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Zum zehnten Mal Summer Breeze, zum zweiten Mal auf dem neuen Gelände bei Dinkelsbühl und zum ersten Mal mit mir unter 20.000 anderen Metalheads. Super wars, obwohl mir die 66 Bands an vier Tagen fast zu viel waren.  


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Meine persönlichen Highlights waren die schwedische Pop Metal Band PAIN, die finnischen Düsterrocker um den ehemaligen Sentenced-Frontman Ville Laihiala POISONBLACK, die Lokalmatadoren END OF GREEN, die Oberbayern LACRIMAS PROFUNDERE, die Münchner Band EISBRECHER, die finnischen Paradiesvögel HARDCORE SUPERSTAR, die deutsch-rumänischen Schockrocker POWERWOLF, die Folk Metal Formation ELUVEITIE aus der Schweiz und nicht zu vergessen BLITZKID, die mit feinstem Horror Punk made in USA zwischen dem vielen Metal-Gebolze beim Publikum erstaunlich gut ankamen. Gewohnt solide Auftritte gab es von IN EXTREMO, DORO, den APOKALYPTISCHEN REITERN, RAGE, CALIBAN und TANZWUT.

Lacrimas Profundere

Hardcore Superstar

Blitzkid

Sehr gut fand ich NEVERMORE, die nach ihrem extrem verkorksten Auftritt letztes Jahr vor Disturbed in München eine beeindruckende Mixtur aus Progressive-, Power- und Thrash Metal ablieferten. Für mich jedenfalls ein absolutes Highlight des Festivals.

Positiv überrascht haben mich einige Bands, die eigentlich weniger meinem Musikgeschmack zuzuordnen sind. Allen voran die Ruhrpottwikinger BLACK MESSIAH, die dänischen Party Metal Band VOLBEAT und die Frankfurter Jungs von ABSOLUTE, gefolgt von HEVEIN, die Thrash Metal mit Cello und Geige verbinden, und den Berliner Jungspunden WAR FROM A HARLOTS MOUTH, die mit einer Mischung aus Grindcore und Jazz, die wohl energiereichste Performance des gesamten Festivals hinlegten.

Warum ausgerechnet STITCH den Newcomer Wettbewerb am Mittwoch Abend für sich entscheiden konnte und Donnerstag nochmals auf der Pain Stage zocken durfte, ist mir rätselhaft. Mir persönlich gefielen KARMA.CONNECT und UNBLEST stilistisch deutlich besser.

„Elfen-Metal“ gab es mit AFTER FOREVER, KRYPTERIA, SIRENIA und XANDRIA am Summer Breeze reichlich. Im Grunde waren auch alle vier Bands wirklich gut aber kein Vergleich zu Szenegrößen wie Nightwish oder Within Temptation, die mir persönlich lieber gewesen wären.

Weniger gut fand ich mal wieder OOMPH!, die allerdings auch keinen leichten Stand mit ihrem auf dem Summer Breeze fast schon exotischen Stil hatten. Gleiches gilt für die Österreicher L’ÂME IMMORTELLE.

Zur großen Enttäuschung wurden für mich einmal mehr FINNTROLL. Vor allem in der ersten Hälfte ihrers Sets fand ich die Band zu langatmig. Da bevorzuge ich Bands wie Ensiferum, Korpiklaani oder Turisas. Bei denen gehts von der ersten bis zur letzten Sekunde ab, so wie es sich für Folk Metal aus Finnland gehört.

Ebenso gelangweilt hab ich mich bei AMON AMARTH. Was zur Hölle finden alle an dieser Band so toll? Wieso reichen ein bisschen Pyro, ein paar kämpfende Vikinger und die Nachbauten eines Vikingerschiffs aus um die Massen zu begeistern? Wahrscheinlich bleibt diese Band ohnehin nur ein vorläufiger Hype der bald samt Schiff und Meute im großen Metal-Ozean versinkt. Ob man sie vermissen wird?

Bei gewissen Bands wie SOULFLY oder BOLT THROWER kann ich mein Haupt nur horizontal aber nicht vertikal schütteln. Diese Musik gefällt  mir persönlich einfach absolut überhaupt nicht, - tut mir leid! Ebenso der Sound vieler anderer Bands, die unmelodiöses Geballere durch meine Ohren gejagt haben. Nein danke, ich hab wirklich genug von Death- und Black Metal und Metalcore Bands und werde mich daheim nun erst einmal wieder ruhigeren Interpreten meiner CD-Sammlung zuwenden.


entspannt & freundlich - das Publikum

Abschließend bleibt zu sagen, dass ein relativ attraktives und bunt gemischtes Programm geboten wurde, Besucher und Personal entspannt und freundlich waren und es eine schöne und große Händlermeile gab. Kritikpunkte hingegen waren die mangelnden sanitären Einrichtungen und das, dank Regen  unzumutbare, Gelände.

Michael Sackermann