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Harry ist Tiroler und er ist ein Schlagzeuger und demnach sehr musikinteressiert. Heute hat er sich tatsächlich aufgerafft, nebst Ehefrau nach München zu fahren, um diesen Herrn hier live on stage zu sehen. Nun gut, Innsbruck ist von München gerade mal allerhöchstens, und bei gemütlichem Tempo, zwei Stunden Fahrzeit entfernt. Ergo ist das nicht unbedingt eine Weltreise. Aber es ist denn doch etwas Besonderes, denn Harry geht 1) nicht besonders oft auf Konzerte und 2) wenn doch, dann stellt ihn selten etwas zufrieden, und das Ende eines solchen Events hat er fast noch nie erlebt, zumindest als Teil des Publikums.Aber heute ist das was ganz Besonderes für Harry, und deshalb trudelt er auch überpünktlich ein, bleibt bis zum bitteren Ende und sogar noch etwas darüber hinweg. Paul Gilbert ist der Grund für all diese Umstände. Aber wer ist dieser Paul Gilbert eigentlich, der, um es mal vorweg zu nehmen, zum allerersten Mal unter seinem eigenen Pseudonym durch Deutschland tourt. Manche, so wie auch unser Harry, wissen sofort, wer damit gemeint ist. Andere wiederum geben zu bedenken, dass sie zwar den Namen schon mal irgendwo gehört haben, aber nichts damit anzufangen wissen. Und für den Rest vom Schützenfest, ist dieser Künstler ein, nach wie vor unbeschriebenes Blatt.- Fakt ist, bei Insidern, so wie Harry einer ist, ist er eine ziemliche Koryphäe als Musiker. Kurz und gut, Paul
Gilbert ist am 6. November 1966 in Carbon, Illinois geboren und begann
bereits im Alter von 6 Jahren mit dem Gitarre spielen. Seine ersten
Sporen verdiente er sich mit der Band ‚Electric Fence’,. Nebenbei
gab er Gitarren Unterricht.
1986
folgte ‚Racer X’.
Und spätestens da schnaggelt es bei vielen
Freunden guter Rockmusik. Denn die kennt man doch, - oder Harry???!!!
- Aber erst 1989 mit Mr. Big kam der große Durchbruch. Das Resultat sind 4
Studioalben und 5 Livescheiben. Als Paul Mr. Big 1996 verließ,
beschloss er, einer Solo-Karriere nachzugehen - unter anderem als
Werbeträger für den Gitarrenhersteller Ibanez. Im
schmucken Nasa Astronauten Look, samt überdimensionalen Kopfhörer
serviert uns das Sechs Saiten Wunderkind einen Querschnitt seines
Schaffens. Ach ja, die auffallenden Headphones erfüllen keine
technische Zwecke jeglicher Art, und werden auch nicht zwecks einem
cooleren Look getragen. Sie erfüllen lediglich den simplen Zweck des
Trommelfell Schutzes, da Paul Gilbert auf einem Ohr so gut wie taub ist,
und mit dem Gerät versucht, den Schaden noch irgendwie in Grenzen zu
halten. Wie auch immer, ich muss gestehen, es hat was und sieht peppig
aus. Was anfangs noch etwas schwer in die Gänge kommt, steigert sich während
der Performance in einen wahren Rausch an Six Strings Akrobatik. Aber
auch der Bass kommt nicht zu kurz. Alle Achtung, den Knaben namens Mike
Szuter sollte man sich merken. Gut
wars schon, meint Harry später, aber auch etwas anstrengend in seiner
Gesamtheit. Wäre das da oben nicht Paulimann, dann wäre unser Tiroler
natürlich wieder mal nicht bis zum Schluss geblieben. Klar doch, und
hinzu kommt noch ein 2 Stunden Drive back home. So aber ist es natürlich
Ehrensache zu bleiben, um aftershow noch schnell zu einem kurzen aber
netten Shake Hands im Dressingroom aufzulaufen. Ist ja schon so einige Jährchen
her, seit dem letzten Treff. |
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