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Hasta La Vista Baby und Speedy Gonzales hat einen neuen
Geschwindigkeitsrekord erzielt in der Salzwüste von Utah, nein eher
wohl in unserer guten alten Backstage Halle. Und Speedy Gonzales hört
eher auf den Namen DragonForce und kommt aus dem Vereinigten Königreich.
Aber first of all donnert noch ein Feuerwind über uns herein, und der
wiederum stürmt südost von Griechenland mit Mach 2 in die Gerade.
Sowohl dieser Support als auch DragonForce sind keine Unbekannten mehr
am Heavy Metal Firmament, und sie gehören zu jenen Vertretern die das
Erbe des 80er Jahre Hardrocks fortzuführen pflegen, wenngleich auch im
Fall des Headliners mit einem etwas modernerem Touch. Ehrlich gestanden, was hier geboten wird, ist absolut nichts neues, nichts weltbewegendes oder gar innovatives. Apollo stürmt die Front, (Anm.: der einzige mit einem g’scheiten Haarschnitt in der Band, und heißen tut er wirklich so :-)))) dabei ist grad er ein relativ unbeschriebenes Blatt bei Firewind, genauso wie der Deutsch-Engländer Mark Cross (Drums) Der eigentliche Fokus dieser Band hört aber auf den Namen Kostas Karamitroudis oder kurz Gus G. (git) der das Herz und die Seele dieser Band versinnbildlicht, und das ist on stage auch deutlich zu spüren und zu hören. Im Juni erschien das bis dato jüngste und zugleich vierte Album von Firewind namens ‚Allegiance’. Und die Folge davon ist eben dieser Supportslot für die Engländer. Für griechische Götterboten steckt auch – alle Achtung - viel Power in der Achillesferse, - einziges Manko, ums noch mal zu wiederholen - musikalisch eben nix neues am Horizont. Damit meine ich aber weniger die individuelle Stilistik wie zum Beispiel bei AC/DC, die seit 35 Jahren ihren Stiefel durchziehen und damit zur Institution und Stilikone geworden sind, sondern vielmehr das durchstampfen einer Musikrichtung, die so schon seit mehr als zwei Dekaden fürs überleben kämpft.
http://www.dragonforce.com/ Gefunden haben sich
die Rock’n’Roll Hochleistungssportler an der Themse und das bereits
1999. Und fest steht, wir hier liegen wohl am ziemlichen Wurschtzipfl
der ‚Inhuman Rampage –Worldtour’. Denn das dazugehörige
akustische Juwel,insgesamt übrigens das dritte, liegt schon seit Januar
in den Shopregalen. Ganz nebenbei bemerkt, bin ich in der Zwischenzeit
schon giftgrün vor Neid erblasst im Angesicht dieser üppigen
Haarpracht von unserem geschneckelten Rauschgoldengel und Meister Li.
Hilfe, ich dachte immer, ich hätte eine lange Mähne. Aber
verglichen damit nimmt sich mein Flaum wie die Igelfrisur eines
Skinheads aus. Und was die beachtliche Länge des gerade beschriebenen
Kopfschmucks angeht, haben
die beiden Adonise wahrscheinlich noch nie einen Friseurladen von innen
gesehen. Nimmt man dann noch die Tatsache dazu, dass an den Bodys des
Dachenschwadrons kein, aber auch gar kein Gramm Fett zu entdecken ist,
dann verwundert es auch nicht weiter, dass Schweiß offensichtlich ein
Fremdwort für den Sechser ist. Und das bei einem Bewegungslevel von 185
Grad und drüber. Mühelos verbrennen die Burschen schätzungsweise
mindestens 5000 Kalorien bei dem exakt abgestimmten Timing zwischen
Bodyaction und Instrumentierungsorgien und scheinen den Höllenzauber
auch noch offensichtlich selbst am meisten zu genießen.
Aber auch bei
der Musik von Dragon Force muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich
hinterher nicht mehr wirklich definieren kann, was welcher Song überhaupt
ist, - war, bis auf die Ballade. Und das auch nur, weil’s eben die
einzige Schmusearie im Repertoire ist.
Aber das war’s auch schon mit den Minuspunkten auch wenn ich
mir selbst noch eine ganze Weile nicht so ganz 100% sicher bin, ob mir
das Ganze jetzt zusagt oder nicht.. Aber der erste Eindruck ist oft
nicht entscheidend in so einem Fall, sondern die nachhaltige Impression.
Sicher ist, bei
diesem Talent haben sie durchaus die Aufmerksamkeit der Fans und Medien
verdient. Und ihre rasante, schwungvolle Partitur lässt so manchen
deutschen bier-tot-ernsten und oft unästhetischen Metal-Helden
ganz schön alt aussehen, sowohl was die Performance als auch den
visuellen Aspekt betrifft. Am meisten aber gefällt mir dabei, dass die
Boys aus England ihren eigenen Metal nicht ganz ernst nehmen bei der
‚Zirkusnummer, sich selbst auf die Schippe nehmen und die Party
humorvoll explodieren lassen inklusiver Taufe und dem nassen Segen von
oben. |