
Hatte man 2008
noch 9 lange Jahre warten müssen auf Kiss war es diesmal bereits wieder
nach zwei Jahren soweit: Die "Hottest Band in the World " kommt
nach Europa! Nachdem im Süden nur "Rock im Park" angesagt war,
hatte ich mich entschieden, die Shows in Prag sowie in Leipzig mitzumachen.
Das sind schicke Städte und tolle (hoffentlich!) Konzerte - was sollte da
schiefgehen?
Am Pfingstsamstag ging es Richtung Prag von Nürnberg aus los, gemütlich
im Luxusbus in der ersten Klasse für grade mal 68 Euronen. Top-Preis -
und auch Beinfreiheit (nicht unwichtig für etwas grössere Gewachsene .
Nach 3,5 Stunden Fahrt - Ankunft in "Praha" bei strahlendem Wetter
(ist ja auch
rar derzeit!)
Ankunft im Hotel (Nähe Hradschin) mit dem "Booking.com"
Resevierungszettel in der Hand und was hör ich da?? "Problems with
reservations". Das hatte ich schon mal in Prag. Angeblich hat eine
Ex-Angestellte die Buchungen nicht abgespeichert! Eh klar! Nach einigen
Diskussionen wurde vom Hotelmanager ein neues Hotel der besseren Kategorie
zum selben Preis organisiert. Aber den Jungen musste man schon persönlich
ins neue Hotel mitnehmen, denn es gab noch Preisverhandlungen auf
Tschechisch. Es hat dann letztlich aber geklappt, und das Hotel war schick und
sehr zentral gelegen (bei der Karlsbrücke). Nachdem Pfingsten war, war in
der Stadt die Hölle los - Sightseeing per Boot war aber jedenfalls
stressfrei.
Am nächsten Tag nach einigem Bummeln durch die City war es so weit: Kiss
riefen und 18.000 ( !) Fans kamen in die O2-Arena.
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Anfangs wars mir schon
mulmig, da haufenweise "no cameras allowed"-Schilder sowie
Sicherheitskontrollen mit Scannern wie am Flughafen vorhanden waren.
Letztlich bekam ich aber meine Cam mit in die Halle. Die Merchandise-Stände
waren riesig (viel größer als später in Leipzig) und auch viel günstiger.
Das Riesen-Tourbuch (40 Seiten) kostete umgerechnet grade mal 13 Euro. Bei
uns waren es dann 20,--. Und noch dazu war es mit Original-Logo versehen. Ebenfalls
angeboten wurde ,
bereits vor dem Gig einen Gutschein in Form einer Plastikkarte zu erwerben
für einen USB Stick mit dem Konzert drauf. Das musste natürlich auch noch
sein. In der Halle gab es leider noch eine zusätzliche Absperrung für
"VIP" Fans die recht groß war, aber immerhin konnte ich mich
direkt hinter der ersten Absperrung platzieren. Pünktlich ging es um kurz
vor 8 mit "Taking Dawn " los. Ich würde mal sagen "Skid
Row für Arme". Vom Stageacting her war es zwar recht gut aber teilweise
herrschte echt schlechter Sound (Anm:wurde dann bei Kiss zum Glück besser) und
sie hattennicht grade
tolle Songs. Ein paar Sachen blieben aber schon im Ohr hängen aber nichts
was man jetzt zwingend haben müsste.
Nach knapp 30 Minuten Umbaupause ging es los mit Kiss.
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Das Intro war genial: Auf
der Leinwand Google-Earth mit dem Konzertort. Dann Ausschnitte vom
"Modern Day Delilah" Video, in dem Kiss überlebensgroß durch
eine Großstadt stapfen. Als der Vorhang runter fiel brach die Hölle los:
Explosionen en masse und Kiss wurden mit einer Art Kran über Eric Singer
auf die Bühne gehievt. Das war ein Klasse Konzertauftakt, noch dazu mit "Modern
Day Delilah" , also einem neuen Song. Der Sound war top und auch
bereits hier merkte man, dass Paule stimmlich wieder auf der Höhe und
somit besser drauf war als 2008, wo er doch arg heiser war. Was kann man
über eine Kiss Show noch sagen? Die Hauptelemente (Paul fliegt über die
Zuschauer - Gene wird nach oben gezogen nach seinem üblichen Blutspucken- das Schlagzeug
geht unter die Hallendecke) bleiben logisch gleich aber wurden doch schon
etwas verfeinert- grade das Drum/Gitarrensolo, bei dem Eric auch mal aus
einer Panzerfaust (!) schießen durfte, war recht originell.
