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.. ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstitzchen heiß!
Heidarassa, da kommt Freude auf, wenn uns wieder mal unser heißgeliebter Wichtelmann aus Down Under beehrt. Und ich habe den Eindruck, jedes Mal, wenn Angry uns seine Aufwartung macht, dann nehmen die Anhänger seiner australischen Glatzköpfigkeit zu.
In der Vergangenheit habe ich schon einige Konzerte von Rose Tattoo verbal zerpflügt, und seit dem letzten Mal hat sich, abgesehen vom Line up nicht besonders viel geändert, weder musikalisch noch was den visuellen Aspekt von unserem Hardrock Sexsymbol Nr.1 betrifft. Valentino in spee lässt grüßen mit all seinem australischen Charme zu dem er in der Lage ist. Sweet little Fifty something und kein bisschen weise, oder doch?! Nun, ich habe in der Vergangenheit schon verrücktere Einlagen von Little Angry erlebt als heute, - vom Trance-Zustand bis zum Suicide-Versuch. – Und der war mitnichten vorgegaukelt – ohne Schmarrn.Aber Gott sei Dank hat er nie gefruchtet und lediglich für weitere Imagepflege gesorgt..

Heute Abend jedenfalls wirkt Angry  fast schon – langweilig nüchtern bei seinem Stell Dich ein hier in München. Wie das?  Anyway....
Zu den weiteren Unveränderlichkeiten gehört auch sein sexy Haute Couture Outfit in Form des weißen Overalls, welcher schon so manches Live-Intermezzo überlebt hat. Im Lauf’ des Abends verselbstständigt sich dieser übrigens und öffnet weitere interessante Aspekte der angry’schen Optik. Für uns weibliche Klientee’ natürlich ein leckerer Augenschmaus nebst der powervollen Akustik.
Angry, mal ehrlich, - George Clooney verblasst im Windschatten der Andromeda Galaxie, verglichen mit Deinem brachialen Liebreiz. Wie sagt man so schön: in der Kürze liegt die Würze. Und bitte, das sei wohlgemerkt nicht nur auf Angrys Silhouette bezogen, sondern auch auf seinen kurz angebundenen Humor. -

Eine Sache lässt mich allerdings etwas nachdenklich werden bei der heutigen Rose Tattoo Party. – Denn just zum Startschuss der Schoße, gibt Little Joe, ... äh Angry, - zu bedenken: „this is the last time you gonna see us“. – Hat er das jetzt wirklich ernst gemeint oder ist das nur eine Phrase, gekleidet in typisch trockenem australischen Humor, um die Thematik rund um die Väter von AC/DC spannend zu halten.? Ich weiß es ehrlich gestanden nicht. Und vor allem hoffe ich das nicht. Scheiße Angry, wenn Du das ernst gemeint hast, dann komm’ ich persönlich nach Down Under und verkürz Dich noch mit einem gordischen Knoten um mindestens fün Zentimeter.
Aber erst mal lässt unser Gartenzwerg in der bayrischen Landeshauptstadt die Gemäuer vom Metropolis erzittern mit Stärke 125 auf der Richterskala. Und zwar so, dass fast  Einsturzgefahr besteht bei ausverkaufter Managerie. Ein paar Krokodilstränen werden vergossen, von denjenigen, die verschlafen haben und jetzt erfolglos vor der Pforte versuchen noch Einlass zu erhalten. Vergesst es. Da geht absolut rein gar nix mehr. – Sonst sprengt die Konstinenz sämtliche Rahmen.  Auch egal, in ca. zwei Jahren wird das komplette Areal ohnehin dem Erdboden gleich gemacht um spießiger Wohnkultur zu weichen.
Der vorhin erwähnte Line up Wechsel ist auch schnell erklärt: Rob ist raus und Dai in. Das war’s auch schon. Ansonsten klopfen so wie letztes mal Steve King am Bass, Paul deMarco am Schlagzeug und Mick Cocks an der Gitarre den Rhythmus.

Heiliger Zwetschgenbaum-Stengel und bei allen glatzköpfigen Rauschgoldengeln Australiens, hier geht die Flaschenpost ab im wahrsten Sinn des Wortes. Und das im vollen Bewusstsein von Angrys acht Sinnen inklusive doppelt so viele Flaschen Mineralwasser. Nein, nein, Ihr habt richtig gehört... „Aqua Minerale pur und not on the rocks“. Nur zum locker machen, ganz zu Beginn genehmigt sich der kleine Racker einen Scotch,- Marke unbekannt. Ansonsten gilt nach wie vor – he’s a Bad Boy of Love und ein Rock’n’Roll Outlaw. (siehe Setlist)
Sagen wir mal so, - es hat –immer noch- gerockt wie’d Sau, und die Hütte ist Kopf gestanden – loud und dirty.... wie Rose Tattoo eben.- Aber.... Irgendwie fehlt der bitterböse Touch, der Mut zum Risiko und die absolute Selbstaufgabe.  – Hey Angry, sind wir gar doch noch erwachsen geworden in jenseits der Midlife Crisis,- oder nur wieder etwas weiser?
Wie auch immer, es ist uns egal, aber bitte bitte lass es auf keinen Fall das letzte Mal gewesen sein und sag, dass das nur ein Scherz war zu Beginn des Sets. – Denn sei gewiss, wir lassen uns auf keinen Fall scheiden, egal wie hoch die Abfindung ist. Amen.

siehe auch Diary für Aftershow Bilder


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