Okay,
zugegeben, 53,-- Euro ist schon happig für ein Konzert mittlerer
Kategorie. Und viele von Euch haben geschwankt zwischen – soll ich, oder
soll ich nicht. - Ja, Ihr hättet
gesollt ! (sorry für mein Deutsch) Aber der Abend ist tatsächlich jeden
einzelnen Cent wert. Und das, obwohl es keinen Supportact gibt. – Nein,
muss sich Billy Idol gedacht haben, so was hab ich nicht nötig. Ich heize
Euch auch so ein, dass die Schwarten krachen. Und Kinder, das hat er im
wahrsten Sinn des Wortes. Die gesunde Portion Arroganz steht ihm nach wie
vor gut. Er ist selbstsicher, süffisant, frech wie Oskar und schaut mit
50 immer noch aus, wie ein Lausbub, der gerade seiner Großmutter
Superkleber untern Arsch gestrichen hat.
Jawohl, und Punkt Acht geht’s los mit einem Knall, dass die Bude
wackelt, als ob ein mittelschweres Erdbeben unser heiliges, aber
ungeliebtes Zenith bis in die Grundmauern erschüttert.
-
Yes, Billy Idol ist wieder da, besser, schwungvoller und jünger als je
zuvor. Und ich kann davon ein Lied singen, hab ich den Pseudopunker doch
schon in seiner Postum Phase mit Generation X live erlebt. Da tanzt der
Schwiegervater mit dem Enkel, und Oma schwingt das Arthroseknie. Und all
die jungen Nesthocker, die den, immer-blonden, Rebell nur von Platte her
kennen, zeigen sich euphorisch, begeistert und himmelhochjauchzend. Geschätzte
5.000 Fans aller Altersklassen haben ihren Weg hier her gefunden heute
abend und auch die 53,-- bezahlt. Und alle, die ich hinterher gefragt
habe, - haben es nicht bereut.
Billy Idol ist nicht nur Kult, er ist eine Stilikone, der den Punk saloonfähig
gemacht hat für Otto Normalverbraucher. Der gebürtige Engländer hat
stets gewusst, wie er sich zu vermarkten hat. Punk meets Pop im
kommerziellen Gewand schön verpackt, um damit eben auch die breite Masse
zu erreichen. Und mein Gott, - das hat er wirklich in der Vergangenheit.
Lange Zeit, genauer gesagt, exakt 12 Jahre,
war’s still um ihn, um nunmehr mit Pauken und Trompeten zurück
zu kehren an die Oberfläche, mit einem exzellenten Album und frischer
Energie. Vergangene Woche feierte Billy seinen runden Geburtstag, und da
muss er sich wohl gedacht haben, - jetzt erst recht.
Die Show ist
ein einziger Vulkan, beginnt mit „Super Overdrive“ vom neuen Teil, - auch
das wieder sozusagen buchstäblich und wörtlich genommen. Die Setlist
liest sich wie ein Best of.... und Greatest Hits Angebot. „Dancin’
With Myself“, „Flesh“, „White Wedding“, und „Sweet Sixteen“
geben sich die Hand. „To Be A Lover“, „L.A. Woman”, “Hot in The
City” und klar doch – “Rebell Yell”. Und spätestens da
sind alle Gemüter bis auf den Siedepunkt überhitzt. Da tanzt der Bär
und die Party tobt. –
Mit dabei auch – Gott sei Dank – Steve Stevens, der Über-Gitarrero,
der sich seinen Namen vor allem bei Michael Jacksons „Dirty Diana“
machte anno dazumal. Die Klobürste am Kopf ist nicht mehr ganz so voluminös,
und das Make Up ist auf ein Minimum reduziert. Nur seine 1,55 m Körpergröße
hat er nach wie vor beibehalten. Hochhackige Absätze verbessern die Optik
etwas. Aber egal, Steve ist ein Star für sich selbst, und wird auch
dementsprechend abgefeiert. Er ist gut, - saugut sogar und bringt u.a. ein
lateinamerikanisch angehauchtes Solo auf der Akustikgitarre, dass den
meisten Musikern im Publikum hören und sehen vergeht. Jawohl, der Kerl
hats wirklich drauf, und keine Silbe hier ist übertrieben. An den Drums
Bryan Tichy. Ein großer Name in der Insiderszene, leider nicht so sehr
bei der breiten Masse, genauso wie der von Keyboarder Derek Sherinan.
Tichy tauscht sich mit Idol aus, greift zur Gitarre während Billy die
Drumsticks schwingt wie zu Generation X Zeiten. Und bei der Zugabe „Mony
Mony“,(Anm. im Original ist übrigens von Tommy James and The Shondells
1967. Billy Idol veröffentlichte die Single 1981, hatte aber erst 1987
mit der Liveversion einen Riesenhit) - ergreift auch Sherinan die Initiative, lässt
sein Tasteninstrument stehen und nimmt eine Gitarre.
Beim Grand Finale stehen alle vorne. Billy setzt noch eins drauf und
verteilt CDs und T-Shirts an die Fans. Jawohl, so liebt man seinen Star, -
großartig, im Scheinwerferlicht glänzend mit Waschbrettbauch (damit auch
wir Mädels was zum schauen haben!!!) noch immer rebellisch mit einem
frechen Grinsen, aber vor
allem sehr publikumsnah. Und wieder sind wir beim berühmten Funken. Und
der ist heute mit 1000%iger Sicherheit mindestens 5.000 Mal übergesprungen.
– Yeah........ this
is it und Billy Idol forever !
siehe auch Diary für
? und noch mehr
Fotos hier
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