Die zweite
Jahres-Saison nach der Sommerpause wurde in der Blues Garage gleich mit einem
weiteren Konzert eröffnet. Zu Gast waren "Living Colour",
vier schwarze Musiker, die ihre ersten Erfolge im Vorprogramm der Rolling Stones feierten.
Die Fachwelt beschreibt sie als Alternative-Rock Band. Der Begriff "Alternative"
ist natürlich sehr weit gefasst. Was ist "Alternative"? Für mich
umfasst das alle Nuancen, die ich aus den diversen Songs heraus gehört habe:
Metallica, Funk, Motörhead, Reggae, Iron Maiden, Soul . ..... Begonnen hatte die Show mit "Ignorance", einem Song mit dem ich überhaupt nicht klar kam. Was war das denn jetzt ? Alternative? Metal ? Funk ? Rock ? Irgendwie war alles und irgendwie sogar in sich stimmig., aber für mich ohne roten Faden, da ich ein "Melodien-Fetischist" bin. Corey Glover zeigte sein vorhandenes Stimmvolumen. So wechselte er teilweise
blitzschnell zwischen normaler und hochgekickster Stimme, das allerdings
immer jedoch sehr klar, druckvoll und präzise. Manchmal wurde das
Ganze auch noch durch einen Nachhall unterstrichen den der eigens mitgebrachten
Frontmixer am überdimensional großen Mischpult zauberte. Dass ein Instrument auch mal nicht funktionierte habe ich durchaus schon erlebt. Aber dass der Bass bei Doug Wimbish am Anfang immer wieder zusammen brach, so dass das erste Stück sogar abgebrochen und neu gestartet werden musste, nervte mich. Beeindruckend war Gitarrist Vernon Reid. Lässig und trotzdem hoch konzentriert spielte und beherrschte er sein Instrument und brachte in die aus meiner Sicht teils sperrigen Songs das Quentchen "etwas".
Zusammengefasst muss ich sagen , dass das Konzert aus meiner Sicht durchaus sehens- und hörenswert war.
Zudem wurde ja ein für die Blues Garage sehr hoher Eintrittspreis von EUR 40,- verlangt (der
unter anderen die 45minütige Verspätung des Konzertbeginnes
beinhaltete, nur am Rande erwähnt). Es hat mich jedoch trotz der vorhandenen musikalischen Fähigkeiten der
Band nicht so sehr begeistert. Vielleicht lag es an der doch eher zurückhaltenden Perfomance der Musiker, die zwar
gut aber irgendwie mechanisch ihre Songs herunter spielten. Da nützte es dann auch
nicht mehr viel, dass Doug Wimbish mit seinem (inzwischen funktionierenden) Bass
mitten ins Publikum sprang so dass man ihn auch wirklich hautnah erleben konnte.
Vielleicht lag es auch daran dass ich mich nicht so ganz mit der Musik identifizieren
konnte und evtl dadurch der berühmte "Funke" bei mir nicht übersprang. |