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Sodala,
zur Abwechslung zwischen all den Rockacts inbetween, haben wir hier ein
echtes Juwel, das München nach vielen Jahren der Abstinenz wieder
einmal beehrt. Die Älteren unter uns, die sich nicht ‚nur’ mit
Hardrock, sondern auch mit anderweitigen Sparten des Genres ein wenig
befassen, bekommen glänzende Augen bei dem Namen. Jawohl, Al Stewart,
der Al Stewart, der Ende der Siebziger seine größten Erfolge mit Year
of the Cat" (1976) und "Time Passages" (1978) feierte,
der das Gitarre-spielen von Robert Fripp von King Crimson erlernt hatte,
und der heute mit 61 Jahren live on stage besser ist als jemals zuvor.
Seine Laufbahn begann der gebürtige Schotte 1966 mit der Single
‚Elf’. Ein Jahr später folgte die LP "Bedsitter Images".
Dann geht’s Schlag auf Schlag. Mit
den Folkalben "Love Chronicles" (1969), "Zero She
Flies" (1970) und "Orange" (1972) begründet er seinen
musikalischen Stil, der von autobiografischen Geschichten inspiriert
ist. Und obwohl Jimmy Page und Phil Collins mitgeholfen haben bei all
diesen Kunstgenüssen, so ließ der kommerzielle Erfolg dennoch auf sich
warten. "Past, Present and Future" (1973) bringt dann
die Wende. Historische und
zeitgenössische Ereignissereichert er
mit Zitaten aus Film und Literatur an. Besonderes Aufsehen
erregen seine Verweise auf Nostradamus. Al Stewart wandert nach Amerika
aus. Al
Stewart hat auf Daves neuem Album ‚Time Before The Fall’
mitgespielt. Und jener ist eben, neben seiner Soloarbeit ganz
nebenbei Leadgitarrist von Al. Bleibt quasi alles in der Familie. Dave
Nachmanoff beginnt den ersten Teil des Sets allein on stage,quasi als
Support für sich und Al selbst. Er offeriert uns vier Songs von seinem
aktuellen Teil, die in eine eher folkloristische Stilistik driften um
anschließend umgehend den Star des Abends anzukündigen. Und er kommt,
sieht, spielt und siegt, wie man so schön sagt. – Unser guter alter
Schlachthof ist so gut wie ausverkauft. Und in bestuhlter Atmosphäre
kommen die melodiösen Songs gekonnt getragen perfekt inszeniert an beim
Publikum. – Und auch wenn sich viele Leser bei dieser Review nach wie
vor fragen, - ja wer ist denn das eigentlich? So gehe ich doch mit Euch
jede Wette ein, wenn ich Euch ‚Time Passages’ und ‚Year Of The Cat’
vorspielen würde, dann käme ein wissendes ahhh oder ohhh von Euren
Lippen und der Kommentar: jawohl, das kenn’ ich doch.....
– Klar kennt Ihr dieses und jenes von Al Stewart ohne
eigentlich zu wissen, um wen es sich dabei eigentlich handelt. – |