Eigentlich
reicht ein Satz um dieses 4-stündige Spektakel in Worte zu fassen.
“Let The Music Do
The Brilliant Talking“. - Und
– that’s it. – Nicht mehr und nicht weniger.
Aber damit wärt Ihr jetzt nicht zufrieden, hab ich recht?! -
Okay, dann lasst mich kurz beschreiben, was das Non plus Ultra
musikalischer Glanzleistungen ist. – Dieses besteht aus 1) Musikern,
die da heißen: – Steve Vai, Billy Sheehan, Tony McAlpine, Dave Weiner
und Jeremy Colson – mehr braucht man dazu, glaube ich, nicht zu
sagen. 2) Stimmt die Magie, das Zwischenspiel, die Harmonie, und einfach
überhaupt absolut alles. – Und 3) sind immer jene Konzerte die
allerbesten, bei denen man nicht auf die Uhr schaut, und wartet wann’s endlich
aus ist. Sondern man hofft, dass immer noch mal was nach kommt, und vor allem
man spürt die Füße
vom Stehen nicht . – Und wenn das alles dann auch noch bei
einem, wie eingangs erwähnt, über 4 Stunden Spektakel zutrifft, dann
gibt es eigentlich keine Steigerung mehr. -
Eine Eigenschaft braucht man allerdings, um für diese Art von
Unterhaltung die gebührende Begeisterungsfähigkeit aufzubringen. Man
muss grenzenlose Liebe zur Musik an sich besitzen, sehr viel Verständnis
haben, und vor allem wissen was wirkliche Qualität ist. Demzufolge besteht
das Publikum auch schätzungsweise zu mindestens 75% aus Musikern, Insidern und Kennern. Der Rest ist einfach nur
neugierig und Fan guter Rockmusik. Alles zusammen ergibt das Resultat:
– ausverkauft mit 1.500 Einheiten. Yiipppieehhh, die Münchner wissen
doch noch was erste Sahne ist. –
Holy
Shit – ist das gut !
Steve Vai hat noch etwas, nämlich Ausstrahlung, und zwar eine ganz
gewaltige. Das, und seine Gitarrenakrobatik reichen aus, um uns in seinen
Bann zu ziehen. Das Singen erübrigt sich. Nebenbei bemerkt, eine
Nachtigal war er sowieso noch nie. Muss er auch nicht sein. Niemandem
hier innerhalb dieser vier Wände vermisst den Gesang. Wenn man dann noch
so starke Charaktere wie Sheehan und McAlpine zur Seite hat, die dem großen
Meister in nichts nachstehen, dann kann eigentlich nichts mehr barock gehen, außer
ein Stromausfall würde das Licht auspusten. – McAlpine klimpert mindestens so gut
auf dem Keyboard als wie auf der Gitarre. Und Billy Sheehan wird von Steve als ‚the very
best bassist in the world’ angekündigt. Der Meinung bin ich auch, -
obwohl.... ganz unter uns – meine heimliche Liebe zu Tony Levin überwiegt
noch ein bisschen.
(Tony - wir sehen uns am 16.10.)
Alles ist 100%ig perfekt und trotzdem keine Spur langweilig. Das hier ist nicht
Dream Theater, die stocksteif mit versteinerten Mienen ihre 40 Minuten
Soli runter fideln ohne einen Mucks zu machen. – Das hier sind – ja
klar, - ebenfalls mitunter 40 Minuten Soli, aber die Herrn
hier machen trotzdem noch einen Mucks dazu, amüsieren sich
selbst am meisten – locker vom Hocker und liefern eine Show, die sich
wirklich erleben lassen kann. - Bist du lahm und zugekleckert,
- Drei Stunden voller Wechselstrom und keine einzige Sekunde
Gähnsyndrom ist das
Fazit. Im Gegenteil, - bitte hört noch nicht auf, spielt meinetwegen
die ganze Nacht- Wir wollen nicht nur einen Orgasmus. Ich scheiß' auf meine Füße, ich spür' sie nicht, - noch
nicht jedenfalls. Es ist uns pommerlunda – we want more ! „The Audiance Is
Listening“ – im wahrsten Sinn des Flüstertons. Was für ein Piece
of Music!
Das war schon immer eines meiner persönlichen Faves. Selbst der
Videoclip dazu ist klasse. Aber
auch Cuts wie „Initiation“, „The Silent Within“ oder „For The
Love Of God“ sind Highlights musikalischer Kunstfertigkeit. Aber wie
ich schon so oft gepredigt habe, das Gefühl ein gutes Konzert erlebt zu
haben, hängt nicht nur vom Talent der Interpreten ab, sondern auch vom
Feeling und vom berühmten Funken der überspringen muss. Und in dem
Fall hat er das durch die Wurzel gezogen, mindestens 5.347 Mal getan.
Und jawohl, ich bin noch immer kein Musikus, der nur die Tonleitern verfolgt.
Aber ich spüre trotzdem, - das ist es, - das ist die Spitze des Mount
Everest und der ultimative Höhepunkt.