Anfangs wars mir schon
mulmig, da haufenweise "no cameras allowed"-Schilder sowie
Sicherheitskontrollen mit Scannern wie am Flughafen vorhanden waren.
Letztlich bekam ich aber meine Cam mit in die Halle. Die Merchandise-Stände
waren riesig (viel größer als später in Leipzig) und auch viel günstiger.
Das Riesen-Tourbuch (40 Seiten) kostete umgerechnet grade mal 13 Euro. Bei
uns waren es dann 20,--. Und noch dazu war es mit Original-Logo versehen. Ebenfalls
angeboten wurde ,
bereits vor dem Gig einen Gutschein in Form einer Plastikkarte zu erwerben
für einen USB Stick mit dem Konzert drauf. Das musste natürlich auch noch
sein. In der Halle gab es leider noch eine zusätzliche Absperrung für
"VIP" Fans die recht groß war, aber immerhin konnte ich mich
direkt hinter der ersten Absperrung platzieren. Pünktlich ging es um kurz
vor 8 mit "Taking Dawn " los. Ich würde mal sagen "Skid
Row für Arme". Vom Stageacting her war es zwar recht gut aber teilweise
herrschte echt schlechter Sound (Anm:wurde dann bei Kiss zum Glück besser) und
sie hattennicht grade
tolle Songs. Ein paar Sachen blieben aber schon im Ohr hängen aber nichts
was man jetzt zwingend haben müsste. Das Intro war genial: Auf der Leinwand Google-Earth mit dem Konzertort. Dann Ausschnitte vom "Modern Day Delilah" Video, in dem Kiss überlebensgroß durch eine Großstadt stapfen. Als der Vorhang runter fiel brach die Hölle los: Explosionen en masse und Kiss wurden mit einer Art Kran über Eric Singer auf die Bühne gehievt. Das war ein Klasse Konzertauftakt, noch dazu mit "Modern Day Delilah" , also einem neuen Song. Der Sound war top und auch bereits hier merkte man, dass Paule stimmlich wieder auf der Höhe und somit besser drauf war als 2008, wo er doch arg heiser war. Was kann man über eine Kiss Show noch sagen? Die Hauptelemente (Paul fliegt über die Zuschauer - Gene wird nach oben gezogen nach seinem üblichen Blutspucken- das Schlagzeug geht unter die Hallendecke) bleiben logisch gleich aber wurden doch schon etwas verfeinert- grade das Drum/Gitarrensolo, bei dem Eric auch mal aus einer Panzerfaust (!) schießen durfte, war recht originell.
Immerhin gab es 3 neue Songs zu hören und mit "Crazy Crazy Nights" (seit 1988 nicht mehr in Europa zu hören) " sowie "God gave Rock and Roll to you II" (noch nie in Europa zu hören) auch was für die "harten" Fans. Das Prager Publikum war recht gut, drauf und die Band hatte Spielfreude. Wurden die Sets in Wien und Ostrava vorher um 3 Lieder (wegen Krankheit von Paul angeblich) gekürzt (u.a. kein Shout it out loud und Love Gun) gabs diesmal wieder alle Songs und weit über zwei Stunden zu genießen. Ich weiß ich bin ein Kiss-Fanboy und werde von ihnen wohl nie enttäuscht werden aber da stehe ich dazu. Paul Stanley ist einer der letzten großen Frontmänner die es gibt. Witzig: Bei Genes Flug blieb er (mal wieder) hängen aber beim zweiten Mal hat es geklappt. Mit Rock and Roll all Nite und mit dem üblichen Konfettiregen war dann das Konzert zu Ende.
Fazit: Top wie fast immer. Auf Stick ist das Ganze (die zweite
Hälfte muss man sich per Internet runterladen) auch nochmal in
ausgezeichneter Qualität daheim zu hören.
...um dann hieß es schon wieder umzupacken für die Zugreise nach "Leipzgsch". Es gab mit den deutschen "Five and the red One" eine
zusätzliche recht sympathische Vorband (Stil so eher "Modern
Rock"), die mir besser gefielen als "Taking Dawn" , welche
auch wieder vertreten waren. Diesmal gab es keine zweite Barriere und ich fand mich in Reihe 8 wieder mit freier Sicht auf die Bühne und somit gabs auch bessere Fotos. Die Spielfreude der Band war vielleicht sogar noch besser als in Prag und es war eine Wonne die 4 Jungs (naja ok "ältere Herren") so nah mit zu erleben. Merchandise gab es viel weniger und war viel teurer - das hatte ich mir aber zum Glück ja schon in Prag zugelegt!
Alles in allem war das ganze Unternehmen zwar recht stressig, in so kurzer Zeit zwei Konzerte in zwei verschiedenen Städten zu bewältigen, aber Kiss sind eben Kiss. Nürnbergs Rock im
Park werde ich nicht mitmachen - zum einen sind die Tageskarten viel
zu teuer, zum
anderen brauch ich weder Airbourne noch (noch schlimmer!) Cypress Hill als
Vorband. Rock am Ring wird ja im TV gezeigt.
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