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5. 7. 2004 München
Tollwood Festival
James Brown
Wer
ist der wahre King of Black Music? Wer ist der erfolgreichste Soul- und
Funkmusiker aller Zeiten und wer ist der absolute – one and only
Superstar? - Klar, es gibt
nur einen.....Mr. James Brown! – Wauw, - hätt ich nicht gedacht, ihn
nochmal live und wahrhaftig on stage in concert zu erleben…. Hab ich
aber grade und war mehr als nur beeindruckt. Alle Achtung! Mit 75 Jahren
ist der Godfather noch fit wie ein Turnschuh und erhaben über jegliche
Konventionen. Mit mindestens 12 Mann und Frau Unterstützung
windet er sich durch ein Programm, dass keine Wünsche offen lässt.
– Allerdings nach amerikanischen System. Und wir Fotografen waren die
Gelackmeierten.... Drei Songs ohne Flashlight, wie immer und üblich, -
ansich no problem. Allerdings
wird’s zu einem, wenn beim ersten Intro sämtliche Bandmembers zum Zug
kommen, aber die Koryphäe, der Star des Abends spannungsvoll auf sich
warten lässt. Also bleibt uns nur die Zeit von zwei Arien, um James Brown
von seiner allerbesten Schokoladenseite zu knipsen. – Und sie machen es
wahrlich spannend. Drei Schlagzeuge, eine sechsköpfige Hornsection, drei
Schönheiten zuständig für
Tanz, und Backgroundgesang und einem Pseudo- Sammy Davis-Junior, der uns
mindestens 150 Mal drauf hin weist, dass jetzt gleich Mr. James Brown
erscheinen würde. Das alles bei mindestens 35 Grad im Scheinwerfer Licht
in Anzug mit Fliege. – Halleluja, eine finnische Sauna muss eine Kühlbox
sein, verglichen mit dem Hochofen da oben, den wir Fotografen da
unten im Graben nur annähernd zu spüren bekommen. - |
1. 7. 2004
Wörgl / Austria Komma
Adler's Appetite
Guns’n’Roses war mal Axl, Slash, Steven, Duff etc. etc. – Guns’n’Roses ist heute nur noch Axl und whoever.... Aber in der einen oder anderen Form ist das Erbe der einstigen Superband stets weiter getragen worden, auch wenn der eine ohne die anderen nichts ist und umgekehrt. Also haben es Slash, Duff und Matt richtig gemacht, - Guns’n’Roses – Guns’n’Roses sein lassen und ein komplett neues Kapitel aufzuschlagen. Einer der das bis dato noch nicht geschafft hat, ist Schlagzeuger Steven Adler. Entweder hat der kalifornische Sunnyboy mit dem konstanten Dauersmile bis heute noch nicht abgeschlossen mit der Vergangenheit, und vermag es nicht sich loszulösen, oder er hat simpel und einfach noch nicht die richtige Alternative gefunden. Adler’s Appetite nennt er sein derzeitiges Baby, dem u.a. auch Sänger Jizzy Pearl von Love/Hate, Gitarrist Brent Muscat von Faster Pussycat, Keri Kelli am Bass und Gitarrist Robbie Crane von Ratt angehören. Eines haben diese verlorenen Kinder des einstigen Glamrocks alle gemeinsam. Sie gehörten und gehören teilweise noch immer Bands an, die einst für Furore sorgten und heute mehr oder weniger aus Nostalgie- aber vor allem aus finanziellen Gründen immer noch existieren. |
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Wie auch immer, harmonieren tun die fünf Amis allemal. Und wie eingangs schon angekündigt, besteht das Programm hauptsächlich aus verflossenen Guns’n’Roses Juwelen, die wie an einer Perlenschnur aneinander gereiht, zumindest für passable Partystimmung sorgen in diesem Club hier, der gerade mal 200 Leutchen birgt. Jizzy, - wo ist Deine glamouröse Lederjacke geblieben, mit der Du einst „Black Out In A Red Room“ zum Hit gemacht hast? Singen kann er noch immer hervorragend, keine Frage. Die Haare sind kürzer geworden, das Image fast schon bieder. Nur die Tattoos zeugen noch von einstigen wilden Tagen. Als Frontmann eigentlich absolut prädestiniert ist er trotzdem hier und heute nicht der eigentliche Star, denn Sunnyboy Adler weiß sich trotz Schlagzeugpodest im Hintergrund, durchaus in Szene zu setzen. Er ist der Held des Abends, strahlend, gutaussehend und fast schon eine Spur zu pathetisch. Steven lässt sich ausgiebigst feiern und genießt offensichtlich das Bad in der Menge. Und die Fans tun ihm den Gefallen mit lautstarken – Steven Rufen und Beifallspfiffen. Er wiederum freut sich wie ein kleines Kind, dass unterm Weihnachtsbaum steht. Seine Schlagzeugkünste, - okay, darüber lässt sich streiten. Fest steht, ein Steve Gadd wird er sicher nie werden, auch wenn er mal in der größten Rockband der Welt getrommelt hat. Und sich dessen wahrscheinlich durchaus bewusst, verzichtet Mr. Adler auch tunlichst auf ein Drum-Solo. Aber wie auch immer, die Stimmung ist okay, die Party am Laufen und die Nostalgie überschwemmt uns alle in sentimentaler Glückseligkeit. Hey, was soll’s. Solange man hier keine musikalischen Ansprüche stellt, die holde Weiblichkeit sich von Adlers sprühenden Charme verzaubern lässt und der Rest die – Gott hab sie selig – Glamrock Zeiten von anno 198... zelebriert, ist dieser Abend durchaus gelungen, und wir gehen happy beglückt nach Hause. Danke Jizzy für den Rat, - danke Brent für den Hinweis auf die durchaus interessante Website, und danke Steven für das etwas zu platte Kompliment... aber Balsam für die Seele kann nie schaden. Solong, und see you again Boys – irgendwann in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft. Rock’n’Roll ist unsterblich, oder wie sagt man so schön? |
27. 6.
2004 Augsburg Spektrum
Rose Tattoo
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Da
is’ er wieder unser allseits geliebter kleiner Giftzwerg, der
schnuckligste und erotischste Rock’n’Roll Troubadour im gesamten
Genre. Nach wie vor wackelt er mit erhabener Selbstlosigkeit über die Bühnenbretter
und sonnt sich im Glanz des, inzwischen über 30jährigen Mythos von Rose
Tattoo. Angry Anderson war, ist und wird diesem Image immer gerecht
bleiben. Der Outlaw
inszeniert sich stets wieder selbst, zwar nicht neu, aber immer wieder
anders. Dreckig, laut, böse und straight durch die Wand Rock’n’Roll,
das ist die Devise von Rose Tattoo ohne
komplizierte Riffs, ohne Endlos-Soli, weder anspruchsvoll noch zu simpel.
Angrys zwei Oktaven Tenor leistet wieder Schwerstarbeit und kastriert sich
in Form von überschlagendem Enthusiasmus in vielfacher Form um die eigene
Achse. Im brandaktuellsten Down Under Worker-Latzhöschen-Look präsentiert
sich unser Zwergerl
dekorativ, ansehnlich und einfach so, wie er wirklich ist. Aber Angry
steht drüber über solchen Nebensächlichkeiten und weiß sich, egal wie
gewandet, immer perfekt in Szene zu setzen. Man vergibt ihm alles und man
akzeptiert alles rund um den Charismatiker, Hauptsache er singt „Bad Boy
Of Love“ und „Rock’n’Roll Outlaw“. |