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okay, here we go again…. Und das besser als jemals zuvor, zumindest was die letzten Jahre angeht und meine Besuche bei den Woodstock Veteranen. Damit ist aber weniger die Darbietung selbst gemeint, die jedes Mal erstklassig ist, sondern vielmehr der Umstand, dass sich dieses Mal hier in München sage und schreibe in etwa 400 Fans der Band eingefunden haben, - Tendenz steigend. Jawohl, ja, ich vergönn’s ihnen von Herzen, denn diese Virtuosität hat so eine Resonanz wirklich auch verdient. Und das schönste ist, dass sich im Publikum nicht nur Verehrer befinden, die die Woodstock Ära damals schon bewusst miterlebt haben, sondern auch jugendlicher Nachwuchs, der teils aus Neugier, aber auch dank elterlicher Aufklärung gekommen waren, um sich diese Band einmal live anzuschauen. Ich habe es in vergangenen Berichten schon des öfteren erwähnt, und ich will es auch dieses Mal wieder tun, Joe Gooch steht mit seinen, erst 29 Jahren, einem Alvin Lee in nichts, aber auch rein gar nichts nach, was die Kunst an den sechs Saiten betrifft. Im Gegenteil, viele Zungen behaupten sogar, er wäre noch besser. – Andererseits was nützt all diese Fingerfertigkeit und das Riesentalent, wenn einem der Kultstatus abgeht, den eben jener Alvin Lee nach wie vor und in alle Ewigkeit inne hat. Sein Schatten hat und wird dem Pseudonym Ten Years After immer und in alle Ewigkeit anhaften – Amen. Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen. Dabei gehören TYA sowieso schon zu jenen Oldiebands, die noch alle Originalmitglieder zählen, bis eben auf diesen einen. Und das ist, seien wir mal ehrlich, bei den wenigsten Vertretern jener Epoche der Fall. Aber
egal jetzt. Genau in diesem Augenblick zieht die Band die anwesenden
Freaks an wie die Fledermäuse der Mondschein. Und das, dank legendärer Songs wie
„Little Schoolgirl“ und „Go Home“ usw usw.... (siehe Setlist) Yep,
das
ist Gott sei Dank Musik, die nie aus der Mode kommt oder gar etwa nicht
mehr zeitgerecht ist. Bluesrock
in seiner reinsten Form nennt man das, Melodien, deren Rhythmus die
Schuhsohlen zum glühen bringen. Man geht automatisch mit und lässt sich
hinweg tragen von teilweise sentimentaler Nostalgie, aber auch
energiegeladenem Rock. Möchte man den alten Herren gar nicht so zutrauen
(mal abgesehen von Joe Gooch, der ohnehin noch bei den Störchen flog, als
Woodstock über die Bühne ging) - wenn man sie da oben so agieren sieht.
Aber Rock’n’Roll hält bekanntlich jung. Und bei niemand anderem
trifft es so passend zu wie bei Leo Lyons, Chick Churchill und Ric Lee.
Man verliert sich in einem Medley zwischendurch und spielt sämtliche
bekannten Töne an, die TYA zu dem gemacht haben damals, was sie immer
noch sind, nämlich eine saugeile Bluesrockband. Dazwischen stimmt man
Akkorde von Smoke On The Water und Hey Joe an. Die Sechziger werden wieder
belebt und über die Siebziger hinweg getragen, versehen mit dem Touch des
neuen Jahrtausends. Und spätestens bei „I’m Calling“ singt alles
hier drinnen lautstark und mit Inbrunst mit. Genauso stellt man sich eine
Rock’n’Roll Party und die dazugehörige Stimmung vor. Das Rezept ist
jedenfalls ganz simpel. Man nehme einen exzellenten Rockact, lässt jenen
wohlbekannte Ohrwürmer virtuos umsetzen, um sie dann mit einem
Funkenregen auf seine Apostel nieder regnen zu lassen. -
Und wenn dann, so wie heute, 300 Schäflein mehr anwesend sind als
beim letzten Mal, dann ist das sowohl für den allgemeinen Vibe, als auch
für die Band selbst, das schönste Geschenk und der Ansporn, das Andenken
an Woodstock noch über eine weitere Legislaturperiode weiter zu spinnen.
– Und die nächste Party kommt ganz bestimmt... Da bin ich mir vollkommen
sicher ! |