Passt doch
wie die Faust aufs Auge! Helloween hamma, und Crematory betonen mit
durchaus dazu passendem Namen das
Düsterambiente anhand einer schaurig grusligen Friedhofszeremonie,
hochgradigen Verbrennungsöfen und ....
Ah Schmarrn sakrischer.... – man kann von den
Bestattungs-Brüdern halten was man will in Bezug auf
Geschmacksrichtung, individuellem Können und anderweitigen Ruß- und
Asche Ausschweifungen. Aber eines ist so sicher wie das Amen nach dem
Rosenkranz. Ich habe selten so gelacht bei einem Heavy Metal Konzert der
gediegen düsteren Sorte. Und das, meine Herrschaften meine ich
bitterernst. Hoast mi?!
Nein? – Okay, dann
mal hübsch der Reihe nach, zumal ich das Quintett, bzw. den Sechser
wenn man den komischen Vogel von Technik-Handlanger dazu zählt, zu
meiner Schande oder auch nicht, - zum ersten Mal hier live on stage
erlebe. Dabei gibt’s die Band bereits seit 1991. Schande über mich, -
ich geb’s ja zu. 15 Jahre und 15 Alben plus eine DVD, das ist das
stolze Resumee’, und sie sind trotzdem immer wieder an mir vorbei
gegangen wie der Krug zum Brunnen bis er bricht und zwar das Eis meiner
Unkenntnis. Klar der kuschlige Name, ausgeliehen von einer
Bestattungseinrichtung der
etwas anderen Art, lädt nicht gerade zu Schmusesong und
Weichei-Monologen ein. Is’ es ja auch nicht.....aber immerhin war er
mir aber zumindest schon seit einigen Jahren ein Begriff inklusive
"Tears of Time". – Ist doch ein Anfang oder?! – Nun,
nobody is perfect, und dank meiner musikalischen Vielseitigkeit, ob in
privatem Sinn oder beruflichem, kann man in keiner Stilrichtung 150%ig
perfekt sein was das allgemeine Knowledge betrifft, ansonsten wäre ich
ein Fall für’s Guinessbook der Rekorde oder Bill Gates für Arme. -

so stell ich mir den wahren Gothic-Heavy Metal Drummer vor! -
Herrlich!
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Aber eine gewisse Ahnung
hab’ ich allemal, und vor allem Sinn für Humor. Denn jenen kann man bei
einem Crematory Konzert voll ausschweifen lassen, und sich,- die Dinge
nicht ganz ernst genommen, - tierisch gut amüsieren, - Gothic – Düster
– Klischee hin oder her....
Das hier ähnelt eher einem Rock’n’Roll Kabarett, angeführt von einem
etwas vollschlanken Herrn mit schütterem Haar, der mit seiner
zartbeseiteten Figürlichkeit den Großteil der Bühne für sich einnimmt.
– Der zweite Fokus stellt die Leadgitarre dar, die auch beim fröhlichen
Gezwitscher ein Wörtchen mitredet, Quatsch.... mehrere Sonaten
mitjubiliert. Bassisten nehmen schon seit je her die dezente
Abseitsstellung ein, dieser hier ist zwar present, aber denn doch etwas
vergenusswutzelt im Sog der anderen Beiden. Aber der Hammer ist das
Schlagzeug dessen Benutzer sich für diese Art von Musik so ausnimmt, wie
James Brown bei Metallica.

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it's Helloween.....&
Grand Finale dieser Tour

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Auch egal, Schlagzeug
spielen kann Onkel Heinrich, pardon - Markus. Und das ist das Wichtigste.
– Klischee hin oder her.... Kathrin an den Keyboards. – Schade man kriegt sie nicht so
recht mit da hinten im Eck. Dafür aber umso mehr die rechte Hand des Teuf....
, eh des Gitarrentechnikers und Stubenmädchen
für alles. Denn der entpuppt sich alsbald auch noch als allgemeine Bühnenkarikatur...
gewollt versteht sich... – als Pausenclown sozusagen. Es wird gerattert
was das Zeugs hält, und die etwa 150 Anbeter der schwarzen Magie bzw. des
toternsten Gothic-Metals huldigen mit verklärten Gesichtern ihren
auserkorenen Idolen. Die Hexen von Eastwick hats genauso her verschlagen,
wie Räuber Hotzenplotz und Merlin der Zauberer.
Und End of the Story ist: let’s party, mit nacktem Hinterteil, in
gejammter Slayer Marnie...- (PS.. hab ich erst gehabt vor ein paar Tagen)
zartbeseiteten Klängen und wie gesagt, mit toternst gemeintem Spaß an
der Sache. – End of Story. Crematory sind vielleicht nicht unbedingt die
weltaller-ausgefeilteste Band, was das musikalische Talent betrifft, aber
ihr eigenwilliger Stil, die Vermischung des germanischen Sprachschatzes
und vor allem ihr einzigartiger Humor machen einen Auftritt dieser Band zu
einer mehr als kurzweiligen Sache. Wie eingangs erwähnt, die Unterhaltung
machts.... und die war in dem Fall umwerfend crematorisch, charmant und
abwechslungsreich.... oder eben – die tierisch-bittere Ernsthaftigkeit der Dark-
und Düster Headbanger Philosophie samt einem Temple of Lo... –äh of
Gruftis wollt ich sagen und mit
einem zwinkernden Auge zu sehen. It’s
only Rock’n’Roll.... oder etwa nicht?!!!! |