sodala,
gleich zu Beginn zum besseren Verständnis. Ben Granfelt ist Finne, ein
sauguter Gitarrist und bereits 25 Jahre im Business. Sein 80er Jahre
Zugpferd hieß ‚Gringos Locos’, mit der er im Bluesrock-Bereich
angesiedelt war. Später fand er sein Zu Hause bei den Leningrad Cowboys
für etliche Jahre, und last but not least, zupfte er noch für Wishbone
Ash sechs Jahre lang die Saiten. Dazwischen versuchte sich der,
inzwischen 45-jährige Gitarrist immer wieder mal auf Solopfaden.
Speziell hier in Deutschland hat er sich als Begriff über die Jahre
hinweg schon ein bisschen in die grauen Zellen von Insidern, gesetzt.
Jedenfalls kann er bisher auf acht Soloscheiben zurück blicken, auf
drei CDs mit Wishbone Ash, fünf mit den Leningrad Cowboys und vier
Longplayer mit den Guitarslingers.
Gerade promoted er wieder mal ein neues Soloscheibchen namens ‚Sum Of
Memories’, das wie schon der Name sagt, eine Art Best of... darstellt.
– Ein ganz neues Album ist übrigens gerade in Arbeit.
Leider hat sich Ben nicht unbedingt einen glücklichen Termin für sein
Münchner Konzert ausgesucht, da just an diesem Tag das
Champions-Qualifiktationspiel Deutschland gegen Tschechien ansteht, und
mindestens jeder dritte Bundesbürger den Platz vor dem Fernseher
bevorzugt. Und das merkt man. Grad mal ca. 40 Musikliebhaber haben sich
in der Monofaktur eingefunden, um Bens finnischer Gitarrenphilosophie zu
lauschen. Begleitet wird Ben von
Janne
Rajala am Bass und seinem langjährigen Mitstreiter Miri Miettinen am
Schlagzeug. Mit ihm ist Ben Granfelt sozusagen aufgewachsen und hat
schon bei Gringos Locos die Garderobe geteilt, die Band, die ich 1988
erstmalig im Marquee Club in London erlebt, und auch kennen gelernt
habe.

Live ist Ben ein wirkliches Ass, das muss man ihm lassen. Und das ist
nicht nur auf die jahrelange Erfahrung und Praxis zurück zu führen,
sondern auch dem Umstand zu verdanken, dass er seine Musik mit einer
Leidenschaft performed, die seinesgleichen sucht. Zwischendurch unterhält
er sein kleines Publikum mit amüsanten Kurz-Anekdoten, unter anderem
anhand der Tatsache, dass er im Prinzip bei seinen Soloaktionen nur zwei
Roadies besäße – und zeigt auf seinen rechten und auf seinen linken
Arm. Auch an seine Zeit mit Wishbone Ash gedenkt er mit einem Song, den er
zusammen mit Andy Powell gepennt hat. Und er betont, dass er stolz ist auf
die Erfahrung zusammen mit
der Kultband und es ihm unheimlich viel gebracht hätte für sein eigenes
Baby. -
Ben’s Schwerpunkt liegt auf solider Rockmusik mit einem – now and then
- Touch von Blues und seine
sonore Stimme, die beim singen kaum einen Akzent erkennen lässt,
unterstreicht diese individuelle Note. Die Songs sind kraftvoll und meist
schnellerer Gangart, und nur zwei etwas getragenere Stücke finden Platz
auf der Setlist.
Fest steht, dass Ben Granfelt zu einem der unterbewertesten Künstlers
seines Genres gehört, ein noch immer nicht erkanntes Juwel im Dschungel
all der unzähligen Rock’n’Roll Acts. Und ich hoffe für ihn, dass er
irgendwann noch die Anerkennung und den Zuspruch erhält, der ihm gebührt.
Ich rate Euch deshalb einmal rein zu hören in die Musik von Ben, ich
denke, es wird für manche Überraschung sorgen. – Solong ......
http://www.bengranfelt.com
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