It’s Showtime, und nichts
hat sich verändert.... zumindest nichts seit dem letzten und dem
vorletzten Mal. Und alles klingt so himmlisch perfekt. Welcome back to
the Eighties, und das in jeder Beziehung. Das fängt bei den hautengen
Leggins und den Damenstiefel von Blacky Lawless an und hört bei ‚Wild
Child’ auf, und geht sogar noch darüber hinaus.... Klar gibt es
Unterschiede zu anno dazumal, vor allem was die Kunstblut-Splatter-Show
betrifft, gekreuzigte Gummipuppen und Ketchup-Knochen, die damals noch
in rauhen Mengen zur Unterstreichung des Horror-Klischee-Image beitrug.
Und wir waren alle begeistert. Nichts war perfekt damals, und es ging so
einiges in die Hosen, aber es war etwas spezielles, etwas anderes,
etwas, dass wir in Ehrfurcht bestaunten und tiefst beeindruckt als Kerbe
im Erinnerungsvermögen mit nach Hause nahmen.
Heute ist von W.A.S.P. nur noch Blacky himself übrig geblieben. Chris
Holmes ist und bleibt Vergangenheit sowie der Rest der Truppe. Dafür
stehen dem Chef drei relativ junge Apostel zur Seite, die wahrscheinlich
schon locker seine Söhne sein könnten. Die Theaterblut-Gebeine-Show
gehört ebenfalls der Vergangenheit an, weiß der Geier warum, denn
Blacky himself hat sich tatsächlich um keinen Millimeter verändert.
Wie gesagt, die Spandex sitzt noch immer hauteng, die Haare sind noch
immer gleich lang, wenn auch etwas dünner, und die Oberarme etwas
schlaffer. Aber gut, jünger werden wir alle nicht. Und triumphiert wird
hauptsächlich mit den Assen der 80er, wie eben ‚Wild Child’ und
‚I Wanna Be Somebody’. – Logisch, da kommen einem, so wie mir,
sofort die Erinnerungen hoch an damals. Und ich möchte fast wetten,
dass sich hier in diesem Venue heute Abend nicht allzu viele
Musikliebhaber befinden, die WASP schon von damals her kennen.
Vielleicht bin ich sogar die einzige.
Ja, und die Stimme klingt
nach wie vor gleich, - schrill, durchdringend und eben einzigartig nach
Blacky Lawless, - und..... na ja irgendwie sehr perfekt. – Die Show
hat sich auf ein Minimum an Extravaganz reduziert. Kein Horror Klischee
mehr,bis auf des MeistersTotenschädel - bestückten Thron, den dieser liebevoll auch noch
Elvis getauft hat. Und der muss nach wie vor was aushalten, speziell zum
Ende der Performance hin. Der Minimalismus sämtlicher Konzerte des
neuen Jahrtausends hat sich übrigens noch mal reduziert. War es doch
beim letzten Mal vor zwei Jahren noch eine ganz spezielle
Licht-Laser-Einlage mit ultravioletter Strahlung, die so manchen von uns
ziemlich beeindruckte und obendrein noch ziemlich fotogen war, so
verzichtet man diesmal auch auf diese Nummer. Blacky zieht seinen
Stiefel mit einer klaren Linie durch, straight und ohne großartigen
Zwischenkommentare, aber das eben nahezu perfekt.....- zu perfekt.
Und die Verfechter des 80er
Jahre Heavy Metal danken es ihm anhand überschwänglicher Huldigung mit
dem üblichen Gruß. Egal was da oben passiert, das ist Blacky wie er
leibt und lebt, und Blacky ist WASP und WASP ist Blacky, sonst niemand.
‚Dominator’ heißt somit auch das neue Album, dass aber aus
wahrscheinlich organisatorischen und technischen Gründen noch mal bis
Januar zurück gestellt ist.
Heute kündigt er dafür Stücke an, die niemals zuvor live on stage
vorgetragen wurden, sowohl alte als auch neue Arien. Ob das jetzt die
Premiere für München ist, oder für den allgemeinen Tournee- Einstieg entzieht sich
meiner Kenntnis. Aber auch egal...
Nun, wahrscheinlich
will er einfach, genauso wie auf der Bühne, eben alles 100% perfekt
machen. Er schwitzt, er kreischt, er beschwört uns mit stechendem
Blick, und er scheint kaum gealtert zu sein in den letzten 30 Jahren. Er
pusht sich selbst hinauf, und reißt den Rest der Meute da unten mit und
lässt sich feiern, - und das wie schon erwähnt, fast perf...... Genauso
wie es eine bodenständige Hardrock Show erfordert. ‚Fuck Like A
Beast’ findet leider keinen Platz auf der Setlist. Und es fragt sich, ob das
eine Laune ist oder aus moralischen Gründen geschehen ist . Denn die Fans verlangen nachhaltig genau danach, -
bekommen aber als letzte Zugabe lediglich ‚Blind In Texas’ zu hören.
Und das alles passiert astrein und .... eben perfekt, genauso wie vor
zwei - und vor drei Jahren .-
Und wenn Blacky und sein last Command wieder anrückt zur Invasion des
Eighties Heavy Metal mit Horror-Charme, Klischee und Styling – ohne
Splatter versteht sich, - man ist ja keine 20 mehr, - dann wird es
wieder genauso sein wie heute, ob mit Love Machine oder Dominator. Es
bleibt sich im Grunde genommen gleich . Gott sei Dank gibt es Europa, wo
die Achtziger nach wie vor present sind und Anklang finden im Gegensatz
zu manach anderem Ort auf diesem Globus. Und lang
lebe die Perfektion, man will ja nix falsch machen oder aus Indisponenz
eventuelle Fehler begehen, auch wenn es sich so manches
Mal anhört als ob.......... nun ja lassen wir das mal dahin gestellt.
Showtime is over und wir hören uns beim nächsten Mal wieder. Lang
leben die Achtziger.....
dies hier war die
allererste Single von WASP 1984, die sofort auf den
Index wanderte und fast komplett gesperrt wurde. Der Original
Videoclip
darf nach wie vor wegen seines poronographischen Inhalts nicht
gezeigt werden. Trotzdem ist 'Fuck
Like A Beast nach wie
vor einer der beliebtesten Songs der Band, auch wenn er heute live
nicht mehr im Programm enthalten ist. - Just click play: