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09.12. 2005 München, Olympiahalle
Nokia Night Of The Proms


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07.12. 2005  München,  Garage
Waltari

Finnland, das Land der 10.000 Seen, der unendlichen Wildnis, der Mitternachtssonne und und und.... – aber auch einiger sehr guten Rockbands.- Eine davon ist Waltari. Und die gibt’s auch schon seit mehr als 10 Jahren. Hatten sie sich zu ihren Anfängen ganz dem Thrashmetal verschrieben, so unterlief diese Gruppe einer Weiterentwicklung, die gar nicht so uninteressant ist. Im Laufe der Jahre holte man immer mehr verschiedenen Einflüsse an Bord und verstrickte sie gekonnt in das metallische Grundgerüst.
Und wenn man sich heute ein Konzert von Waltari ansieht und hört, dann kann es schon sein, dass hier ein Tekkno Beat anklingt und dort ein Song mit einem House Music Rhythmus versehen ist. – Das Ganze ist ein Cocktail unterschiedlichster Zutaten, gut gemischt und hart geschüttelt. Und über den Köpfen der aufmerksamen Zuhörer kreist ständig die Frage, was folgt wohl als nächstes. Leider haben wieder mal nur ca. 70 Fans den Weg in die Garage gefunden. Aber die danken es der Band mit einem wahrlich überschwänglichen Enthusiasmus. Genauso exzentrisch wie ihre Musik, ist auch ihre äußere Erscheinung, zumindest was Sänger und Gitarrist angeht. Und ersterer erinnert mich immer noch entfernt an den jungen Ronnie James Dio. Nur ist unser Shouter Kärtsy Hatakka hier um einiges größer und sein Kopfschmuck leuchtet in glänzendem Rot. Aber das war ja schon immer sein Markenzeichen.
Um es diesmal kurz zusammen zu fassen, Waltari sind eine erstklassige Band, die sich aus dem Einheitsbrei des Heavy Metal mit ungewöhnlichen Arrangements und der Verarbeitung mindestens 3-4 verschiedenen Musikstilen zu einem individuellen Sound aus der Masse hervor gehoben haben. In der Setlist sind Songs aus allen Epochen ihrer Karriere enthalten. Trotzdem kommen gerade die experimentellen Stücke besonders zur Geltung. Und derer haben sie jede Menge zur Auswahl. Schließlich haben die Finnen seit 1989 insgesamt bereits 14 Alben veröffentlicht. Das brandneue Teil, dass sich „Blood Sample“ nennt, soll im kommenden März erscheinen. Und da wollen uns Waltari anschließend gleich wieder beehren. Und mit hoffentlich ein bisschen mehr Promotion wird auch die Münchner Hardrock Gemeinde aufwachen und sich diese Band zu Gemüte führen. Klasse gemacht Jungs! Die Individualität spricht für sich. Und ein Waltari Auftritt ist mit Sicherheit  ein Konzert, dass man so schnell nicht vergisst.
Deshalb: please come back again....




                                                                                                
06.12. 2005 Innsbruck, Treibhaus
BossHoss


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04.12. 2005 München,  Zenith
Billy Idol

Okay, zugegeben, 53,-- Euro ist schon happig für ein Konzert mittlerer Kategorie. Und viele von Euch haben geschwankt zwischen – soll ich, oder soll ich nicht. -  Ja, Ihr hättet gesollt ! (sorry für mein Deutsch) Aber der Abend ist tatsächlich jeden einzelnen Cent wert. Und das, obwohl es keinen Supportact gibt. – Nein, muss sich Billy Idol gedacht haben, so was hab ich nicht nötig. Ich heize Euch auch so ein, dass die Schwarten krachen. Und Kinder, das hat er im wahrsten Sinn des Wortes. Die gesunde Portion Arroganz steht ihm nach wie vor gut. Er ist selbstsicher, süffisant, frech wie Oskar und schaut mit 50 immer noch aus, wie ein Lausbub, der gerade seiner Großmutter Superkleber untern Arsch gestrichen hat.
Jawohl, und Punkt Acht geht’s los mit einem Knall, dass die Bude wackelt, als ob ein mittelschweres Erdbeben unser heiliges, aber ungeliebtes Zenith bis in die Grundmauern erschüttert. 
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Yes, Billy Idol ist wieder da, besser, schwungvoller und jünger als je zuvor. Und ich kann davon ein Lied singen, hab ich den Pseudopunker doch schon in seiner Postum Phase mit Generation X live erlebt. Da tanzt der Schwiegervater mit dem Enkel, und Oma schwingt das Arthroseknie. Und all die jungen Nesthocker, die den, immer-blonden, Rebell nur von Platte her kennen, zeigen sich euphorisch, begeistert und himmelhochjauchzend. Geschätzte 5.000 Fans aller Altersklassen haben ihren Weg hier her gefunden heute abend und auch die 53,-- bezahlt. Und alle, die ich hinterher gefragt habe, - haben es nicht bereut.
Billy Idol ist nicht nur Kult, er ist eine Stilikone, der den Punk saloonfähig gemacht hat für Otto Normalverbraucher. Der gebürtige Engländer hat stets gewusst, wie er sich zu vermarkten hat. Punk meets Pop im kommerziellen Gewand schön verpackt, um damit eben auch die breite Masse zu erreichen. Und mein Gott, - das hat er wirklich in der Vergangenheit.

