... warum eigentlich nicht Freitag,
der 13. ? Na eben deswegen.... Hauptsache anders als die Norm. Und das
sind Wednesday 13 auch, - was den visuellen Aspekt betrifft. Obwohl...
eigentlich gibt es schon so einige Pflanzen dieser Gattung ala’ Alice
Cooper meets Marilyn Manson und Slipknot dividiert durch Gorgoroth usw.
Nun aus fotografischer Sicht auf alle Fälle ein gefundenes
Futter dank kunterbunter Make-up und Frisur Artistik. Musikalisch lehnen
sich die vier Gestalten aus dem Gruselkabinett allerdings eher an simpel
strukturierten Punkrock. Aber immerhin hat das Ganze noch irgendwie Hand
und Fuß was eingängige Melodien betrifft.
Und Wednesday 13 stammen tatsächlich aus der weitläufigen Slipknot
Family, war es doch Slipknots Drummer Joey Jordison, der sein
Seitenprojekt ‚Murderdolls’ aus der Taufe hob. Und deren Sänger
wiederum, der sich Wednesday 13 nach einer Figur aus der TV-Serie Adams
Family benannte, strich hier wieder die Segel um seine eigene Band ins
Leben zu rufen. Dass Wednesday bekennender Fan des Horror Genres ist,
braucht man wohl nicht weiter zu erläutern angesichts des Frankenstein
Looks inklusive vornehmer
Blässe und hoffnungslos verknoteter Dreadlocks. Zum nachahmen nicht
unbedingt ratsam, zumindest für all diejenigen, die ihre Haarpracht
noch länger zu pflegen gedenken.

Aber siehe und staune, die ca. 250 anwesenden Fans stehen in Sachen
Underworld Fashion-Line den Akteuren da oben in nichts nach. Und als Otto
Normalkonsument fällt man deshalb umso mehr auf im exotischen
Allerwelts-Straßen-Look.
Allerdings wer geglaubt hat, er würde hier anhand der visuellen Stilistik
auch mit optischem Grufti-Sound bedient, der wird schon mit den ersten Tönen
eines besseren belehrt. Nix is’ es mit Düstersound und Grabesstimme
inmitten von diffuser, vernebelter Schleierbeleuchtung. Nein, im
Gegenteil, es ist grell, sehr grell sogar, und die Boxen peitschen den
ultraschnellen Punkbeat durch den Raum direkt in unseren Gehörgang. Und
ich muss gestehen, sie haben was, Draculas Erben. Zumindest merkt man sich
die Songs, und es ist keine undefinierbare Geräuschkulisse wie bei so
manchen anderen Vertretern dieses Genres. Man merkt allerdings auch, dass
Wednesday 13 eine sehr junge Band sind, die mit Sicherheit noch
einiges an Erfahrung nachholen müssen. Sie wollen zwar hart und böse rüber
kommen, tun es aber nicht wirklich, - noch nicht. ‚I Walked With A
Zombie’, ein Stück, das bei den Fans dieser Band bereits einen gewissen
Hitstatus erzielt hat, wird vielkehlig mit gesungen und unser Alice Cooper
trifft Twisted Sister - Tenor ermuntert seine Anhänger mit unzähligen
Fucks zur allgemeinen Revolution gegen die feine Gesellschaft. 200
Mittelfinger sind in der Luft und machen nach, was der Boss vorgibt. –
Dabei, muss man hinzu fügen, ist genau dieser Song eigentlich ein
sentimentales Liebeslied. Soweit sentimental im Punkrock umzusetzen ist.
Um in kurzen Worten den
Gesamteindruck von Wednesday 13 zu beschreiben.... Die Amis haben durchaus
das Zeug zu höherem und mehr. Es fehlt ihnen lediglich noch an der
eingangs erwähnten Erfahrung, Reife und noch etwas mehr Sprit im Arsch.
Denn des öfteren verlieren Stücke, die anfangs als explosive Mischung
los poltern, nach kürzester Zeit den Drive und gehen etwas am Stock. Aber
dieses Manko lässt sich durchaus noch beheben. Der Grundstock und
der Wegweiser sind auf alle Fälle
gegeben. Und ich bin mir sicher, beim nächsten Mal schaut die Welt schon
anders aus....
PS: .....sofern es ein nächstes Mal gibt. Aber dessen kann man sich
heutzutage ja nie 100%ig sicher sein.....
http://www.wednesday13.com/
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