ich
hab sie schon zwei Male glorreich verpasst. Aber diesmal nicht!!!
Heidarassa, da wird jedes Männerherz schwach beim Anblick von so viel
Weiblichkeit on stage.- Und sogar ich als Frau bin stark beeindruckt .
Nashville Pussy, das sind vier Amis, und nebenbei der beste Beweis, dass
eine Frau ebensoviel, wenn nicht sogar noch mehr Power im Arsch haben
kann, wie fünf Herrn der Schöpfung gleichzeitig. Hiiilllffeee, ich übertreibe
nicht. Aber was Ruyter Suys neben
dem Gitarre spielen noch an akrobatischen physischen Aktivitäten auf
die Bretter legt, das grenzt an olympische Qualifikation hoch 3. Und
sie spielt wie der Teufel dazu. Wie geht das nur? – frage nicht nur ich
mich.
Aber nicht nur das ist der Bonus von Nashville Pussy, sondern auch der
Umstand, dass es sich bei dieser Band um ein sogenanntes „Ehepaar –
Projekt“ handelt. Gatte Blaine Cartwright, der nix mit Bonanza zu tun
hat, hält die eigentlichen Zügel in der Hand und.... die
Lead Vocals. Wer hier also die Hosen anhat, fragt sich. Der Star
des Geschehens ist aber mit absoluter Sicherheit sein angetrautes Weib.
Bei allen Theresa Orlowskis, aber jene erscheint dagegen wie Mutter
Theresa. Sex & Drugs & Rock’n’Roll, scheint die Devise von
Nashville Pussy zu sein. Sex, was die Optik betrifft, auch wenn diese
lediglich vom Blickfang eines üppigen Busens bestimmt wird und einer
anzüglichen Motorik. Auf Minirock und Highheels wird wohlweislich
verzichtet. Denn die wären nur mehr als hinderlich bei dieser Mördershow
gewesen. Die Drugs, das sind eine Flasche Jim Beam und eine mit edlem
spanischem Rioja, die vorzu gelehrt werden. Nach dem Motto: Wasser? –
was ist das? – Und vom Rock’n’Roll will ich gar nicht erst reden.
Der ist selbstverständlich, knallt rein wie eine Bombe und reißt
selbst den hartgesottesten Fan aus seinen Einlegesohlen. Die Bude bebt,
die Erde tobt, - oder anders rum... Scheiß drauf, das ist wahrer
Rock’n’Roll wie er leibt und lebt, mit sämtlichen Klichees die man
sich nur vorstellen kann.
Georgia
on my mind, im wahrsten Sinn des Wortes. Denn von dort stammen die
Nashville Pussys inklusive Südstaaten Blut und Flagge.
Mit dem Album Let ‚em Eat Pussy’ -
1989, setzen Cartwright
, Suys und Drummer Adam
Neil den Startschuss. Und eigentlich wollten sie sich nach Ted
Nugent’s Bibel „Kill Em, & Grill Em“ nennen, entschieden sich
dann aber doch für - eben Nashville Pussy.
Mit dem Song Fried Chicken And Coffee erzielen sie sogar eine
Grammy-Nominierung, gehen letztendlich aber leer aus. Aber das ist ihnen
egal. Im Jahr 2000 legen sie mit "High As Hell" nach, bevor
der Bassistinnen Wechsel beginnt. Corey
Parks geht, Tracey Almazons kommt. 2002 folgt die CD "Say Something
Nasty". Almazons geht, Katie Lynn Campbell kommt. Anschließend
ist der Plattenvertrag futsch. – Campbell geht, Karen Exley
kommt. Und es wird ein Vertrag mit Spitfire Records
abgeschlossen. „Get Some“ ist dritte volle Scheibe von Nashville
Pussy und die Türen stehen wieder offen.
Eines steht jedenfalls fest. Bassistinnen sind austauschbar, aber auf
keinen Fall die Gitarristin. Denn so was hat die Welt noch nicht
gesehen. Ehrlich Leute, ich habe in 23 Jahren Musicbiz noch nie ein
weibliches Wesen on stage erlebt, dass so energiegeladen ist und so
intensiv nebenbei auch noch die Gitarre bedient. – Und sogar der
absolut beschissene Soundmix wird dabei vergessen. Und over all… vor
lauter Faszination dank dieses Wirbelwinds, ist man hinterher nicht mehr
in der Lage einzelne Songs voneinander zu unterscheiden bis auf zwei
oder drei Tracks, u.a. eine durchaus gelungene Coverversion von Tina
Turners ‚Nutbush City Limits’. Was mir als Frau absolut gefällt an
der Lady, ist die Tatsache, dass sie nicht Tussi-mäßig auf Sex als
Vorteil baut. Zwar fällt der Busen fast aus dem Körbchen, was ihr
sch.. egal ist, - es ist eher die Art und Weise, wie sie sich präsentiert,
- hart rockend, ohne Rücksicht auf sich selbst, - kein Flirtdisaster
oder Sexappeal. Das ist pure, rohe Energie ohne eine Zehntelsekunde
Verschnaufpause. Und von dieser Tatsache wird die ganze Band
angetrieben. Sie ist der Motor und die Zündung. Und ohne sie wäre das
ganze Spektakel nur halb so viel wert.
Eines hätte ich dann doch noch gerne gewusst. Nämlich die Marke ihres
BHs. Denn was der ausgehalten hat, ohne nachzugeben, dass muss ihm erst
einmal einer nachmachen.... Halleluja ! |