Wie schnell doch das letzte Jahr vergangen war! Ich hatte Wishbone Ash doch gerade erst Anfang 2010 erlebt und schon waren sie am vergangenen Samstag wieder da im Zuge ihrer jährlichen Winter-Tour.

Wishbone Ash wurden 1970 gegründet , Andy Powell der heutige Kopf der Band stieß über eine Anzeige im “Melody Maker” zur Gruppe und sie stehen bis heute unter dem Management von Miles Copeland III dem älteren Bruder von Stewart Copeland (The Police) .
So wie bereits im letzten Jahr waren auch dieses Mal Wishbone Ash ein Publikumsmagnet der für eine, praktisch ausverkaufte Blues Garage sorgte.

Bevor es jedoch los ging stand Shawn Kellerman aus Kanada auf der Bühne bzw. auf dem Boden, der ihm als Support
noch übrig blieb. 

Ich ordnete die Musik im Boogie-Rock ein , teilweise erinnerten mich die Melodien und Gitarrenriffs an ZZ Top und auch an AC/DC. Und eines war sicher: Mr Kellerman beherrschte sein Instrument voll und ganz. 

Seine Bandkollegen unterstützten ihn mit einem schnellen Beat und tiefen Basslinien auf denen er sich dann mit seiner Gitarre “austoben” konnte. Für mich und auch einen Grossteil des Publikums klang das alles sehr überzeugend mit absolutem Fun Faktor.

Wishbone Ash hatten auch dieses Mal ihren eigenen Mixer dabei. Aber entweder war es ein anderer der die Örtlichkeiten nicht kannte oder der selbe Mixer der schon 2010 dabei war, hatte einen schlechten Tag.


Allerdings wurde diesmal der brillante Klang vom letzten Einstand schmerzlichst vermisst, da die enorme Lautstärke vieles zunichte machte. Die Dominanz des Schlagzeugs verschluckte meines Erachtens genau die Feinheiten, die die Wishbone Ash Songs ausmachten.

Die Band zeigte zwar Spielfreude und auch virtuos bewiesen sie ihr Können. Aber die Auswahl der Stücke machten das ganze Set etwas “sperrig”. Möglicherweise lag es daran, das Titel wie “Come Rain, Come Shine”, “Mountainside“ oder “Insomnia“ nicht berücksichtigt wurden. Ich vermisste , so wie 2010, einen langsamen Beginn , eine Steigerung und zum Schluss so eine Stimmung das man gar nicht mehr genug davon bekommen konnte. Das Publikum um mich herum wirkte, so wie ich auch, ein wenig irritiert nach dem Motto: “ Jetzt muss es aber doch mal los gehen.”

Vielleicht hatten Wishbone Ash einfach nur einen schlechten Tag oder aus Sicht des Publikums ein nicht so glückliches Händchen mit der Setliste.

Kurzum, alles in allem war es ein nettes Konzert mit einem akzeptablen Eintrittspreis und einer beachtenswerten Vorgruppe, mehr aber nicht.
http://wishboneash.com/ 

Text, Photos & Clips Matthias Grauer