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11.
12. 2003 München Muffathalle
Blue Öyster Cult/Uriah Heep
Blue
Öyster Cult |
Uriah
Heep |
Man
stelle sich ein Schachbrett vor. Die schwarzen Figuren sind Blue
Öyster Cult,
die weißen – Uriah
Heep. Jeder kämpft für sich alleine nach dem Motto: gemeinsam
sind wir stark. – Capito? |
10. 12. 2003 München Colosseum
Motörhead
Okay, ich habe keinen Bock, Lemmy & Co. zum 150sten Mal zu kommentieren. wozu auch?! Die gleiche Show, die gleiche Setlist, die gleiche Leier, seit Jahr und Tag. Und das mit einer Lautstärke, dass die Stöpsel im Ohr Rock'n'Roll tanzen. "Motörhead" ist noch immer Song Nr. 1 und "No Class" folgt darauffolgend. Lemmy recht stoisch sein Kinn in Richtung Mikro und krächzt sich die Seele aus den Innereien. Und Phil Campbell trägt als hüpfender Kobolt dazu bei, dass zumindest von einer Seite etwas Bewegung in die Overtüre kommt. Motörhead sind Kult, Lemmy unantastbar und "Ace Of Spades" heilig. Trotzdem bin ich der Halbzeit geflüchtet. 1) weiß ich sowieso schon, wie das Finale endet samt Dutzenden von fliegenden UFO's, - sorry, Bierbecher wollte ich sagen. Zweitens will mein Trommelfell diesmal etwas mehr geschont werden, und drittens, - Motörhead sind Motörhead und überhaupt und sowieso, - was soll's. See ya' next time, same time, same program.... oder später..... |
8. 12. 2003 München
Olympiahalle
Marilyn Manson
Pfirsiche
können süß, saftig und vorzüglich schmecken, aber auch unheimlich
scharf wie eben "Peaches" sein. Meine Herrn, die Puppe ist so
ziemlich das Heißeste, was das Rock'n'Roll Biz in letzter Zeit hervor
gebracht hat. Peaches ist weder schön, noch hat sie großartige Kurven.
Sie kreischt, sie schreit, sie verbiegt sich in den obszönsten
Stellungen. Die Musik kommt vom Band. Aber egal. Bei dieser Darbietung
spielt letztere sowieso keine Rolle. Denn was Peaches hier und jetzt an
den Tag legt, nimmt die Aufmerksamkeit von 12.000 Fans in 175%igen
Anspruch. Beweis: Bierbecher fliegen wie Kanonengeschosse durch die
heilige Örtlichkeit und treffen Peaches u.a. ins Gesicht. Sch... drauf.
Peaches haut zurück und lässt Theaterblut aus ihrem Mund spritzen.
Lassiv verteilt sie dieses über#s Kinn und den Hals und stöhnt weiter, -
so als ob sie on stage einen Triple Orgasmus erzielte. Den Höhepunkt
stellt ein Duett mit Iggy Pop dar, der millimetergenau kalkuliert, von der
Leinwand synchron mit peaches harmoniert. Dabei handelt es sich um eine
perfekte Inszenierung, die haargenau aufeinander abgestimmt ist. Und ich
muss gestehen, - auch wenn man Peaches dank ihrer Fast-Pornoshow nicht
für ungefähr nimmt, so ist sie doch gut, sehr gut sogar, - in dem
was sie da macht. Wie schon gesagt, die Musik spielt dabei nur eine
Nebenrolle.
Und da schwebt er herab, der Fürst des Schock-Rocks, der Kinderschreck und Patriarch der Finsternis. Und wir Münchner fürchten noch immer, dass Manson sein Gastspiel nach spätestens fünf Minuten beendet. Wär ja nicht das erste Mal. Aber - not this time. Manson zieht die perfekte Show durch. das beinhaltet mindestens fünf Kostümwechsel, etliche Go Go Girls die Manson breitbeinig flanieren und mit eindeutigen Posen das Motto der Show propagandieren. Sex, Drugs & Rock'n'Roll gepaart mit kompromisslosen Industrial Rock und unterstrichen mit durch ein Adams Family Flair. Interessant ist die Tatsache, dass gerade die Coverversionen "Sweet Dreams" und "Tainted Love" für die meisten Brüller sorgt. Wahrscheinlich, weil sich diese Klassiker noch am besten zum mitgrölen eignen. - Jawohl, da faucht Godzilla, und King Kong schlägt einen Dreifach Salto. Überlänge hat die Monstershow jedenfalls nicht. Im Gegenteil, Manson übt sich bei der Zugabe im Weitschuss von Plastikflaschen und macht David Beckham Konkurrenz. Schuß.... und Tooooorrrrr!!! Das Ding segelt längs durch die Olympiahalle und trifft das Goal, pardon, - das Mischpult.... Peng, und das Echo hallt unter multiplen Kurzschluss. The Show is over, - Gott sei Dank eben bei der Zugabe und nicht schon beim 2ten Song so wie damals beim Open Air in Taufkirchen. Madonna, haben wir einen Dusel diesmal...! Yes, Manson, - du darfst wieder kommen. Aber reiß Dich zusammen, sonst darst du nach deiner nächsten Dope Show Rosenkranz beten.... Amen! |
7. 12. 2003
München Muffathalle
Mothers Finest
Yiiippiieehhh,......
