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Für diese Review möchte ich ausnahmsweise etwas weiter ausholen.
Wie Ihr vielleicht wisst, habe ich vor ca. 3 Monaten eine MySpace Page aus der Taufe gehoben, die als Plattform zur weiteren Bekanntmachung der Musicmirror Website dienen soll. Wer sich damit auskennt, weiß über die  Vorgehensweise Bescheid, das gegenseitige adden,verlinken und Requests schicken usw. Und kurz nach dem Start dieser  Page  hat mich just eine Rockband aus L.A, verlinkt, von der ich vorher noch nie gehört hatte. Obendrein hat mir der Betreiber dieser  Page einen saufrechen Kommentar geliefert, und zwar so offensiv, dass es bei mir  für garantierten Erinnerungseffekt sorgte. Ich war mir nicht sicher ob dies dem Image der Band entsprechen sollte oder lediglich eben Provokation darstellte. Wie auch immer, den Bandnamen hab’ ich mir jedenfalls gemerkt :
                                                     
Und was soll ich sagen, - schneller als man denkt, wird man mit eben jenem verrückten Haufen aus L.A. konfrontiert und zwar hier und heute Abend als Support von Papa Roach. – Ja, zugegeben, sie haben etwas. Sie sind jung, wild und ungehalten und die sexuelle Provokation ist mehr als herausfordernd. Zum ersten Mal stehen sie in Deutschland auf der Bühne und versuchen vom Papa Roach Kuchen ein Stück abzubekommen um ihren allgemeinen Bekanntheitsgrad zu fördern. Bangkok Five das sind  vor allem der Frontmann, der, so klein und schmächtig wie er ist, trotzdem die gesamte Bühne für sich vereinnahmt. Mit schnittig-modernem Up-To-Date Haarschnitt und einer Jeans, die jede Moment über seinen Hintern hinunter zu rutschen droht, puscht er die zahlreich anwesenden Papa Roach Fans mit fetzigem Gesang und erotischem Timbre auf. Ich muss gestehen, ich habe selten bei einer Supportband so viele Arme in der Luft oben gesehen und so viel Bewegung im Publikum erlebt. Bangkok Five spielen eine Mischung aus Mainstream meets bodenständigen Hardrock, aber das sehr amerikanisch. Nik springt von der Bühne und hebt sich selbst über die Verstrebung der Grabenabsperrung in die Menge. Er bezieht jeden mit ein, der auch nur in seine Nähe kommt inklusive der hauseigenen Security. Die Song im einzelnen jetzt zu beschreiben erübrigt sich, denn zu 99% kennt diese sowieso noch niemand, der nicht vor Ort ist. -  Eine CD haben die Brüder bereits am Start. Allerdings ist diese hierzulande noch nicht erschienen. Also entweder bei einem Konzert erwerben oder über die bandeigene Website.
http://www.thebangkokfive.com/  

                                                                                                                    

Zwei Dinge haben sich mir nebenbei noch offenbart, nämlich Calvin Klein lässt grüßen, dank verrutschter Jeans J)) und die Tatsache, dass es Frontman Nik himself war, der mir damals den zweideutigen Comment auf meiner MySpace Page verewigt hat.
Wortlaut: yeah....you're a crazzzzzy bitch!!! check out our tour dates and let us know if you wanna come out to a show, we could probably hook you up and you get laid :)
Ich hab dementsprechend reagiert.
Und ich bin mir totsicher, Nik hat einen Tag nach dieser München Show hier die Bangkok Five  Page zur Auffrischung seines Gedächtnisses gecheckt…. – Gepriesen sei MySpace in jeder Beziehung. Auf alle Fälle hab’ ich eine gute neue Band entdeckt und  einen neuen Freund gewonnen, auch wenn dieser mit aller Wahrscheinlichkeit fast mein Sohnemann sein könnte :-))) Na ja,  fast......



Genug der Werbung und Promotion fremder Federn. Hier sind Papa Roach. Und mein Gott ja, sie haben sich verändert, und zwar in jeder Beziehung. Zum einen sind sie älter geworden, sehen besser aus mit langen Haaren, zumindest was Gitarrist und Bassist betrifft, sind wesentlich schlanker geworden was den Sänger betrifft, und haben ihren Stil einschneidend verändert. Meine Herrn, das ist eine wirkliche Überraschung. Und gut sind sie obendrein. Das Backstage tobt, und der Hurrikan der bei Bangkok Five gewütet hat, steigert sich noch um mindestens vier Windstärken. Ein kurzes Wort zum Club dazwischen. Für alle, die nicht wirklich ortskundig sind. Die allgemeine Backstage Location in München umfasst z.Zt. drei Venues. Die herkömmliche Halle mit ca. 700 Fans Fassungsvermögen, den Club mit 250, und das neue Backstage Werk auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit knapp über 1.000 Einheiten. Wir befinden uns nach wie vor in der Halle, und die ist, wie schon vorhin erwähnt, bis zum bersten gefüllt.

Und Papa Roach zeigen wo’s lang geht. Jawohl, das ist kompromissloser, schnörkelloser Hardrock. Und fast augenblicklich stellt sich mir schon wieder der Vergleich zu unseren guten alten deutschen –tierischernsten – Heavy Metal Bands, die mit ihrem Slow-Rhythm – Schwerbeton, meist angewachsen wie die Salzsäulen ihr Programm auf uns abbrettern. Das hier allerdings sind vier Mitzwanziger, vielleicht Anfang Dreißiger, die zwar ebenfalls mit ultrahartem Knüppelsound, aber mit einer ganz unterschiedlichen Einstellung zur durchgedrehten Rock’n’Roll Party pur auffordern.... It’s crazy, it’s fun, it’s einfach und simpel abefahren bis zum geht nicht mehr. Und das alles steht und fällt einmal mehr mit dem Frontmann.
Ich muss zu meiner eigenen Schande gestehen, dass mir während des Auftritts von Papa Roach einmal mehr der Gedanke kommt, dass langsam aber sicher eine Art von Generationenwechsel stattfindet. Nicht schnell, aber schleichend langsam. Bitte versteht mich nicht falsch. Platz sollte für jedermann sein, der gute Musik macht, ob jung oder alt. Und ich lasse z.B. nach wie vor absolut und niemals auch nur irgendwas auf Steely Dan kommen, die, ultimative Superband, die’s jemals gegeben hat, meiner Meinung nach, was das Können anbelangt. Und die Herren zählen immerhin schon mehr als 60 Lenze. -
Aber diese Kids da oben bringen so viel frischen Wind in das Genre, soviel Energie und Freude am Tun, dass es einen schier mitreißt. Dabei, das muss auch gesagt werden, zählen grad Papa Roach ja sowieso schon eher zu den älteren Hasen ihrer Schublade.
Oh, wie ich es hasse, dieses Schubladen-Denken. Musik sollte universell bleiben, ob jung oder alt, ob hart aber soft, - Hauptsache gut. – Trotzdem, das hier ist die New Generation of Rockmusic. Und ...... versteht es auch, die, zum Großteil jungen Anhänger ihrer Gangart mitzureißen, so wie... na so wie eben ein Hurrikan....
Ich sag nur wieder mal – Gott sei Dank – gibt’s  ausnahmsweise in der Backstage ‚Halle’ einen Fotograben. Ohne diesen, würde es wahrscheinlich diese Kritik hier nicht geben. In Sanktus Spiritus.... – und ja hurra ich lebe noch….
Gut gemacht Jungs, und weiter so, damit die next Generation of Rock’n’Roll gesichert bleibt. 

http://www.paparoach.com/