Herrschaften,
ich glaube, wir sind heute abend alle miteinander mit der komplett
falschen Grundeinstellung zu diesem Konzert hier her gekommen.
Allah & Mohamed erbarme dich unser, wie konnten wir so daneben
liegen mit unserer tollen Grundeinstellung. So wahr ich hier stehe,
sitze, knie und ... ach, und was weiß der Geier was, - aber das hier,
Leute, - ist schlicht und simpel astronomisch phänomenal grandios.
Nein, nein, nein, verdammt noch mal nein, - man hat hier mitnichten
versucht, Freddy – hab ihn selig – Mercury – zum
Leben zu erwecken, und
Queen anno dazumal auferstehen zu lassen.
Da oben auf dem Tabernakel stehen lediglich sechs exzellente,
einzigartige Musiker, von denen zufällig zwei, Originalmitglieder der
legendären Superband von einst sind, und die, - jawohl, - die den Namen
zu Recht weiterführen. Nach diesem Abend heute, muss das auch der
allerletzte Zweifler unumschweifend und ohne eine Sekunde zu zögern,
straight zugeben. Wär hätte das gedacht?!!! – Absolut niemand
wahrscheinlich!
Paul Rodgers, hättest
du dir jemals träumen lassen, noch einmal vor so einer enthusiastischen
Masse von Fans Triumphe zu feiern, die du selbst zu deinen besten Tagen
nicht erlebt hast? Und jawohl, du hast recht daran getan, deine
Individualität beizubehalten, hast nicht versucht, den Spirit von Freddy
Mercury einzufangen. Bei aller Liebe, du hast dich selbst gehäutet,
siehst mit einem Schlag 25 Jahre jünger aus, fit attraktiv und - stimmgewaltig wie eh und je. – Yep, - du besitzt eine der besten
Stimmen im Rock’n’Roll ever, - ohne Übertreibung. Himmel, Herrgott,
ich würd dich nicht von der Bettkante stoßen, - hätte ich die Chance.
Und den Kuss vom letzten Rendevouz werd’ ich auch nie vergessen. -
Spaß beiseite....
Dein
Triumph ist mehr als verdient, nachdem du jahrelang im Sumpf von
wieder reformierten Bad Companys, The Firm, The Law.... und wie
sie alle noch heißen, dahin gedümpelt bist. – Seh ich da
wirklich eine Träne kullern?!, - von Gefühlen überwältigt,
dank der erschütternden Reaktionen von 12.000 Skeptikern, die
eigentlich nur hergekommen sind, um ein wenig in Nostalgie zu
schwelgen.
Großer Gott, - jetzt heul’ ich auch schon, - hier im
Fotograben rund um den Laufsteg, keine 2 Meter entfernt, kämpfend
mit überwältigenden Gefühlen , angesteckt durch 12.000
Jubelrufe und durch deinen Gesichtsausdruck.
Zugegeben, ich war noch nie ein Fan von Queen. –
Aber das hier
ist kein Queen Konzert im herkömmlichen Sinn. Es ist eine
Widmung, eine Erinnerung und eine Hommage an eine Kultband, aber
auch an „Free“ und „Bad Company“, ebenfalls Gruppen, die
Musikgeschichte mitgeprägt haben. Kurz und gut, der ganze Sinn
des Rock’n’Rolls vereinigt sich hier und heute. Freddy kommt
dabei auch nicht zu kurz anhand von einem gebührend gezollten
Tribut. Ich blicke immer wieder an die Decke. Denn instinktiv
entsteht das Feeling, Freddy schwebt da oben... Ja ja, da rechts
vorne oben neben dem blauen Scheinwerfer, - oder war’s links hinten? Ach, scheiß drauf, - Gespenster sind schließlich überall,
sogar in den akustischen Schwingungen einer Fender Stratocaster.
Aber da Geister meist unsichtbar sind, behilft man sich anhand der
überdimensionalen Leinwand im Background und lässt Freddy
posthum noch einmal in
sanctus spiritus die Arien der glorreichen Vergangenheit
schmettern. Ehrfurcht und Respekt ist die Antwort, Erinnerung die
Reaktion, - gleichzeitig aber fordernd nach einer Fortsetzung
alter Ideale aber auch der Gründung einer neuen Ära. Nein, wir
wollen kein zweites Kapitel einer toten Legende. Wir wollen
lediglich den lebenden Beweis, dass man mit dem Spirit von Freddy
Mercury eine eigenständige Party feiern kann. Kleine Schwächen,
wie eine lästige Stimmbandentzündung von Paul zum unpässlichsten
Zeitpunkt, werden geflissentlich durch artistische Gitarrensoli
von Brian May geschont, um nicht in ein ernsteres Problem im Laufe
dieser Tour auszuarten. Verständlich nur für diejenigen, die die
Umstände kennen. |
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pic:
Sandy
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Für
alle anderen mag diese Einlage zwar ein non plus ultra zu Gunsten
für den Supergitarrero May sein, aber auch etwas langwierig zu
begreifen in seiner Individualität.
Der Dritte im Bunde ist der Mann hinterm Schlagzeug. Und der lässt
sich’s natürlich auch nicht nehmen, mitunter seine Drumsticks
mit einem Gesangsmikro, und den Stuhl mit dem Laufsteg zu
vertauschen. Roger Taylor, nicht gerade Caruso, was seine
Nachtigall Qualitäten anbelangt, sonnt sich im Bad in der Menge.
Klar, - er ist ja auch ein Queen Methusalem mit wechselhafter
Vergangenheit. Spiky hair, hübsch gebleicht, jugendliche
Ambition, verpackt in vorteilhaftem Flatterlook. Aber, -
verdammt noch mal, - er gehört genauso dazu wie Freddy, Brian und
eben jetzt auch Roger. – Nur einer hat gestreikt, den ganzen Zirkus
noch mal durch zu kauen. John Deacon ehemals 4-Saiten Mann, und ebenfalls Teil der Vergangenheit. Aber scheinbar hält sich seine
Einstellung, was die Neuauflage von Queen angeht in Grenzen. Aber
jeder
Mensch ist ersetzbar. Wie soll ich es beschreiben, - nur eben
keine Legenden. Im Gegensatz zu John ist Freddy allerdings
eine solche. -
Nichts desto trotz, - Freddy platzt wahrscheinlich gerade vor
Stolz da oben auf Wolke Sieben, - stolz vor allem auf seine alten
Kameraden und Kupferstecher, die sämtliche musikalischen Werte
von Queen mindestens 150 Mal unterstreichen. Jawohl, sie haben’s
verdient. Das Comeback ist gelungen – 575%ig oder auch ein paar
zerquetschte mehr. – Und was das schönste ist an diesem
einzigartigen Abend....der eigentliche Star des Abends ist....
neeiiiinnnnn.... nicht Freddy da oben, - das bist du Paul, einzig
allein du.....
und Beweis
dafür sind 12.000 Seelen inklusiver meiner, die hauptsächlich
dir zufliegen in tiefster Sympathie und beispielloser Anerkennung.
Alright now – and we can’t get enough of you ...., ob mit
Queen, - oder Freddy Mercury unterm blauen Scheinwerfer links oben
oder rechts hinten, eh schon wissen... oder einfach nur - a brilliant
steady Rock’n’Roll Show – jetzt – für immer und in
alle Ewigkeit.... Freddy unser im Himmel......the show must go
on..... Scheiße.....war das gut!!!!!!!!!!! |
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