174

Gleich zu Beginn eine Frage... Warum wussten wir bis heute nicht, dass Vince Neil von Mötley Crüe einen Nachkommen in Schweden hat?! – Hat er nicht?! Hat er doch! – Nein, Schmarrn, hat er natürlich nicht.
                                        
Aber wenn man den Bruder Jacob, seines Zeichens, Front-Tenor bei dem Senkrechtstarter „The Poodles“ genauer in Augenschein nimmt, dann beginnt man tatsächlich an spirituelle Visionen zu glauben, oder einfacher definiert, man fragt sich, ob es wirklich so was wie Reinkarnation gibt. Wobei sich Jacob Samel’s, anscheinend großes Vorbild nach wie vor bester Gesundheit erfreut. -
Es lebe der Glamrock, wobei dieser Begriff von jeher eher auf den visuellen Aspekt des jeweiligen Interpreten zurück zu führen ist, als vielmehr auf die Musik. Hardrock ist Hardrock. Und die Poodles kann man gut und gerne in die gleiche Kategorie stecken wie ihre Landsleute die Backyard Babies oder Hardcore Superstar. Zu dieser Band muss man unbedingt noch hinzu fügen, dass es sich bei deren Mitgliedern um exzellente Studiomusiker handelt, die sich zu diesem Projekt gefunden haben. Neben Jacob, sind da noch Christian Lunquist am Schlagzeug, Pontus Norgren an der Gitarre und Ponuts Egberg am Bass. Jawohl, es rockt, allerdings nur kurze 30 Minuten.

Dann ist der Zauber schon wieder vorbei für die erste Supportband heute Abend. Zwei Dinge gilt es noch zu erwähnen, nämlich 1) dass es der ersten Band von insgesamt Drei bereits gelingt, die Fans in Enthusiasmus zu versetzen ist beachtlich, wobei das hauptsächlich dem Wirbelwind Jacob zu verdanken ist. 2) So gut und stimmungsvoll wie die Jungs sind,- im Endeffekt bleibt das Fazit: nix neues und alles schon 100x gehört. – Trotzdem, kommt bald wieder Jungs, und dann hoffentlich  mit einem etwas längerem Stell Dich Ein.

                                                                                       
http://www.poodles.se/

                                          


                              
Der zweite Streich des Abends sind unsere Schwitzerlis von Krokus. Die allgemeine Beleuchtung stimmt wieder hier in München, don’t worry. Denn auf dieser tour mussten Marc Storace & Co. auch schon mal blind auftreten. Sprich, die Lichtanlange war ausgefallen oder was der Geier was.-  Eine dreiviertel Stunde ist ihnen vergönnt in welchen gerade mal  eine Greatest Hits Palette rein passt. Klar so richtig entfalten kann man sich dabei nicht, jedenfalls nicht so wie bei einer üblichen Headliner-Show. Aber auch hier gilt wie bei den Poodles, - Hauptsache man ist mit dabei und erreicht ein breiteres Publikum.

Apropo Publikum! Man spürt deutlich den Vibe und die Tendenz zu Hammerfall bei all den Fans hier. Nur, und nur deshalb sind sie gekommen heute Abend. Aber Krokus lassen sich durch diesen Umstand nicht beirren. Es wird gerockt was das Zeug hält. Marc mit durchdringender Stimme, Tony mit blanker Brust und viel Sexappeal (Superman lässt grüßen) und Mandy mit Haar-verschleierter Miene, aber exzellentem Gitarrespiel. Mein persönlicher Fave ist auch mit dabei – „Screaming In The Night“ und ‚Easy Rocker’ ebenfalls. Die Zeit vergeht viel zu schnell. Und schwupps ist der Zauber auch schon wieder vorbei. Alles in allem – wie immer und jederzeit – eine solide Performance mit straightem Hardrock  ohne Schnick Schnack oder speziellem Eyecatcher (ausgenommen Tony natürlich :-)))  - Bitte jetzt keine Einbildung bitte) und einem abschließenden Chor:
“Hammerfall“, „Hammerfall“, „Hammerfall“ !!!!!!!

                                                                                    
http://krokusonline.seven49.net/

                                         

                                             
Eine halbe Stunde müssen wir uns gedulden, und dann is’ es soweit. Allerdings ohne Big Bang und Explosion. – Münchens Amtsschimmel und Behörden Bürokratie hat wieder mal erfolgreich seinen Dickschädel durchgesetzt und ein vehementes Pyro-Effekte-Verbot durchgesetzt. Und so ist unsere bayrische Landeshauptstadt wieder mal der einzige Ort in ganz Germany, wo unsere schwedischen True-Metaller mit Heiligenschein auftreten. Allerdings müssen auch in ganz Spanien die gleichen Verhältnisse geherrscht haben. Also nix neues für Joacim, Oscar,Magnus, Stefan und Anders, und sie nehmen’s gelassen. Wir kriegen euch auch so, ist die Devise. Und das, ums auf den Punkt zu kriegen, tun sie auch.

Die Bude ist voll, wenn auch nicht ausverkauft und steht inzwischen Kopf. Der berühmte PingPong Effekt setzt wieder mal ein. Die Musik puscht die Fans auf, und diese wiederum die Band da oben. Wobei das nicht ganz stimmt, denn seitlich rechts und links on stage sind nette kleine Screens positioniert, wo sich Mr. Bergren und Co. anscheinend so manche Anregung holen, oder ist das vielmehr als ein sogenanntes ‚Must have’ zu verstehen,  – um dem Klischee gerecht zu werden?  Jedenfalls hamma Euch erwischt dabei während dem Intermezzo und Kollege Schöwe hat’s umgehend in Bild und Stimmung festgehalten. Herzlichen Dank für den Beweis sämtlicher Annehmlichkeiten während eines Hammerfall Konzerts. :-)))


kleines Päuschen  während dem Set -
um in kürzester Zeit mit neuem Elan wieder
die Front zu stürmen....



 
http://www.hammerfall.net/

Viel mehr gibt’s dazu nicht zu sagen. Hammerfall punkten auch ohne Explosion und Feuerspiel, aber dafür mit Threshold wieder 100% bei ihren Liebhabern schwedischer Metallklänge. Und im Endeffekt geht jeder zufrieden nach Hause. -

                                                                                                        Na ja nicht jeder.... 

                                                                                              Siehe
Diary – Aftershow Fotos