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04.05. 2006 München,  Kl. Elserhalle
Axxis & Krokus

Spieglein Spieglein an der Wand, wer ist die größte Quasselstrippe, oder wie man bei uns in Ösiland sagt, Ratschkatl, im ganzen Land des allmighty Rock’n’Roll Genre.
Eieieiei.... Nachtigall ich hör dir singen, - und jawohl Bernie, ich hab’ Dich ganz fest lieb und überhaupt und sowieso bist Du der charmanteste Quatschkopf, den man sich nur vorstellen kann. Der geborene Entertainer, - David Letterman für Headbanger . Herrlich und unentbehrlich und absolut unwiderstehlich! – Klar ist das eine Liebeserklärung, was denkst Du denn?! Sowohl was Deine umwerfende Persönlichkeit betrifft, als auch Dein Talent,  Schneewittchen imaginär eine Harley Davidson donnern zu lassen. Ähhh, ich mein, die Girlies, die Du auf die Bühne holst, zu glorifizieren, damit sie noch eine halbe Ewigkeit vom Trip to Hell,...live on stage – zehren. Und wenn dann auch noch eine Braut zum zweiten Mal in das Vergnügen schlittert, Dich auf der Bühne zu huldigen, so wie heute Abend, dann bist Du wahrscheinlich für die nächsten 6 Monate ihr persönlicher Traum aller schlafloser Nächte.
                                               

Aber der Rest ist Ansichtssache. Und die wiederum ist vielsagend und vor allem sehr aussagekräftig. Euer großes Plus sind vor allem diese Ohrwürmer. Aber um’s gleich richtig zu stellen, - Ohrwürmer müssen nicht gleich herzerweichende Schmachtfetzen sein. Das hier sind Melodien, die im Lauschorgan stecken bleiben, und die einen 100%igen Wiedererkennungswert inne haben., und die, dank Deinem sirenenhaften  Tenor, den notwendigen Drive erhalten. Angetrieben vom Ferrarimotor der Leadgitarre, Öl im Getriebe von Bass und Rhythmus-Sechsaiter, gepuscht von Axxis-aktiver Buschtrommel  und unterstrichen von amazonenhafter Grazie in C Dur.-

Nein, Bernie, Deinen germanischen Akzent wirst Du wahrscheinlich nie los werden trotz fehlerfreiem Imtitat a.k.a. English Schirm Charme und Melone..- Und die Beschwörung der Arien werden mit Nachdruck in den  holy Ground der Bühne unserer Miniatur-Elserhalle gepflastert. – Unterstützung erhält er dabei von Lady Moon, - pardon, von Lakonia. Welch klingender Name, - und wie heißt Eure Lady in Black eigentlich wirklich, - die Stilikone  axxischer Metal-Ideologie? Auch egal, Tatsache ist, dass Du und Dein Flagschiff namens Axxis nach wie vor eine solide Institution seid am deutschen Hardrock Himmel, - leicht und beschwingt auf Wölkchen Nr. Sieben. Und Petrus hält die schützende Hand über Euch inklusive der göttlichen Eingebung, Heiligenschein und Rosenkranz und dem Gelübte, dass Ihr uns auch noch weiterhin satten Segen und Glanz und Gloria spendet.

Heidarassa, so macht Rock’n’Roll wirklich Spaß. Und später kannst Du ja immer noch als deutscher Conan O’Brien oder Jay Leno im rüstigen Rentneralter, unsere Gemüter dank rekordverdächtigem endlos Geschnatter, erfreuen.  Aber bis dahin vergehen hoffentlich noch viele Vater Unser der du – Bernie  bist im Hardrock Himmel..... und wir lauschen Deiner andächtigen Weisheiten  on stage, liebevoll in den Boden geprügelt, - hingebungsvoll und treu ergeben samt Axxis typischer Stilistik, damit sogar die morschen Holzbretter dieses Tempels hier den Metal Philosophien Glauben schenken. Und um mich noch mal zu wiederholen, - jawohl Bernhard, ich,.... wie haben Dich und die Jungs noch immer ganz fest lieb und lassen uns weiterhin gern  berieseln von geistreichen Anekdoten, erzählt in Lichtgeschwindigkeit und ab und zu unterbrochen von gutem, soliden Rock’n’Roll.... Voila, - das nächste Bier geht auf meine Rechnung....

