Sachen von den Philadelphia Souls sehen.

Im Hotel angekommen - Schock - welch ein Graus, was für eine Absteige. Einige fliegen ja im März nach Philadelphia zu den Shows - bitte, steigt nicht im „Best Western City Center“ ab - das ist eine heruntergekommene Absteige.

Wir sind noch kurz in ein Restaurant in der Gegend zum Abendessen (außer Cola hab ich ja bis dahin nichts bei mir behalten) und sind dann tot ins Bett gefallen. 

Mittwoch hab ich dann ziemlich lange geschlafen, ich war fertig. Neuer Tag - neue Krankheit - die Erkältung hat sich in die Ohren gesetzt. Danke, schmerzende Ohren, das rechte Ohr war zu – ideale Voraussetzungen für das Konzert am Abend.

Wir haben dann beim „Wachovia Complex“ angerufen, wegen Merchandising Shop von den Philadelphia Souls, aber die Dame hat mich zwar zum passenden Merchandising Shop weitergeleitet, die haben aber nur an Spieltagen geöffnet, hat mir der Anrufbeantworter gesagt. Auch beim Philadelphia Soul Management haben wir angerufen, da lief nur ein Tonband. Und wir hätten so gerne Merchandising gekauft, T-Shirts, Magnete, Tassen und sonstigen Kleinkram. Schade

Wir sind dann doch so gegen 11:00 Uhr zu einer großen Shopping Mall gefahren, aber ich war echt fertig. Außer „Pucked“ auf DVD hab ich nichts gekauft - und auch überhaupt keine Lust auf Shopping gehabt. Wenn ich keine Lust auf Shopping habe - und den Fernseher im Hotel nicht sofort bei betreten einschalte - das sind Zeichen, dass es mir nicht gut geht. Aufs Essen hatte ich auch keine Lust und so blieb es bei einer Breze. Im Stau sind wir zurück zum Hotel gefahren, ich wollte mich ja noch bisschen hinlegen und schlafen, vor dem Konzert, aber es blieben nur noch 20 Minuten übrig und wir sind wieder los.

Die „Electric Factory“ liegt in einer unschönen Gegend in Philadelphia, und wieder mal sind wir auf sehr unfreundliche Menschen in Philadelphia gestoßen. Die Stadt ist nicht sehr schön und die Menschen sind nicht sehr freundlich.

Doch durch die Herzlichkeit der Managerin der Hooters und die der Band wurden wir gleich wieder versöhnt. Sie hat uns allen Band-Mitgliedern und einigen Crew-Mitgliedern extra vorgestellt, dass ich die Fotografin aus Deutschland bin. Eric wusste ja dass ich kommen werde. Aber Fran, der Bassist, den ich ja auch seit Jahren gut kenne, der konnte seinen Augen kaum trauen, als er mich erblickte. Rob, David und John kenne ich ja vom Sehen, aber viel zu tun hatten wir bisher noch nicht. Debbi, die Managerin hat uns alles gezeigt, wo was ist, uns unsere „All Areas“-Pässe gegeben, meinen Foto-Paß, kurze Erklärung, dass eine Stunde vor der Show niemand von uns Backstage rumlaufen soll, wenn es nicht unbedingt sein muss. Kein Problem. Ich hab dann noch ein cooles Langarm-Shirt geschenkt bekommen und zum Arbeiten die Setlist. Kurze Absprache mit dem Team, wann wer besondere Instrumente benutzt, z.B. Mandoline, Akkordeon, Harmonika, oder John die Akustik-Gitarre, mit der er noch Fotos für die Gitarren-Firma braucht. Die Band hat dann noch ca. 1 Stunde Soundcheck gemacht. 

                                                                                        

Es folgte Dinner mit der Band und der Crew (dafür mussten wir kein VIP-Package für 1250 USD kaufen) und ab 20:30 Uhr hieß es, keiner mehr soll Backstage rumlaufen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Doch Debbi hält mich ab, sie braucht Gruppenfotos mit Sponsoren und mit der Vorgruppe. Rob wirkt schon genervt, weil er eigentlich seine Ruhe haben wollte und sich vor der Show noch bisschen entspannen wollte.

Aber die Fotos sind ja schnell gemacht und wir sind alle wieder weg.

Um 21:30 wird die Band von einem langjährigen Radio-Moderator angekündigt, der seit Anfang an mit der Band befreundet ist.

Und schon geht es los. Es beginnt mit neuen Songs, die das Publikum aber noch nicht kennen, denn die CD ist in den USA noch nicht veröffentlicht worden. Sie bekommen sie aber nach der Show am Ausgang geschenkt. Es folgen die üblichen Hits wie „Johnny B.“, „Karla with a K“, „Satellite“, „And we danced“ und „Zombies“, die ja jeder kennt. Auch die Hooters spielen Cover-Songs, diesmal „Boys  of summer“, einen Song, den sie leider nicht selbst geschrieben haben (wie Eric in der Show erzählt). Komisch, denn mit dem Song hat auch Jon damals auf meine Frage geantwortet, dass er den so gut findet und ihn leider nicht selbst geschrieben hat. Sie spielen auch „One of us“ (bekannt von Joan Osborne) und „Time after Time“ (von Cindy Lauper) –- beides Songs die Eric geschrieben hat.

Nach zwei Stunden neigt sich die Show dem Ende. Fürs Gruppenfoto gehe ich von hinten auf die Bühne und fotografiere die Band von hinten mit dem Publikum. Wirkt immer gut.  

