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22. 12. 2004 München Freudenhaus
Mother's Finest



.... und sie werden immer besser! – Hard – funkin’ Rock’n’Roll. Das ist  wie alter Wein, der dank Reife immer besser wird. Hilfe!!! Da bleibt kein Bein an seinem Platz stehen, und die Bodys wiegen sich im Rhythmus zu Baby Love und sämtlichen Mother’s Finest Gassenhauern, die sowohl den Liebhaber des R&B begeistern, als auch den Heavy Metal Freak der jungen Generation. Wizzard bestimmt den Dreiviertel Takt, oder auch Sieben Achtel wie auch immer. Joyce, im rüstigen Großmutter-Alter inzwischen, aber immer noch attraktiv wie eine 30-Jährige, und Moses unser Rumpelstitzchen, der mit seinem elektrisierten Wischmob- Hairstyle sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zieht. Einerseits dank seiner Virtuosität, aber auch dank des Umstandes das einzige wirkliche Bleichgesicht in der Truppe zu sein. Aber bei Mother’s Finest gibt es keine Unterschiede. Keine Unterschiede im Aussehen, keine Differenz , oder sollte ich lieber sagen Grenzen in Musikstilen und Attitudes. Aber genau das ist das Patentrezept dieser Band. Einer Gruppe, die seit mehr als 30 Jahren ihrer ganz persönlichen Strategie folgt. Ca. 900 Seelen haben sich eingefunden, nicht ganz so viele wie im vergangenen Jahr, aber immerhin mehr, als bei so manchem anderen Konzert dieses Genres. – Aber Mother’s Finest sind Kult. Und Kult ist immer ein Garantieschein. Und vielleicht ist ja nur das nahe Weihnachtsfest Schuld daran, dass die Bude nicht komplett dicht ist. Ach zum Kuckuck, und schick den Weihnachtsmann zum Nordpol. Zwei Rauschgoldengel, dank blondem Lockenhaar, - (okay zum einen sind’s Dreadlocks. Aber Locks sind Locks), ein schwarzer Santa Claus mit Zipfelmütze, Jesus aus Jamaika, oder von, weiß der Geier woher, und last but not least Rumpel.... äh.... Christuskind mit Heiligenschein a la Rod Stewart lookalike up to date Image-Flair. Yep, das ist die richtige Mischung rund um die Uhr und nicht nur zu Weihnachten. Und was die Musik betrifft, - just let’s funk and jump and rock’n’roll. Und jawohl, das tun wir auch. Ach ja, - und weil Weihnachten ist, gibt’s vier Zugaben statt nur der üblichen drei..... Oh , wir hätten auch nichts gegen eine fünfte. Aber irgendwann muss ja mal Schluss sein. Fest steht, Mother’s Finest haben erkannt, dass good old Germany nach wie vor ihr stabilstes Pflaster ist, oder soll ich sagen, die einzige wirklich treu gebliebene Hochburg. Und das Dankeschön gibt’s eben in Form von Überlängen-Performances und anschließenden Autogrammsessions. Die Fans sind dankbar und kommen wohl auch beim nächsten Mal in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft. Nur unser elektrisiertes Rumpelstitzchen glänzt durch Abwesenheit, um mir in allerletzter Sekunde doch noch allein auf weiter Flur in die Arme zu laufen. Und ja, ich verspreche hoch und heilig, dass du mich nie wieder beim Luftschnappen erwischen wirst, Mo..... you know what I mean.....Ach, und bis hoffentlich demnächst mit der Carl Carlton Band... 