Lange Zeit, genauer gesagt, exakt 12 Jahre,  war’s still um ihn, um nunmehr mit Pauken und Trompeten zurück zu kehren an die Oberfläche, mit einem exzellenten Album und frischer Energie. Vergangene Woche feierte Billy seinen runden Geburtstag, und da muss er sich wohl gedacht haben, - jetzt erst recht.
                                                                                                  

Die Show ist ein einziger Vulkan, beginnt mit „Super Overdrive“ vom neuen Teil, - auch das wieder sozusagen buchstäblich und wörtlich genommen. Die Setlist liest sich wie ein Best of.... und Greatest Hits Angebot. „Dancin’ With Myself“, „Flesh“, „White Wedding“, und „Sweet Sixteen“ geben sich die Hand. „To Be A Lover“, „L.A. Woman”, “Hot in The City” und klar doch – “Rebell Yell”. Und spätestens da sind alle Gemüter bis auf den Siedepunkt überhitzt. Da tanzt der Bär und die Party tobt. – 

Mit dabei auch – Gott sei Dank – Steve Stevens, der Über-Gitarrero, der sich seinen Namen vor allem bei Michael Jacksons „Dirty Diana“ machte anno dazumal. Die Klobürste am Kopf ist nicht mehr ganz so voluminös, und das Make Up ist auf ein Minimum reduziert. Nur seine 1,55 m Körpergröße hat er nach wie vor beibehalten. Hochhackige Absätze verbessern die Optik etwas. Aber egal, Steve ist ein Star für sich selbst, und wird auch dementsprechend abgefeiert. Er ist gut, - saugut sogar und bringt u.a. ein lateinamerikanisch angehauchtes Solo auf der Akustikgitarre, dass den meisten Musikern im Publikum hören und sehen vergeht. Jawohl, der Kerl hats wirklich drauf, und keine Silbe hier ist übertrieben. An den Drums Bryan Tichy. Ein großer Name in der Insiderszene, leider nicht so sehr bei der breiten Masse, genauso wie der von Keyboarder Derek Sherinan. Tichy tauscht sich mit Idol aus, greift zur Gitarre während Billy die Drumsticks schwingt wie zu Generation X Zeiten. Und bei der Zugabe „Mony Mony“,(Anm. im Original ist übrigens von Tommy James and The Shondells 1967. Billy Idol veröffentlichte die Single 1981, hatte aber erst 1987 mit der Liveversion einen Riesenhit) -   ergreift auch Sherinan die Initiative,  lässt sein Tasteninstrument stehen und nimmt eine Gitarre. 

Beim Grand Finale stehen alle vorne. Billy setzt noch eins drauf und verteilt CDs und T-Shirts an die Fans. Jawohl, so liebt man seinen Star, - großartig, im Scheinwerferlicht glänzend mit Waschbrettbauch (damit auch wir Mädels was zum schauen haben!!!) noch immer rebellisch mit einem frechen Grinsen, aber  vor allem sehr publikumsnah. Und wieder sind wir beim berühmten Funken. Und der ist heute mit 1000%iger Sicherheit mindestens 5.000 Mal übergesprungen. – Yeah........
this is it und Billy Idol forever !


                                                                         
siehe auch Diary für ?         und noch mehr Fotos hier