                                                                       

Danach erst mal zurückziehen, der Band ihre Ruhe lassen im Backstage-Bereich und erst später schnell meinen Koffer ins Büro hinterbringen.

Die Aftershow-Party ist in der Halle, hinten auf dem Balkon und wir erholen uns erst mal mit Cola von der Show. Die zwei Stunden durchfotografieren waren doch anstrengend. Man will ja nichts verpassen...

Wir saßen dann doch ziemlich müde auf unseren Barhockern und haben die vielen Leute beobachtet. Jeder der Band ging rum und hat mit allen gesprochen, sich fotografieren lassen, gratulieren lassen für die tolle Show, geratscht, gelacht – es war wirklich eine sehr entspannte Atmosphäre. Wir haben uns echt zurückgehalten und sind nur rumgesessen – und jeder der Band kam bei uns vorbei, gefragt, wie’s uns gefallen hat und haben sich bedankt, dass ich die Fotos gemacht habe,  und danke fürs Kommen, wann wir uns wiedersehen, usw.

Hey, dass tut meinem Ego gut - die Band kommt zu mir - und nicht ich zu ihnen....

Irgendwann wird der Tag kommen, dass die Band mich als Fotografin zu den Konzerten einfliegen lässt.

Noch große Verabschiedung von Debbi und wir machen uns endlich auf den Weg ins Hotel. In der Ruhe hab ich wieder festgestellt, dass ich immer noch den Druck auf dem rechten Ohr habe und nur dumpf höre.

Das Konzert war nicht sehr hilfreich für meine Erkältung in den Ohren.

Kaum im Hotel angekommen ging es mit der Arbeit weiter. Alle Bilder von den Chip-Karten runterladen und die Gruppenfotos, die ich Backstage gemacht habe, gleich per E-Mail an Debbi schicken, weil die evtl. in die Zeitung kommen.

Um 3:00 Uhr war dann auch ich endlich im Bett. Und um 7:00 Uhr wieder wach, hatte keine Ruhe. Duschen, packen - und weiter arbeiten an den Fotos. Ich wollte die ja noch fertig machen, auf CD brennen und von Philadelphia aus zu Debbi schicken. Sollte ja wohl schneller gehen, als wenn ich die von München aus per Post verschicke.

Vor lauter Arbeit am Computer haben wir die „Thanksgiving Parade“ um die Ecke nur gehört, aber nicht gesehen. Nach dem Auschecken sind wir in die Innenstadt gefahren, wie immer ins „Hard Rock Café“ und wollten dann noch bisschen shoppen. Vergebens. Es war „Thanksgiving“. Nur wenige Geschäfte hatten offen, und dann nur bis nachmittags.  

So sind wir nach dem Essen schon an den Flughafen gefahren, und kaum steigen wir aus dem Mietwagen aus, bemerke ich, dass ich mein Kissen im Hotel vergessen habe. So ein Mist. Ich glaub’s nicht. Ich hatte extra einen roten Kissenüberzug, damit ich’s nirgendwo übersehe – und ich hab’s im Hotel vergessen. Das hat mich so geärgert, vor allem, weil noch so viel Zeit war, wir aber schon auf dem Weg zum Flieger waren. Mich hat es so geärgert, weil ich so lange fliegen muss - und die Flugzeug-Kissen nicht in meinem Gesicht haben möchte, während ich schlafe. Am Flughafen schneller Check-In, dann durch die Kontrollen, meine CDs per UPS an Debbi verschickt und seitdem rumhängen am Flughafen. Kissen gibt es natürlich keine tollen, hab jetzt so eine blöde Nackenrolle mit Plüschfell. In rot - damit ich sie nicht wieder irgendwo vergesse. So ärgerlich.

Letztes Mal hab ich in meinem Bettenladen schon zwei Kissen gekauft - weil ich mind. einmal im Jahr ein Kissen irgendwo (meist im Flieger), oder im Bus (Spanien) liegen lasse. So dumm von mir.

Jetzt sitze ich seit 15 Uhr am Flughafen in Philadelphia. Mein Flieger geht um 20:40, dann kann ich endlich schlafen. Mein Labtop ist jetzt geladen und ich bin immerhin mit meinem Tourbericht schon fertig. Freu ich mich aufs Schlafen. Der Flug geht um 20:40 Uhr und landet um 10:55 Uhr in München. Laut meiner Finger-Rechnung sind das ca. 8 Stunden. Muss ich nicht verstehen, dass ich 10 Stunden hinfliege und nur 8 Stunden zurück?

Das Chaos geht zu Hause weiter. Nach der Landung fahr ich ins Geschäft, schnell duschen, dann arbeiten. Einige Tickets müssen verschickt werden, einige E-Bay-Sachen auch, abends dann endlich nach Hause. Schon hab ich meinen Rhythmus hier wieder. Samstag werde ich ab in der Früh arbeiten, es steht wieder ein VVK-Start für das Münchner Ferienprogramm an und abends komme ich dann hoffentlich zur Ruhe. „TV Total Turmspringen“ hab ich abgesagt, das wird mir grad alles zu viel.

Entweder die Reise und das Drumherum waren diesmal wirklich so anstrengend - oder ich halte nichts mehr aus...  

17 Jahre hab ich gebraucht, um diesen Stand bei den Hooters zu haben.

Bon Jovi hab ich vor 14 Jahren das erste Mal gesehen. Ob ich es in den nächsten drei Jahren schaffen werde, diesen Stand auch bei Bon Jovi zu erlangen?


Brigitte Morgenstern
http://www.brigitte-morgenstern.de/