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Jetzt wird’s schon etwas schwieriger mit unseren Schwitzerlies, deren Karriere ich bereits seit... tja, seit wann den eigentlich? – Hmmmm.... gute Frage, - aber egal, - eben verfolge, und ich in Erinnerungen schwelge, wenn ich so bekannte Töne wie ‚Easy Rocker’ oder ‚My Stick goes Broom’ höre. Songs, die mich schon damals, mit nicht mal 20 Jahren zum mitshaken gebracht haben. – Aber bitte fragt mich jetzt nicht, wie alt ich eigentlich bin... Yep alt genug, um mitschwafeln zu können, aber immer noch um einen Dreh jünger als unser – immer noch sexy Lockenkopf  Marc Storace. Zugegeben, ich tue mich etwas schwer mit dem momentanen Bandgefüge. In dem Bewusstsein, dass ja eigentlich nur noch einer vom Original Line up, (und das stimmt nicht mal ganz) noch dabei ist, wirkt die Szenerie etwas befremdend. Oh shit, ich weiß nicht genau, wie ich’s erklären soll. Mandy Meyer, den ich länger kenne, als den Rest des Haufens hier, ist ein Klasse Gitarrist, und er fügt sich auch wunderbar in die Motorik ein. Aber.... – er ist nun mal nicht Fernando Van Arb für den er eingesprungen ist, als dieser seinen Abgang, aus was immer für welchen Gründen beschlossen hatte. Logisch, jeder Mensch ist ersetzbar in welcher Hinsicht auch immer. Urgesteine hingegen kann man vielleicht würdig vertreten, aber – nein, auf keinen Fall ersetzen. Schlagzeug ist ebenfalls neu besetzt mit einem Namen, der in der deutschen Szene kein unbeschriebenes Blatt ist. Und der Rest vom Schützenfest, mal abgesehen von Mr.Storace himself, wähnt sich seit ebenfalls so einigen Jährchen im Kuckucksnest. Aber schließt man dann die Augen und konzentriert sich auf Marcs unverkennbares Stimmorgan, dann fühlt sich so manch einer, der Krokus schon in der grauen Vorzeit kannte,  zurück versetzt  in die glorreiche Past Tense.

Nein, keine Sorge, da oben steht eine tolle Band, die es versteht, seine Sternspritzer auf die Meute zu verplempern. Mandy Meier verströmt sich in Hochglanz – Lackhosen und beteuert hinterher Stein und Bein, dass diese keinen Saunaeffekt erzeugen, sondern eher  Thermokühlung  provozieren. – Juhuhuu, wer’s glaubt wird selig. Und unser 4 Saiten Adonis Toni gibt sich heute Abend auch eher dezent zugeknöpft, was soviel bedeutet, als dass lediglich der unterste Knopf  seines Karl Lagerfeld Silk Degree Shirts noch züchtig verschlossen ist. Valentino lässt grüßen, und der breite Sunshine on his face, lässt die Rockerbräute in den vordersten Reihen wieder halb ohnmächtig im mental erzeugtem Orgasmus schmelzen. -  Netter Nebeneffekt, oder etwa nicht?!!!
Yep, it’s Party Time. Und lasst uns die Vergangenheit zu den Akten legen, die Gegenwart genießen. Und solange der Vibe die Puppen tanzen lässt (& nat. auch die Herrn der Zunft), dann wollen wir mal nicht so sein und die Dinge simpel und schlicht akzeptieren. Das ist Krokus – hier und jetzt und in 2006. Oldies but Goldies, zumindest was Marc betrifft, immer noch fit, samt erotischer Aura. Und alles andere wird als Asche in vier Winde verstreut. Long live Rock’n’Roll, - samt Pommes Frites, ein Bier und’n Joint... Amen! -


                        siehe auch Diary für Aftershow Pics  & noch mehr Live Fotos - hier