Die Freude war riesengroß als ich Bescheid bekam, dass ich bei dem Konzert mit von der Partie sein werde, war es doch schon sage und schreibe 5 Jahre her dass ich Stone Sour zum letzten Mal im VZ Komma, Wörgl erleben durfte. Papa Roach hatte ich bis dato noch nicht live gesehen. Von der dritten Gruppe des Tages namens Hounds wusste ich bis zu deren Begin pünktlich um 8:00pm noch nicht mal von deren Existenz.
Leider wurde die Freude schon getrübt als ich in den Parkplatz gebogen war und mir fürs Parken schon € 5 abgeknöpft wurden. Aber immerhin bestand zumindest die Möglichkeit des Parkens was ja in M eher Seltenheitswert hat. Der nächste „Schock“ bestand darin, dass für ein Ticket an der AK € 40 verlangt wurden und ich durch Zufall einen Blick auf ein VVK-Ticket werfen konnte, das aber bei sage und schreibe € 48 lag. Falsche Welt würde ich mal sagen, wenn das einzige am VVK die Tatsache ist, dass man die Garantie auf das Konzert hat und nicht auch weniger zu zahlen hat. 
Beim Rundgang durchs Zenith fiel als Erstes der klebrige Boden auf, dieser wurde wohl nach dem Motörhead-Konzert am Vortag nicht wirklich gereinigt?! Und beim obligatorischen Gang zum Merch wurde meine Freude abermals getrübt beim Anblick der Preise. Ich bin eine Verfechterin vom supporten von Bands und kaufe mir mitunter Sachen bei deren Shows, aber was zu viel war, warzu viel in diesem Fall hier... 

Nun zum musikalischen Teil:
Wie ich feststellen musste war der Sound im Zenith schlecht wie immer, egal wo auch immer ich gestanden habe. Vielleicht bin ich auch deshalb eher selten in diesem Venue. 
Das Schicksal die erste Band des Abends zu sein, trug nicht dazu bei, dass mir die Hounds (fresh electro punk rock with big beats) mit ihrem, für mich ziemlich eigenartigen Sound, gefallen. Der Sound klang mir einfach zu elektronisch und ich liebe normalerweise ja eher Bands die klassisch aus Sänger, Gitarre, Bass und Schlagzeug bestehen. The Hounds haben ihre Arbeit als Opener von zwei „so“ großen Bands sicher gut gemacht, dennoch war der Funke bei mir leider nicht übergesprungen, und ich war auch dementsprechend froh, als deren Spielzeit endlich vorbei war und die Umbauarbeiten auf der Bühne für Papa Roach begannen.
http://www.houndsmusic.com/ 


Was kann ich zu denen sagen? Sehr zum Leidwesen einiger Fotografen im Graben begann die Show mit einer Wassersalve vom Sänger ins vermeintliche Publikum, da das Photo Pit dann doch sehr großzügig bemessen war. Pure Absicht oder einfach nur eine ziemlich feuchte Showeinlag, die da einige Fotografen und die Jungs und Mädels von der Security abbekommen haben!? Sie haben aber definitiv gute Stimmung verbreitet und das mittlerweile recht gut gefüllte Venue zumindest vorne zum brodeln gebracht hat. 


(c) sunnyorient

Mein persönliches Highlight war der letzte Song namens „Last Resort“ . -Fazit zu Papa Roach : es war eine solide Leistung, aber vom Hocker haben sie mich nicht gerissen.
http://paparoach.com/


Nun zu Stone Sour: Freudige Erwartung machte sich bei den ersten Tönen breit und das Warten auf die Band, während schon die ersten Textzeilen des Openers (vom Band?) liefen und die Frage: Wie schaute Corey im Moment gerade aus? Hatte er kurzgeschoren, blonde Locken oder war er etwa gefärbt? Gar nichts von allem: wie ich später beim Durschauen der Fotos feststellte, denn Corey trug „Irokese“. Immer wieder fasziniert von der Vielfältigkeit seiner Stimme war ich auch von seiner Bühnenpräsenz und vor allem auch von seiner Selbstironie beeindruckt. 
Nach den ersten 3 Songs konnte ich mich nun voll auf das Konzert konzentrieren und der Sound war zwar besser als bei den Vorgängern , aber egal wo man sich in der Halle befand, er blieb weiterhin verbesserungswürdig. Corey war definitiv die polarisierende Person der Band während der Rest eher Statisten waren, die jederzeit ausgetauscht werden konnten und es würde nicht mal auffallen. Was die Leistung der Jungs keinen falls schmälern sollte, aber Corey war, ist und bleibt die „Band“. Ich persönlich war froh, dass auf der Setlist einiges an alten Songs zu finden war. Zwischendurch gab es ein, durch die ruhigeren Lieder bedingtes, kleines Stimmungstief, das durch die darauffolgenden Songs dann wieder gesteigert werden konnte.




Leider musste ich feststellen dass das Stone Sour’s Publikum sich in der Zwischenzeit total verändert hatte und ich entsetzt davon war, als ich Gekreische wie bei einem Backstreet Boys-Konzert hören musste. Und die Fans, die von der Security rausgezogen werden mussten meinten auch noch sich feiern lassen zu müssen während sie hinausgeleitet wurden. Was leider auch immer wieder auffiel, war, dass viele Leute der englischen Sprache nicht mächtig genug waren, um Scherze bzw. simple Anweisungen zu verstehen. Ein großes Lob auf die Jungs und Mädels von der Security die an diesem Abend keinen leichten Job hatten bei so einem hysterischen Publikum. 


(c) Stelzerich

Alles in allem war es gelungenes Konzert von Stone Sour , die ich mir jederzeit wieder anschauen würde, allerdings bevorzugt in kleiner Clubatmosphäre. Und ich hoffe, dass sie zukünftig nicht noch „mainstreamiger“ werden.
http://www.stonesour.com/


Test & Fotos: Tina Burgstaller