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So, jetzt hamma sie da, die wahren L.A. Guns. Oder etwa nicht?! Erinnert Euch, die L.A. Guns haben vor geraumer Zeit und bereits zwei Mal in München in der Garage und einmal in Wörgl im Komma gespielt. Aber.... – es waren damals halt nicht diiiieeee L.A. Guns, die heute Abend auftreten. Nun was denn, werdet Ihr Euch fragen, gibt es den zwei Bands gleichen Namens? Ja, gibt es. Aber welche nun die originalen sind steht spätestens seit heute Abend fest. Denn schließlich hat Tracii Guns zusammen mit Phil Lewis anno 1982 die L.A. Guns aus der Taufe gehoben. Noch mit dabei ein gewisser Axl Rose. Nach Axls Abgang formierte sich die Band neu. Diesmal mit Sänger Paul Black. Und genau diese Beiden  Tracii  und Paul,stehen heute und in dem Moment auf der Bühne und geben sich erneut die Ehre. Die anderen Gunners allen voran Phil Lewis, ist angeblich nur der Abklatsch vom Original. Harte Worte, aber anscheinend Tatsachen, zumindest lt. Tracii. – Aber da hier in Europa ohnehin keiner genau Bescheid weiß über die Verhältnisse, nahm man die Phil Lewis L.A. Guns für bare Münze und für eben diiieee L.A.Guns. Für Gitarrist Tracii Guns, der vor dieser Truppe, zusammen mit Axl Rose Guns’n’Roses gegründet hatte, und zwischenzeitlich als Tracii Guns Band tourte, existieren die Anderen gar nicht erst. Auf meine Frage diesbezüglich, antwortet er nur mit einem einzigen Wort als Kommentar: „Who?“
Und damit ist eigentlich alles gesagt! Die Rechte auf den Bandnamen besitzt jedenfalls Tracii, aber für einen Rechtsstreit mit dem ehemaligen Kollegen fehlt schlicht und ergreifend das nötige Kleingeld. Und solange die Band keinen Erfolg erzielt, lohnt es sich auch nicht, dagegen vorzugehen, gibt er zu bedenken. – „Wir sehen diesen Europa-Trip als Vacation an, und genießen die Zeit hier in vollen Zügen. Wir haben Fun, und die Leute machen mit.“  -

In  einer Beziehung bin ich zumindest etwas beruhigt. Es liegt nicht speziell an München, wenn zu diversen Konzerten nur grade mal 50 – 100 Leute erscheinen. Auch woanders scheint nicht mehr zu gehen, so wie hier z.B. in Memmingen im tiefsten Allgäu. Aber diese 100 Freaks sind wirklich bei der Sache und feiern die Party mit den Tracii - L.A. Guns und deren englischer Supportband Gypsy Pistoleros gebührend mit.



Jawohl, auch Great Britain hat noch Sleaze Rock Bands, wie eben jene hier, die aus Lee J Pistolero – Vocals,   Iggie Pistolero - Lead Guitar, Angel Pistolero – Bass und  Leeroy Pistolero – Drums besteht. Kurioserweise feierte diese Band speziell in Spanien Erfolge und supportete in der Vergangenheit Bands wie Motörhead, Dio, U.F.O., The Ramones u.a. Zwischenzeitlich getrennt hat man jetzt einen Neustart in Angriff genommen. Und ich muss sagen, das Ganze hört sich ziemlich passabel an. Fetziger Rock’n’Roll ganz im Stil von „Wild, Beautiful, Damned“. Denn so heißt auch das neue Album, das am 04. Juni erscheint. Und das Ganze wird sowohl akustisch als auch visuell einwandfrei dargestellt. Gut so, und weiter so. Vielleicht geht den Medien doch noch eines Tages der berühmte Knopf auf, und die Gypsy Pistoleros finden die verdiente Anerkennung. http://www.thegypsypistoleros.com/

And here we go mit Tracii – und L.A. Guns, und das ganz anders als die gleichnamige Konkurrenz. Diese L.A.Guns hier bestehen aus: Tracii Guns-Guitar, sein Sohn Jeremy Guns am Bass, Paul Black-Vocals und Chad Stewart- Drums. Letzterer trommelte bereits für Faster Pussycat und Love/Hate. Logisch, dass sich einem umgehend Vergleiche aufdrängen, die man gegeneinander aufwiegt.

Nehmen wir’s mal so.... Tracii Guns ist ein saugeiler Gitarrist. Das hat er schon beim Auftritt mit den Brides of Destruction bewiesen, als jene vor zwei Jahren Alice Cooper auf dem Tollwood Festival supporteten. Nein, Tatsache, - der Kerl ist eine Extraklasse in seiner Darbietung, und zwar so, dass einem schier die Spucke weg bleibt. Weniger angetan bin ich dagegen von Sänger Paul Black. Er besitzt zwar ein gute Stage Präsenz, aber die Stimme verliert sich in den einhergehenden Klangwolken. Fragt mich aber nicht, ob dies jetzt an den örtlichen technischen Verhältnissen liegt, oder tatsächlich an mangelnden oralen Qualitäten.

Fest steht aber, dass es den Fans hier nichts auszumachen scheint. Hier gibt’s Party pur mit vielen Verrenkungen, noch mehr Kontakt zum Publikum inklusive stage diven oder eine zwischenzeitliche Einladung, den Boys on stage Gesellschaft zu leisten. Über Abwechslung kann man sich hier nicht beklagen. Sogar die Instrumente werden durch gewechselt, zumindest was Schlagzeug und Gesang betrifft, und für meinen Geschmack beweist der Bassist mehr Stimmvolumen im Endeffekt, als der eigentliche Frontmann. Und das, meine Herrschaften, liegt mit Sicherheit nicht an der Technik.

Gejammt wird obendrein was das Zeug hält, mit Musik von AC/DC bis Black Sabbath und selbstredend unzähligen vergangenen Perlen aus der ersten Ära von L.A. Guns. Setlist gibt’s keine. Man spielt einfach drauf los, aber das ohne Punkt und Komma. Straight killing Rock’n’Roll. Ich muss gestehen, verglichen mit der Arroganz eines Phil Lewis, kommt Tracii Guns und Co. wirklich sympathisch und energiegeladen rüber. Und das Können des Gitarristen gleicht das gesangliche Defizit Gott sei Dank zum großen Teil aus. Ich meine, bzw. hoffe immer noch, das letzteres die Technik verschuldet. Denn eigentlich ist das Ganze hier eine einzige abgefahrene Rock’n’Roll Party dem L.A. Szene Standard entsprechend, genauso wie man sie sich hier in Europa vorstellt. – „Welche Szene? Es gibt keine Szene mehr in L.A. – meint Tracii erstaunt.-
Tja, wer weiß, vielleicht sitzen wir hier in Deutschland mitten drin und wissen es gar nicht....
:-))
so please be back soon again.....
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