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... und wieder mal ruft der Rock’n’Roll nach der Young Generation, die diesen weiter führen-, und am Leben erhalten soll. Mando Diao gehören zu diesen Neu-Emporkömmlingen, die seit einigen Jahren mit ihrem Sechziger Jahre angehauchten Rocksongs die Musikwelt aufmischen und das gar nicht mal so übel. Die jetzige Tournee ist dementsprechend ausverkauft. Und es sind fast zur Gänze Jugendliche im Alter zwischen 15 und 25, die sich gegenseitig zerquetschen um ihren Helden so nahe wie möglich zu sein. Auweia, das sieht nicht ganz ungefährlich aus und ist es auch nicht, werden doch etliche leblose Körper über die Verstrebungen der Absperrung vorne rüber gewuchtet um dann halb ohnmächtig im Erste Hilfe Raum zu landen. Das beginnt schon bei der Supportband Razorlight, die sich optisch auf alle Fälle mehr Lorbeeren holen als akustisch. – Der Name Razorlight lässt auf vieles hoffen. Er klingt hart und gefährlich , ist es aber leider nicht. Deren Sänger sieht aus wie Jim Morrisons Enkel, und im ersten Moment gewinnt man den Eindruck, er trägt eine Long John, auf deutsch –eine lange weiße Unterhose. Diese entpuppt sich aber bei genauerem Hinsehen als eine simple Jeans, - leider. Wär wenigstens ein origineller Aspekt gewesen. Ansonsten wirkt diese Band eher ein wenig farblos da oben, vor allem was die Musik betrifft. Erst als Sänger .... sich seines T-Shirts entledigt, nimmt der Lautstärke Pegel des Gekreisches wieder deutlich zu. Der anschließende Auftritt des Headliners wird mit Spannung eingeleitet anhand eines Vorhangs, der erst nach einer halben Minute und dem Beginn des Intermezzos fällt. Mando Diao setzen auf Understatement. Die jungen Burschen geben sich eher zugeknöpft in weiß und schwarz mit eindeutiger Pilzkopffrisur. Und sogar ihre Bewegungen kommen denen der seligen Beatles anno dazumal ziemlich nahe. – Die fast 7.000 Teeniefans in der Halle drehen inzwischen völlig durch beim Anblick ihrer geliebten Helden. Und macht von jenen auch nur einer einen Schritt nach vorne, dann artet die Höllenparty fast in Hysterie aus. Mando Diao stammen aus
Schweden und nicht etwas aus England, wie man meinen könnte. Trotzdem
frönen die Fünf ziemlich offensichtlich dem Britrock. Zwei Jahre lang
hatte man sie zurück gehalten bevor 2004 ihr Debütalbum ‚Bring
‚Em In’ von 2002 auch hierzulande erschien. Gustaf
Norén (Voc) und Björn
Dixgård (Git) sind die musikalischen Köpfe des Quintetts. Und ersterer
meinte sogar mal ziemlich selbstbewusst: „"Wir glauben ehrlich,
dass unsere Platte besser ist als alles von The Who, den Kinks oder den
Small Faces. Es ist sogar eine rundere Sache, als viele Alben der
Beatles und Stones". Nun das ist wohl doch etwas hochgegriffen.
Aber sie sind jung und motiviert. Und da kann bei diesem Ehrgeiz sehr
gut noch so einiges nachkommen. Tatsache ist, dass Mando Diao im
vergangenen August ihr bereits viertes Album ‚Ode To Ochracy’ veröffentlicht
haben. Und ihr Status wächst und wächst. Übrigens, der Name Mando
Diao hat keine Übersetzung. Es ist ein Fantasiebegriff, der Gitarrist
Björn irgendwann im Traum eingefallen war. Auch wenn dieser eher an
spanischen Flamenco erinnert. Aber egal.... Mando Diao stammen aus dem
hohen Norden und weder aus LA, noch aus England oder dem exotischen Süden.
Aber sie sind mindestens ebenso temperamentvoll als ihre südländischen
Kollegen. Ein kleines
Defizit fällt mir allerdings dann doch ins Auge, oder besser gesagt ins
Ohr. |