Es
war wieder voll. Und zwar voll laut und voll geil ! Dies mag auch daran
gelegen haben, dass UFO in der Blues
Garage Isernhagen ihre aktuelle Welt-Tournee starteten. Jawohl – tatsächlich es war der Start einer Welttournee im “Kaff Isernhagen”. Und das wurde auch stolz bei der Künstler Ansage kurz vor der Show auf der Bühne verkündet. Irgendwie scheinen UFO ja die Gegend hier zu mögen. Schließlich wurden die Songs für das neue Album “The Visitor” in Hannover ausgiebig getestet. Und die Bass Linien und das Schlagzeug wurden mehr oder weniger auch um die Ecke, nämlich in Celle, aufgenommen. Obwohl ich mit einigen 70er-Jahre-Bands aufgewachsen bin , muss ich gestehen, dass UFO total an mir vorbei gegangen sind. Erinnern kann ich mich an die ZDF-Sendung “Rockpop in Concert” irgendwann 1984. Damals hörte ich zum ersten Mal “Doctor, Doctor”, gespielt von der Michael Schenker Group. Ich war damals völlig überwältigt von dieser druckvollen, gradlinigen und melodiösen Rockmusik. Diese Sendung , u.a. auch mit den Scorpions und Iron Maiden, sowie mein erstes Konzert (Iron Maiden) waren verantwortlich für meine Begeisterung für Rockmusik. Wie vielleicht bekannt ist, sind UFO während ihrer Europatournee 1972 plötzlich ohne Gitarrist dagestanden. Dieser hatte dummerweise seinen Reisepass vergessen, weshalb ihm die Einreise in die Bundesrepublik verweigert wurde. Wie praktisch, dass man die Scorpions als Vorgruppe dabei hatte. Denn so konnte man den damals 17-jährigen Scorpions-Gitarristen Michael Schenker als Aushilfsklampfer gewinnen. Und schließlich gelang es, ihn von den Scorpions “abzuwerben”, vorerst zumindest zeitweise. Reisepass oder nicht - vor uns standen heute Abend die “Ur-UFOs” Phil Mogg (Gesang), Andy Parker (Schlagzeug) und Paul Raymond (Gitarre und Keybord), (Anm:Sweet lassen grüßen ;-) Ergänzt wurde das Trio dann durch Gitarrist Vinnie Moore (seit 2003 dabei) sowie um den Ersatz für den erkrankten Bassisten Pete Way. Und dieser Ersatz hieß Barry Sparks, seines Zeichens vor allem bei Ted Nugent an den 4 Saiten beschäftigt. Insgesamt
sind UFO eine sehr lebhafte Band, die ständig irgendwie über die
kleine Bühne wirbelte, außer Phil Mogg, der unübersehbar doch schon
einen etwas höheren Promilleanteil im Blut hatte. Dies erweckte beim
geneigten Konzertbesucher den Eindruck eines schlaksig, hilflos, hin und
her laufenden Sängers. Jener beendete zwar einige Songs mit einem
lauten “Yeaah!”, jedoch gefühlt/gehört hatte er keinen
Text-Aussetzer und beeindruckte mich gesanglich.
Es
war nicht nur mein Eindruck, dass weniger und andere Songs gespielt
wurden als die, die auf der Setliste standen (Brille?). Möglicherweise
lag dies aber auch daran, das Phil Mogg diese Songs auch noch mit seinem
Alkohohl-Pegel plus den drei Becks, die er auf der Bühne trank, singen
konnte. Als letzter Song wurde “Doctor Doctor” gespielt,
dieser stand jedoch nicht auf der Setliste .
Leider
gab es auch keine Smalltalk - Autogramm- und Fotorunde im Anschluss.
Hier hätte ich der Band die aktuelle CD aus der Hand gerissen - wenn
man sie denn verkauft hätte .. |