Kinder,
schlagt mich jetzt nicht tot ! Ich versuch’s auch richtig rüber zu
bringen.
Ja Dream Theater ist eine Klasseband. Ja, die Musiker sind
Klasse-Musiker, und ja Dream Theater gehören zur oberen Liga, was die
Genialität betrifft. Das bestreite ich auch gar nicht.
Aber seid mir nicht bös', - ich
laufe trotzdem regelmäßig davon bei einem Dream Theater Konzert. Und
ich sag Euch jetzt auch warum. Bzw. das hab ich indirekt schon in meiner
Steve Vai Kritik gesagt, wo ich diesen Mann mit der Band hier verglichen habe.
Beide sind Künstler, sind Perfektionisten bis ins Detail. Beide frickeln
bis ins 5te Jahrtausend ihe Endlos Soli. Der Unterschied ist nur, - um mich
zum x-ten Mal zu wiederholen.... Vai ist abwechslungsreich, farbenfroh
und variabel. – Dream Theater hingegen stehen da oben wie hingestellt
und nicht abgeholt, stocksteif und ohne eine Grabesmiene zu verziehen
– meistens, und nehmen die Dinge zu ernst, um es genau
zu nehmen – nur allzu toternst. Herrgott,
wir sind doch nicht bei einer Trauerveranstaltung.
Aber gut, vielleicht seh nur ich das so. Das Wohnzimmer ist
jedenfalls gerammelt voll, mit allem was da so rum schwirrt
in der heimischen Szene. Und sie stehen alle da, die Arme verschränkt,
mit wissender Miene, total konzentriert und eben todernst. – Dream Theater
sind ja schließlich das non plus ultra. – Das, wo Mann sich zeigen
muss um gesehen zu werden, damit er hinterher fachsimpeln, und seinen
Senf dazu geben kann. Dream Theater sind schließlich unfehlbar. –
Okay,
ich sag Euch was. – James La Brie ist ein absolut – Down To Earth
– Kerl, der nix anderes will, als etwas Mucke zu machen um sich
gesanglich auszutoben. Das alles im Gedenken von Freddy Mercury, den er
liebt wie nur sonst was... – Hat er mir selbst gesagt beim letzten
Treff. – (PS.: danke übrigens
f. die Kusshand in den Fotograben) – und, nein, er ist nicht
schwul.... nur weil er Freddy den Großen vergöttert. Das bezieht sich
eher auf das orale Talent.
– Aber das ist halt nicht
alles. Mist,- der Funke hat
sich verdünnisiert.
Okay, genug ausgeschweift und zurück zum Vergleich. 3 Stunden sind für
Steve Vai grade mal lang genug und könnten noch länger sein. Für Dream
Theater ist das für meinen Geschmack viiieeellll
zu lang. Vor allem wenn dazwischen noch eine Pause von 20
Minuten stattfindet.
Ist nicht gut.- Warum? Weil die ‚langsam’ aufgewärmten Gemüter
ganz schnell wieder auf den Gefrierpunkt sinken, um dann im zweiten
Anlauf noch langsamer wieder auftauen zu müssen. Da nützt auch die
neue Frisur von John Petrucci nix, oder das super-sexy Smile von Jordan
Rudess (siehe Pic.). Nein, Spaß beiseite....
Bitte, - vergewaltigt mich jetzt nicht.... – ja ja ja is’ schon
okay, Dream Theater sind spitze und genial. Sie haben sich zudem ein Konzept
zugelegt und spielen Musik aus jedem Jahr ihrer Existenz. Die Jahreszahl
erscheint zur allgemeinen Erinnerung immer auf der Leinwand im
Hintergrund. Aber leider provozieren Dream Theater bei mir den Effekt, dass nach
geraumer Zeit alles irgendwie einheitlich klingt, - auch wenn’s nicht das
selbe ist.
Scheiße, - ich bin kein Musiker. Und ich glaub, ich beton’ das in
letzter Zeit zu häufig, und ich sehe das vielleicht eben aus anderer
Sicht. – Aber ich geh halt nach dem Feeling.-
Wenigstens
vom fotografischen Blickpunkt her kann ich sagen
– geil! Ich wollte, diese Verhältnisse, sprich Licht, breiter
Fotograben, Zeitlimit usw. wäre öfters die Regel. Und da drei Songs
zum knipsen bei Dream
Theater ca. 40 Min. einnehmen würden, hat man uns generell 15 Minuten
gewährt. Auch gut. – Eine Viertelstunde ist für uns dankbare
Fotografen sowieso eine halbe Ewigkeit. - Für mich ist aber auch das
ganze Konzert ein Requiem ohne Ende und ohne, dass eben der berühmte
Funke überspringt trotz der Genialität.
Freunde, ich kann’s nur zum 150sten Mal
betonen. Dream Theater sind eine Band der Superlative, mit
brillanten Musikern, grandiosen Lichtverhältnissen und sattem Sound.
Trotzdem – irgendwann klingt nach spätestens einer Stunde alles wie
das schon gehörte, es tut sich nichts da oben und ich fang an zu gähnen , auf die
Uhr zu schauen, und die Füße tun mir weh. Und Ihr wisst ja......
......ein Konzert ist immer dann gut für einen selbst, wenn man nicht auf die Uhr schaut,
die Füße nicht weh tun und man hofft, dass immer noch was nach kommt,
egal was da oben passiert.
James, nimm’s nicht persönlich. Nächstes Mal geht die Runde Bier an
mich......
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