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There we go again mit unserem Vorzeige Sunnyboy aus Germany.
Haben wir ihn letztes Mal noch live on stage im wesentlich kleineren Backstage Werk gesehen vor nur etwa 1.000 Fans, so hat sich diesmal die Besucherzahl vervierfacht. Und deshalb heißt das Venue auch Zenith. – Leider! Ihr könnt hier fragen wen Ihr wollt im Raum München. Aber es gibt keinen Konzertbesucher, der in dieser Hütte ein happy Smile aufsetzt. – Andererseits besser so als gar nicht.
Die Leinwand macht’s vor beim Intro und dem Prolog süß-doofer Schnappschüsse von Sasha, die seine Natürlichkeit unterstreichen sollen. Tun sie auch,- denn kaum fällt der Vorhang stürmt Sunnyboy an die Front und lässt die Puppen tanzen. Er übt sich im Understatement. Keine aufwendige Bühnenproduktion, keine Kostüme noch irgendein anderer Firlefanz unterstützen die Performance. Das hier ist Sasha pur ohne Punkt und Komma. – Es gibt da nur ein kleines Problem. Im Backstage Werk beim letzten Intermezzo, da ist das alles ja noch superb rüber gekommen. Aber hier im riesengroßen Zenith wirkt er und seine Combo gelinde ausgedrückt, etwas verloren da oben. Dabei fegt der große Blonde wie ein Wirbelwind über die Bühne, steht keine Sekunde still auf seinem großen Zeh und wirkt, als ob er jeden Moment abhebt, um mit ausgebreiteten Armen durch die Halle zu schweben. Weiter vorne im Publikum wird das auch sehr wohl registriert, und die, großteils, immer noch Kiddies, manche nicht älter als 12 – 14 Jahre alt, danken es ihrem Strahlemann mit 100%iger Hingebung. Problematisch wird’s dann weiter hinten, wo diese Aura nicht mehr so ganz hinreicht. Und da wird’s dann happig, und so einige beschweren sich über eine gewisse Langeweile, - zumindest streckenweise.

Das Ganze nennt sich übrigens die „Greatest Hits – Tour“. Und das ist sie.... nur bedingt, denn erstens hatte Sasha nie so viele Hits, dass er damit eine 2 Stunden Show füllen könnte, und zweitens waren einige Songs, sagen wir mal so, - nicht wirklich Hits. – Aber „Here She Comes Again“ ist dabei und auch „Rooftop“ und selbstredend „I’m So Lonely’. Er lässt auch Coverversions nicht aus und huldigt anderen Künstlern wie z.B. Otis Redding – Hard To Handle und auch Nik Kershaw mit ‚Wouldn’t It Be Good’. Das Akustikset in der Mitte ist für meinen Geschmack etwas zu lang gedehnt, und so mancher nutzt diese Phase, um sein, wieder ansteigendes Durstbedürfnis zu stillen. Gott sei Dank kommt im dritten Teil der Best of... Show noch einmal so richtig Stimmung auf, und Sasha beschließt sein Gastspiel hier in München mit eben I’m So Lonely’, gefolgt von ‚Good Bye’, das wiederum unterbrochen wird durch – ‚Always Look On The Bright Side Of Life’.- Die vielen treuen Sasha Fans dürften alles in allem aber gut bedient sein mit dieser Vorstellung. Und auch ich gehe letztendlich mit einem lachenden aber auch weinenden Auge nach Hause. Resultat ist, Sasha rockt seine Popsongs nach wie vor wie die Sau, aber dank des eingangs erwähntem Understatement, sollte der Goldjunge nächstes Mal wieder in einem intimeren Ambiente auftreten wo er besser zur Geltung kommt. Oder aber er ändert irgendwas an der Stagepräsenz.- Ansonsten ist nix zu meckern, und es gibt zukünftig hoffentlich noch 10 weitere Best of.. Alben von Sasha.  Die Reputation, die Motivation, das Talent, die Ausdauer und vor allem die Zeit hat er mit Sicherheit. Also auf geht’s – und here he comes again – früher oder später....

http://www.sasha.de/