Immerhin
gab es 3
neue Songs zu hören und mit "Crazy Crazy Nights" (seit 1988
nicht mehr in Europa zu hören) " sowie "God gave Rock and Roll
to you II" (noch nie in Europa zu hören) auch was für die
"harten" Fans. Das Prager Publikum war recht gut, drauf und die
Band hatte Spielfreude. Wurden die Sets in Wien und Ostrava vorher um 3
Lieder (wegen Krankheit von Paul angeblich) gekürzt (u.a. kein Shout it
out loud und Love Gun) gabs diesmal wieder alle Songs und weit über zwei
Stunden zu genießen. Ich weiß ich bin ein Kiss-Fanboy und werde von
ihnen wohl nie enttäuscht werden aber da stehe ich dazu. Paul Stanley ist
einer der letzten großen Frontmänner die es gibt. Witzig: Bei Genes
Flug blieb er (mal wieder) hängen aber beim zweiten Mal hat es geklappt.
Mit Rock and Roll all Nite und mit dem üblichen Konfettiregen war dann das
Konzert zu Ende.
Fazit: Top wie fast immer. Auf Stick ist das Ganze (die zweite
Hälfte muss man sich per Internet runterladen) auch nochmal in
ausgezeichneter Qualität daheim zu hören.
Am Tag danach ausgiebiges Erholen sowie nochmal ein leckeres (billiges!!!)
Mittagessen in Praha und schon gings wieder heim nach Franken!
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...um dann hieß es schon wieder umzupacken für die Zugreise nach "Leipzgsch".
Auch total stressfrei in einem nicht zu vollen Zug waren wir in drei Stunden dort.
Wir hatten ein kultverdächtiges Hotel "Kosmos" (jedes Zimmer hatte ein anderes
Thema - ich war im "Bauhaus"-Zimmer)- günstig und mitten in der
(sehr schmucken) Stadt. Da weiß man dann schon, wo der Soli hingewandert
ist. Selten habe ich so eine schön restaurierte und saubere Innenstadt gesehen -
Klasse.
Schnell geschminkt und ab gings Richtung Arena. Auch hier sollen knapp
10.000 Fans anwesend gewesen sein. Kiss ziehen also noch immer und das zu
Recht. Fürwahr gibt es bei Kiss einen hohen Unterhaltungsfaktor wie bei kaum einer zweiten Band.
Und Preise von 55 Euro für den Stehplatz sind ja heutzutage schon fast
geschenkt.
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Es gab mit den deutschen "Five and the red One" eine
zusätzliche recht sympathische Vorband (Stil so eher "Modern
Rock"), die mir besser gefielen als "Taking Dawn" , welche
auch wieder vertreten waren.
Whatever - Kiss waren die Hauptattraktion. Einziger Kritikpunkt (grade für
die Fans die mehrere Shows besuchen) ist die Tatsache, dass eine Kiss Show
wirklich fast immer
gleich ist, - aber eben gleich geil, bei der Vielzahl an Pyros und Effekten
aber durchaus verständlich.
Diesmal
gab es keine zweite Barriere und ich
fand mich in Reihe 8 wieder mit freier Sicht auf die Bühne und somit gabs
auch bessere Fotos. Die Spielfreude der Band war vielleicht sogar noch besser als in Prag
und es war eine Wonne die 4 Jungs (naja ok "ältere Herren") so
nah mit zu erleben. Merchandise gab es viel weniger und war viel teurer - das
hatte ich mir aber zum Glück ja schon in Prag zugelegt!
Alles in allem war das ganze Unternehmen zwar recht stressig, in so kurzer Zeit zwei Konzerte in
zwei verschiedenen Städten zu bewältigen, aber Kiss sind eben Kiss.
Nürnbergs Rock im
Park werde ich nicht mitmachen - zum einen sind die Tageskarten viel
zu teuer, zum
anderen brauch ich weder Airbourne noch (noch schlimmer!) Cypress Hill als
Vorband. Rock am Ring wird ja im TV gezeigt.
War es nun das letzte Mal "Kiss in Germany" ? Ich hoffe nicht -
wenn doch, war es ein grandioser Ausklang!
http://www.kissonline.com/
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(c)Text
& Fotos: Martin
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