Um
es vorweg zu nehmen: Nein, sie hat "Believer" nicht
gespielt, den Song der bei mir immer Gänsehaut bis in die Fußspitzen
erzeugte und dies auch heute noch tut. Das ist die Nummer, die Hoffnungslosigkeit,
Melancholie, tiefe Traurigkeit, Hoffnung, Stärke und eine Leichtigkeit
wie Watte gleichzeitig ausstrahlt, und welcher 1995 den Verkauf des
Niederländischen Bekleidungshauses von Clemens und August (C&A)
ankurbeln sollte. Dies war, meiner Erinnerung nach, einer der ersten
Spots, die mit Musik, eben Marla Glens Musik unterlegt war. Zu
meinem Erstaunen gab es ein überwiegend weibliches Publikum. Mag sein
dass die Musik von Marla Glen eher das weibliche Ohr anregt und die
Herren der Schöpfung lieber einem erneuten Sieg von Hannover 96
entgegen fiebern wollten. Es ist nicht schwer zu erraten, wer an diesem
Abend enttäuscht wurde.
Gespielt wurde Blues mit Soul- und Jazzeinflüssen vom Feinsten, der praktisch durchgehend zum lockeren
mittanzen und mitwippen animierte.
Stellenweise erinnerten mich die Titel an die Leichtigkeit von
„Stars“ (Simply Red.) und „The Nightfly“ (Donald Fagen) ,
manchmal auch an Sade. Für jeden war etwas dabei: „Love-“, "Bloody-",
„Freedom-“, "Political-" und "Mama-Songs" . Ohne
besondere Extras wurde das Programm entspannt und professionell präsentiert. Die gesamte
Setliste "entschädigte" mich zumindestens allemal für
DEN fehlenden Gänsehauttitel.
Und Marla selbst ? Nun, zum einen wusste sie hoffentlich zu schätzen
was für Gesangsperlen sie neben sich hatte. Zum anderen wirkte sie zu
Beginn... sagen wir mal...: sehr sehr locker und fröhlich, was sich
zusammen mit ihrer Professionalität sehr positiv auf die Show
auswirkte.
|
Text,
Fotos & Clips: Matthias Grauer |