Faschingsdienstag – Party-Time und mitten drin “Right Said Fred”
zum ersten, zum zweiten und zum dritten, und das mitten auf dem
Karlsplatz, besser bekannt als Stachus, um 4 Uhr nachmittags.
Eieiei, es stimmt schon bedenklich, wenn man feststellt, dass sich ca.
1.500 Narren und Nicht-Narren vor der Radio Charivari Bühne tummeln,
alle in der Erwartung auf die beiden berühmtesten Glatzköpfen der
Popmusik. Bedenklich deshalb, weil man daran sieht, wieviel mehr
Stellenwert die Dancefloor Popmusik immer noch hat im Gegensatz zur
Rockmusik. – And here they are – Fred (Christopher
Abbott Bernard Fairbrass)
an der Gitarre und Bruder Rich, das
sexy Aushängeschild des Duos. Verstärkt werden die Beiden von drei
Nobodys, quasi damit das Bühnenbild komplett ist. Denn ansonsten wären
jene überflüssig wie Oscar, da es sich aus technischen Gründen um
Halb-Playback handelt. Oder sollten wir lieber Gott sei Dank sagen.
Denn ehrlich gestanden, habe ich sogar ein Vollplayback erwartet. Ist
aber nicht der Fall – alle Achtung.
Nun gut, aber jetzt mal von vorne. Es
gibt nur zwei Gründe für diese Gratis-Stippvisite der englischen
Dancefloor Popper. Entweder läuft's nicht mehr so wie früher, oder das
Ganze ist tatsächlich lediglich eine Promotionkampagne für das immer
noch aktuelle Album
‚For Sale’. Auch egal.
Hauptsache sie sind hier, Rich lässt schwungvoll die Hüften kreisen
und betont seine sexuelle Neigung mit maskulin durchtrainiertem Body und
Superfigur. Alles ganz easy. Und er weiß genau, wie man sämtliche
Sympathien einkassiert. Viel Trockeneisnebel unterstreicht zusätzlich
das Ambiente. – Da schwingt das Tanzbein und zucken die Muckis. Sowas
hat unser guter alter Stachus auch noch nicht zu spüren bekommen. Ein
Knaller jagt den anderen... wie zum Beispiel „Don’t Talk, Just Kiss“
oder ‚Do Ya Feel’ und natürlich und selbstredend – ‚I’m too
Sexy’. Und das ist er tatsächlich, und zwar so vehement, dass er den
Track noch künstlich verlängern muss. – Macht aber nichts, denn bei
den Easy go lucky Songs von Right Said Fred fällt so was ohnehin nicht
auf. :-
) ‚Mojive’ kommt natürlich
auch zum Zug, ‚Stand Up’ und natürlich ‚Stand Up For The
Champions’. Und der geht
so exzellent runter, dass er zum glücklichen Ende noch mal wiederholt
wird. -
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Ja, okay, ich weiß, jedem Hardrock Fan
stellt es spätestens jetzt die Haare zu Berge und schüttelt den Kopf
über mich.
– Aber wie ich immer zu sagen pflege.... jede Musik hat ihre
Daseinsberechtigung. Und es gibt in jeder Schublade gute und schlechte
Muse. Und deshalb findet hier auf dieser Website auch alles statt, das wert ist, darüber zu schreiben. Zur zusätzlichen Verteidigung von
Right Said Fred und ihrer Party-Tanzmelodien
gegenüber der harten Fraktion
gibt’s nur zu sagen, dass es wenige Künstler gibt, die erstens
so eine immense Ausstrahlung live on stage besitzen wie die Gebrüder
Fairbrass, und diese sich zweitens, nach wie vor so einem hohen
Beliebtheitsgrad erfreuen. Und glaubt mir, die Jungs haben allein mit
ihrer Single ‚I’m Too Sexy’ aus dem Jahr 1992 mehr Scheiben
verkauft, als so manche Rockband während ihres kompletten Daseins. Weltweit
schoß der Song in insgesamt 28 Ländern auf Nummer eins, und in den USA
sorgte er gar für ein Novum. Right Said Fred sind - nach den Beatles -
die erste Band aus England, die eine Single für drei Wochen auf der
Pole Position parken konnte. Zwischenzeitlich war’s dann auch mal
ruhig um die Brüder, aber seit einigen Jahren liefern sie wieder
kontinuiierlich Alben.
Mein Lieblingssong hat heute beim Münchner Stachus-Auftritt leider
gefehlt, nämlich ‚Everybody Loves Me’. Aber auch egal... ‚Right
Said Fred’ haben einmal mehr voll gepunktet in sämtlichen Belangen
bei ihren Fans,
und das sexy Feeling samt Guter Laune Vibe hallt noch lange nach. Ich
für meinen Teil finde die Beiden klasse. Und ich steh' auch dazu. |