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18. 12. 2004 München  Tonhalle
"Die 3 Tatort Kommissare"

„Hey Lichtingenieur, dreh mal die Scheinwerfen an der Rückwand aus, ich kann sonst meinen Liedtext vom Script vor mir nicht mehr lesen“ –  So gerufen vom Künstler auf der Bühne heute Abend. – Jawohl, so was gibt’s auch noch. Aber wenn das einer wie Michael Fitz macht, dann lacht man drüber und nimmt’s alles andere als krumm. Der darf das allemal. Aber könnt Ihr Euch z.B. Ozzy Osbourne vorstellen, wie er das ruft. Und der bringt totsicher nichts mehr auswendig zustande. – Aber Rockkonzert ist Rockkonzert und Comedy ist Comedy. Gut verpackt in musikalischem Gewand. Unsere drei Vorzeige-Tatort-TV-Kommissare geben sich die Ehre, wie jedes Jahr an Weihnachten, zu wohltätigen Zwecken versteht sich. Erst jeder für sich, dann alle gemeinsam. Michael  Fitz mit tiefsinnigen, eher gediegenen Balladen, Udo Wachtveitl mit nicht ganz zu ernst nehmender Parodie und Comedy. Und last but not least ist da unser alter Miroslav Nemec mit Rock’n’Roll aller Altersklassen, herumspringend, wie ein wildgewordener Ziegenbock. Das Programm ist das selbe wie im letzten Jahr ohne großartigen Veränderungen. Die Band ist auch dieselbe, - Wee Bush aus Hof im Frankenland. Yes, let’s party und nimm’s nicht ganz ernst. – Gute Unterhaltung im Stil von Easy Listening. Nicht mehr und nicht weniger – von Sympathy of the Devil bis hin zu Supernatural.  Und das Grand Finale bestimmen sie zu Dritt – allein. Und wie schon eingangs erwähnt, - bitte Scheinwerfer aus im Hintergrund, sonst können wir den Text nicht lesen.....

Hoch lebe der Tatort und alle seine Konsequenzen.....

                                                                                               


13. 12. 2004 München  Carl Orff Saal
Uriah Heep (Akustik-Gig)

Easy ‚rockin’ living is’ es nicht, aber dafür befindet sich nicht nur eine Lady in Black im Publikum im gediegenem Ambiente des Carl Orff Saal im Gasteig hier in München... Ungewöhnlich im wahrsten Sinn des Wortes. Das fängt bei der gerade erwähnten Umgebung an, geht über die eher konservativ eingestellte Fanschar und hört bei Bernie Shaws (sicherlich bestem) Ausgeh-Anzug auf. Die High-Society lässt grüßen. Na ja nicht ganz. Aber als normales Rock’n’Roll Konzert kann man das Spektakel hier wahrlich nicht bezeichnen. Und genau aus diesem Grund fehlt eben auch Easy Livin’. Nein, der energiegeladene Dauerbrenner passt hier einfach nicht hin. Und glaubt es, oder glaubt es nicht, - er geht auch keinem ab. Wir sitzen – im Parkett und wir sitzen auf den Rängen. – Und Mick Box und Trevor Bolder sitzen ebenfalls – auf der Bühne. Zwar nicht im Smoking, aber.... ach pfeif drauf. – Heep sind Heep. Ob sie sitzen oder stehen, rocken oder gediegen an längst vergangene Melodien erinnern. Eins steht fest, - es kommt an, - und wie! Sitzen bleiben, heißt es seitens der örtlichen Gegebenheiten. Standing Ovations sind die Antwort. – Klar! Mit dieser Art der Performance beweist ein Musiker doch erst, ob er’s drauf hat oder nicht. Und eigentlich müssen sich gerade Uriah Heep nichts mehr beweisen nach mehr als 30 Jahren. Aber sie haben halt schon alles gemacht, was sich machen hat lassen. Und eine Akustikshow ist ganz sicherlich keine Herausforderung mehr für die Alt-Herrenriege. Die Lockerheit mit der sie die Hürde, die eigentlich keine ist, nehmen, überträgt sich auf’s Publikum. Die Ernsthaftigkeit bleibt auf der Strecke, bzw. rein in der musikalischen Darbietung hängen. Ja, genau, - take it easy. Dann ist auch ein Akustikgig von Heep Rock’n’Roll pur. – Und so schließt sich der Kreis.
Ist das jetzt capito-okay `rüber gekommen?