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.... wie oft ich ihn live on stage
gesehen und gehört habe in der Verangenheit....? – Ehrlich gestanden,
ich weiß es nicht mehr. Nur soviel, -
das letzte Mal war ebenfalls hier in München, und noch, oder
wieder einmal im Schoß von U.F.O. - Aber wenn ich dieses Zusammentreffen damals mit dem von heute vergleiche, da prallen zwei Welten aufeinander. Das hier und heute ist nicht, der in sich gekehrte, mürrische Exzentriker, der einem on stage das Gefühl vermittelt, er spiele einen Sologig rein alleine für sich selbst, ohne die Umwelt auch nur annähernd wahr zu nehmen. So geschehen bei jenem U.F.O. Konzert vor ein paar Jahren. Ich meine, vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein. Trotzdem bin ich positiv überrascht mit welcher Ausstrahlung der Gitarrist heute der Öffentlichkeit gegenüber tritt. Und von der damaligen Exzentrik ist nicht mehr viel zu spüren. Eines ist allerdings gleich geblieben, und das ist das einzigartige Talent auf der Gitarre. Klar doch, so was verlernt man auch nicht einfach. Und untätig war und ist Michael Schenker nie gewesen. (siehe Official Website) Würde ich jetzt beginnen seine gesammelten Werke aufzuzählen, wäre der Rahmen der Review schnell gesprengt. Aber das ist ja auch nicht Sinn und Zweck der Sache. Wichtig ist jetzt erstmal, dass er wieder da ist auf europäischen Bühnen, und uns zeigt, dass er nach wie vor ein großartiger Gitarrist ist mit einem beachtlichen Potential. Und wie schon zuerst erwähnt, wirkt er frischer und jünger und energiegeladener als je zuvor. Die Michael Schenker Group 2006 ist eine 'junge' Formation, bestehend aus Wayne Findley (keyb), Rev Jones (Bass) Pete Holmes (drums) und dem finnischen Sänger Jari Tjura, - ja und natürlich dem Meister selbst, der kaum älter wirkt als seine Mitstreiter. Und das war beileibe nicht immer so. Nein, ich werde jetzt nicht versuchen zu eruieren was der Grund für diese wundersame Rekarnation ist, sondern vielmehr probieren, diesen Auftritt hier zu analysieren. Und ich muss gestehen, ich bin nicht nur einmal positiv überrascht heute Abend. Das fängt damit an, dass Schenker mitnichten Endlossoli rauf und runter fidelt, sondern gekonnt platzierte Arrangements zum Besten gibt, die abwechslungsreicher nicht sein könnten. Und er hängt sich mit viel Herz bei der Sache rein, das merkt man. Äußerst sympathisch macht ihn auch diese elegante Zurückhaltung.
Er überlässt es seiner Band für den nötigen Drive on stage zu
sorgen, allen voran Bassist Rev Jones, der allein mit dem schwungvollen
Elan seiner Irokesen Tolle, den Pseudo-Picasso Gemälden auf seiner
Haut und den immensen Bewegungsdrang, die Blicke der ca. 250 Besucher auf sich zieht. Die Monologe zwischendrin führt
Frontmann Jari, der als einziger einen winzigen Schwachpunkt aufweist.
– Nein, nein, es ist nicht die Stimme, die sogar sehr gut die
musikalischen Harmonien auffängt. Es ist vielmehr die Tatsache, dass er
schlicht und einfach etwas hölzern und steif wirkt. Aber gut, dafür
haben wir ja Rastalocke Rev, der wie ein aufgescheuchtes Huhn so manches
relativiert. Trotz alledem bleibt letztendlich Michael himself der Fokus
des Geschehens, der buchstäblich 'nur' seine Gitarre sprechen lässt. Vornehme
Zurückhaltung - einmal mehr..... |