Nach mehr als 20 Jahren Europa Abstinenz, (einzige Ausnahme war ein Gig für den Rockpalast im Jahr 1999 ebenfalls in Hamburg) hat der, an Flugangst leidende Tom Petty doch noch mal beschlossen über seinen Schatten zu springen und die Fans in good old Europe zu beglücken.Daher war die Euphorie bei den Fans groß, und Eventim konnte wieder über den berühmt berüchtigten Pre-sale einen Großteil der Tix ohne Saalplan verticken.Das hieß, man kaufte die Katze im Sack und musste den Platz nehmen, den Eventim gerne loswerden will. So etwas ist dann natürlich besonders bitter, wenn es sich wie hier um ein komplett bestuhltes Konzert handelte. (Böse Zungen behaupteten, die Randplätze und hinteren Reihen der jeweiligen Kategorie gingen zuerst weg…)
So geschehen war das nun in der besagten O2 Arena. Die nette Platzanweiserin brachte uns zu unserem teueren Platz der 1. Kategorie für schlappe € 87,00 iIrgendwo in der Mitte des Innenraums.Allgemein hatte man angesichts des Ordnungspersonals in Schlips und Kostüm eher den Eindruck man besuchte ein Klassik- und kein Rock Konzert. Das Mitnehmen von Getränken in die Halle, sowie das Aufstehen und Tanzen am Platz waren nicht gestattet.
 
Um kurz vor 20:00 Uhr hat sich Jonathan Wilson als Anheizer auf die Bühne gewagt. Insider kannten Ihn bereits als Vorprogramm von Wilco bei der letzten Tour.Sein Programm war unspektakulär und schnell abgespult. Es kam keine Stimmung auf, und jeder wartete nur auf Tom Petty und seine Mannen.

Um 21:30 war es dann so weit. Die Scheinwerfer gingen an und beleuchteten die mit satt -roten Samtvorhängen eingerahmte Bühne, ganz unspektakulär aber wirksam.Tom Petty schien großen Spass an seinem Auftritt zu haben, bedankte sich artig und häufig bei Publikum für den Jubel der ihm entgegenschlug. Er war sichtlich gut gelaunt und war mehr als zufrieden mit seinen Mitstreitern auf der Bühne. 
Die Songauswahl war gut gewählt mit einer Mischung aus Best off und Promo für sein aktuelles Album Mojo. Auch der Sound war in Betracht einer, so schwierig zu beschallenden Halle sehr gut. Tom war trotz seiner mittlerweile 61 Jahre gut auf der Bühne unterwegs. Bis auf ein paar Falten im Gesicht war ihm sein Alter nicht anzumerken. Alles wirkte frisch und peppig und keineswegs angestaubt. So konnte man auch guten Gewissens auf technischen Schnickschnack und Lichteffekte verzichten. Der Fokus war auf Musik und Musiker gerichtet,  und das war auch gut so.
Alles in allem war es ein sehr gutes Konzert, wenn das drum herum mit den Ordnern nicht gewesen wäre.

SETLISTE
Listen to her heart
You wreck me
I won’t back dowm
Here Comes my girl
Handle with car (song von Travelling Wilburys)
Good Enough
Oh well (cover song von Fleetwood Mac)
Something big
You don’t know how it feels
Free fallin’
It’s good to be king
Something good coming
Learning to fly
Yer so bad
I should have known it
Refugee
Runnin’ down a dream

Zugabe 
Mary Jane’s Last Dance
American Girl

Tom Petty - lead vocals, rhythm guitar, lead guitar
Mike Campbell - lead guitar
Scott Thurston - rhythm guitar, backing vocals, lead vocals
Ron Blair - bass guitar, backing vocals
Benmont Tench - piano, keyboards, backing vocals
Steve Ferrone - drums, percussion


(c) Phishead

 

Neu Chance, neues Glück im Ticket Roulette von Eventim.....Diesmal war uns die Glückgöttin hold, und wir hatten Plätze in der 9. Reihe in der Mitte des Innenraumes, gefühlte 50 Reihen weiter vorne als in Hamburg.Der Ansturm auf die Tickets hatte sich offenbar in Köln allgemein in Grenzen gehalten. Es gab eine last Minute Aktion für die Oberrang Plätze: – 1 x bezahlen 2 x sitzen. Trotzdem konnte die Halle nicht restlos gefüllt werden.
Auch das ganze Drumherum ließ uns dann wieder eher an ein Rockkonzert glauben. Die Ordner waren wesentlich relaxter und daher war auch das Publikum auch viel leichter zu begeistern.
Keiner war im Innenraum vom Anfang bis zu Ende auf seinem Platz sitzen geblieben. Und die Helden wurden abgefeiert. Wie sonst auch überall üblich hatten sich die Offiziellen nach zwei Drittel des Konzertes zurückgezogen und den Front of Stage Bereich zur Eroberung freigegeben. Die Setlist war etwas kürzer als in Hamburg und mit leichten Veränderungen  versehen, so dass auch hier immer wieder eine Überraschung drin war.

SETLISTE
Listen to her heart
You wreck me
I won’t back down
Here comes my girl
Handle with Care (song von Travelling Wilburys)
Good Enough
Oh well (cover song von Fleetwood Mac)
Something big
Don’t come around here no more
Free Fallin’
It’s good to be king
Carol (cover song von Chuck Berry)
Learning to fly
Yer so bad
I should have known it
Refugee
Runnin’ down a dream
- Zugabe –
Mary Jane’s last dance
I’m a man (Bo Diddley cover)
American Girl


Das alles hatte dann zu einem scheinbar besseren Konzerterlebnis geführt. Objektiv betrachtet waren aber beide Konzerte super und die beiden Ausflüge waren es in jedem Fall wert.
http://www.tompetty.com/


Fotos & Text  Christl Sterz