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25. 8. 2004 München
Gr. Elserhalle
Velvet Revolver
Ei,
ei, ei, - wenn ich es nicht besser wüsste, dann hätte ich mich fast
der Halluzination hingegeben, dass Freddy Mercury von den Unsterblichen
aus dem Nirvana zurückgekehrt sei. Aber aus Nirvana gibt’s erstens
keine Rückfahrkarten, und unsterblich ist unser guter alter Freddy-Boy,
höchstens was seinen Spirit in – „We Are The Champions“ und „We
Will Rock You“ angeht. Nun, vielleicht ist dieser verkappte Village
People Polizist da oben, der lang verschollene Zwillingsbruder oder gar
die Reinkarnation des Queen Sängers. Weiß man’s? Okay, okay, im
Ernst, ich glaube weder an esoterischen Schnick-Schnack noch an
irgendwelche parapsychologischen Irrealitäten. –
Und eigentlich sind neunundneunzig Prozent der anwesenden Fans
sowieso nur aus einem einzigen Grund da. Nämlich, um sich der Illusion
hinzugeben, Guns’n’Roses wären in alter Frische zurück gekehrt, um
ein Welcome to the Jungle zu zelebrieren. –
mehr Fotos h
i e r Ach ja, eine Supportband gibt’s natürlich auch, und die heißen „Backyard Babies“. Im Schatten der überbewerteten Pseudokulties, rudern sich die vier Schweden die Seele aus dem Leib, um ebenfalls ein Stück vom Kuchen Anerkennung zu erhaschen. Teilweise gelingt das auch, aber der Zauber ihrer ansonsten ehrlichen, rauhen und durchaus guten Performance bleibt hierbei auf der Strecke bzw. im Fahrwasser, - leider. Und trotzdem stehen die Überlebenschancen 150 zu 1 für sie, im Gegensatz zu Velvet Revolver, - denk ich mal.... Kommt wieder Boys, wenn auch in kleinerem Rahmen, so bitte doch als Einmaster. Steht Euch bei weitem besser, beim gesegneten Rock’n’Roll Seemannsgarn. Heute hat sich der Untergang der Titanic jedenfalls wiederholt und die schwedische Arche Noah ist von der Spitze des Eisbergs Velvet Revolver zermalmt, na ja, zumindest angeschlagen worden, dank Fehlnavigation...Hey,..... ein Flaggschiff ist nicht notwendig, - und die eigenen Segel setzen, ist doch nun wirklich kein Problem, oder?! – Beim heiligen Christopherus.....
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9. 8. 2004 München Backstage
Club
Tito & Tarantula
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Arriva!!! Und da sind wir wieder,... zurück aus dem tiefsten Mexiko, - na ja, zumindest spirituell, denn außer Tito Larriva selbst, hat keiner in der Band mexikanisches Blut in den Adern fließen. – Einige Jährchen ist es jetzt schon her, dass Tito & Tarantula in dem Horror-Gewalt-und Gruselvampirschocker „From Dust ‚Till Dawn“ für Furore sorgten und zu High Speed Ruhm gelangten. Aber die Zeit hinterlässt eben Spuren, vor allem was den Begriff Popularität betrifft, die schon so einiges an Glanz eingebüßt hat im Laufe der vergangenen Monate und eben Jahre. Seit „After Dark“ und „Angry Cockroaches“ ist es dem Wahlamerikaner nie mehr gelungen, einen weiteren großen Fisch an Land zu ziehen. Und nicht mal sein bester Freund Quentin Tarantino konnte ihm dabei noch helfen. – Dabei ist es wirklich jammerschade, denn Tito ist live gnadenlos temperamentvoll und wirklich gut. Scheiß drauf, dass der Sound hin und wieder nicht ganz stimmt, dank Übersteuerung der Gitarrenamps. Und scheiß auch drauf, dass Tito im Verlauf des Sets zunehmend Probleme mit seiner Stimme hat, die irgendwann mehr an Rabe Rudi erinnert als an mexikanische Lebensfreude. Speedy Gonzales ist am Ende seiner Kräfte, - vielleicht auch, weil er im Gegensatz zum letzten Besuch in deutschen Landen, mindestens um 15 kg weniger auf den Rippen hat. Steht ihm aber nicht schlecht. – Andalusia ist das Motto, und englische Lyrics wechseln sich mit mexikanischer Lebensphilosophie ab. – Versteht hier eh kein Mensch. Aber was soll’s. Tito schlägt sich wacker und gibt nicht auf, holt sich Vokal - Verstärkung aus dem Publikum, und die Fans danken es ihm.... Im Titty Twister Club (aus dem Movie) – hätt’s nicht höllischer zugehen können als hier. Die Erde bebt, der Kessel ist am dampfen, und alles was nur irgendwie im Weg still rum steht, wird gnadenlos von der wahnsinnig gewordenen Meute mitgerissen. Mit „Angry Cockroaches“ Titos größtem Gassenhauer, - und das wird er wohl auch bleiben, - hat die Stimmung ihren Siedepunkt überschritten. Das Kartenhaus bricht zusammen in absoluter Erschöpfung. Tito kann nicht mehr, - die Fans können auch nicht mehr... Und trotzdem ist die Sucht nach mehr stärker, und zum allerletzten Schlag ausholend setzt Mr. Larriva an und fragt auch noch: „Should I Stay Or Should I Go“.... Ich glaube, diese Frage erübrigt sich, denn egal ob er geblieben wäre oder gegangen ist,.... er hätte ohnehin keinen Ton mehr heraus gebracht. Und wisst Ihr was?.... Alles in allem war es oberaffengeil und die 150%ige Befriedigung eines wirklichen gelungenen Konzertabends hat seine Nachwirkungen in Form von 3 Tage anschließender Heiserkeit meinerseits.... Juhuuuu...wo hab ich mich da bloß angesteckt..... |
2. 8. 2004 Wörgl /
Austria Komma
DIO
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Mit
66 Jahren – da fängt das Leben an..... |
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