da schwingt das rheumatische Tanzbein, da wiegt der etwas in die Breite
gegangene Hüftschwung und klingelt das Hörgerät. Aber egal, - ob jung
oder alt oder jenseits von Tut
Ench Amuns Sarkophag – Mother’s Finest gehören zu den Künstlern, die
man getrost als zeitlos bezeichnen darf. Joyce Kennedy sieht nach wie vor
wie 25 aus, - wenigstens aus sicherer Entfernung und mit einigem Make up
im Dornröschen Anglitz. Und Wizzard bricht in Sachen – Gute Laune
versprühen – sämtliche Rekorde inklusive neuestem Kopfbedeckungs –
Modeschrei aus Paris. Ein weiteres Highlight ist natürlich Moses, der
zwischendurch mal die Segel gestrichen -,
aber doch irgendwann eingesehen hatte, dass es sich am besten in
Mutters Schoß leben lässt. Moses, der Frechdachs, mit schnittiger
Rumpelstitzchen Frisur und verschmitzten Lausbuben Grinsen scheint mit
seiner Gitarre verheiratet zu sein und vollführt wahre akrobatische Höchstleistungen.
Junge, Junge, da lässt Elvis im Himmel die Würfel rollen und denkt an
posthume Wiederkehr zum trans - spirituellem Duett. Moses juckt das wenig
und scheint seine Bühnenpräsenz mit der Lässigkeit nach dem Motto –
it’s cool Man – zu genießen. Und ist zwischendurch mal sein Gegenstück
im Rampenlicht, dann setzt er sich einfach an Ort und Stelle im
Schneidersitz auf den Boden und schaut den Motten zu. – Zu dumm, dass er
ausgerechnet in dem Moment in meine Richtung schauen muss und mich beim
herzlichen Gähnen erwischt. (was wirklich absolut nichts mit dem
grandiosen Schauspiel da oben zu tun hat). Resultat:
die Standpauke folgt straight after der Show. |
26. 11. 2003 München
Kl. Elserhalle
Procol Harum
Oldies
but Goldies! Bei Procol Harum wird dieses Sprichwort zur
Gewissheit. Wer erinnert sich nicht an die Hymne schlechthin: „A Whiter
Shade Of Pale“. Damals topaktuell ist dieser Song auch heute noch nicht
aus der Mode gekommen. Nur schade, dass Procol Harum nach wie vor nur an
diesem einzigen Superhit gemessen – und vor allem erkannt werden. Dabei
umfasst das Repertoire von Gary Brooker und Co. weit mehr als eben nur
diese Hymne. An der Gitarre zupft inzwischen, übrigens bereits seit 12
Jahren, Geoff Whitehorn, bestens bekannt aus seiner Zeit mit Roger Chapman
in den Achtziger Jahren. Trotz fortgeschrittenen Alters wirkt die Band als
Ganzheit alles andere als müde und abgehalftert. Im Gegenteil, Brooker,
der heute mit schlohweißem Haar eher an einen Hochschulprofessor
erinnert, sieht man die Spielfreude förmlich an. Und dieser Umstand überträgt
sich sofort auf das größtenteils ebenfalls in die Jahr gekommene
Publikum. Ach seinen typisch-trockenen britischen Humor hat Mr. Procol
Harum nie verloren. Und gerade dieser Humor bringt die natürliche
Lockerheit ins Set, die keine Langeweile aufkommen lässt. |
20. 11. 2003 München
Backstage
Purcupine Tree
Man
nehme einen barfüßigen, intellektuell dreinblickenden Studenten mit
Nickelbrille, der gerade mal der Pupertät entwichen sein dürfte, als Sänger
und Frontmann. Weiters einen orthodoxen Samael-Jünger als Gitarristen,
sowie zwei etwas unscheinbare Statisten am Keyboard und am Schlagzeug und
fertig ist das Gerüst von Purcupine Tree , die trotz ihres etwas
exotischem Flairs – very britisch sind. Hey Leute, we wanna party..... all night long…. Zumindest zwischendurch mal….. |
16.11.2003 München
Nightclub Bayr.Hof
Joe Zawinul Syndicate
Joe
Zawinul wird nie wieder in seine Heimatstadt Wien zurückkehren, - ein für
allemal!!! Außer vielleicht für ein Konzert hin und wieder oder z.B. im
kommenden Jahr zur Eröffnung seines neuen Lokals „Birdland“. Was die
Konzerte angeht, wird aber Gott sei Dank nicht nur Wien berücksichtigt,
sondern auch etliche andere Stationen auf diesem Globus. München gehört
zwar nicht zu den am öftesten frequentierten Örtlichkeiten Zawinuls,
aber hin und wieder verirrt sich der Meister des Fusion – World – Jazz
auch an den Weißwurstäquator. So wie eben diesmal wieder. |