Es ist schon eine ziemliche
Weile her, seit Trouble das letzte Mal in München waren. Aber ich kann
mich noch ganz genau erinnern, als Eric Wagner und etwas anderer Co. im
ehemaligen Stromclub auftraten. Es muss so um die 10 Jahre her sein. –
Und seitdem hat sich, den Umständen entsprechend, einiges getan im Lager
dieser Band. Der Keyboarder ist zum Schlagzeuger avanciert, und der Bass
wurde komplett ausgewechselt, aus was immer für welchen Gründen. Lange
hat es auch gedauert bis das aktuelle neue Album im Kasten war. Aber alles
kommt einmal zu einem Ende und Ergebnis. Und Gott sei Dank haben sich
Trouble wieder aufgerappelt, um von den Untoten zurück zu kehren an die
Front und in die heimliche Heimat. Letzteres nicht nur musikalisch
gesehen, sondern Eric Wagner ist ja im Grunde genommen ein Deutscher,
spricht unsere Sprache übrigens fließend, nur tut er es nicht so gerne.
Aber so meint er, - vielleicht übersiedle ich in absehbarer Zeit tatsächlich
von Chicago hier her.
Nun denn, die musikalische Richtung, die Trouble verfolgen, nennt sich ‚Doom
Metal’. Aber im Grunde genommen ist das egal, ob Death-,Thrash-,Black-,
oder ganz einfach nur Heavy Metal, Hauptsache der Ton stimmt, - und das
meine Herrschaften tut er nach wie vor astrein und straight through the
bone – wie man so schön sagt. (Anm. warum gibt’s eigentlich im
englischen immer die besseren Formulierungen?)

Der Auftakt kommt allerdings wieder mal diesseits vom Globus, genauer
gesagt aus Großbritannien, und noch genauer definiert aus Leeds. Die
Youngsters nennen sich ‚Rise To Addiction’ und sorgen mit ihrem Sound
einmal mehr damit, dass die next Generation of Heavy Metal gesichert ist.
Gerade haben sie ihr erstes Album namens ‘A
New Shade Of Black For The Soul’ veröffentlicht,
und es bekommt durchwegs gute Kritiken. Die Boys sind engagiert und voller
Tatendrang und versuchen die Chance als Support von Trouble so gut wie möglich
für sich auszunützen. Tatsächlich gelingt es ihnen die Aufmerksamkeit
der ca. 200 anwesenden Fans zu gewinnen. So mancher Freak peilt in der
Pause den Merchstand an, um sich die CD der Engländer einzuverleiben. Und
mir düngt, wir werden in der Zukunft noch mehr von dieser Band hören. Zu
wünschen wäre es ihnen allemal. http://www.risetoaddiction.com/
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Und dann – here they are – Trouble,
allen voran Eric Wagner, der so einige Federn gelassen hat – buchstäblich,
- denn die beeindruckende Haarpracht hat einem kurzen Wuschelkopf Platz
gemacht. Ehrlich gestanden erinnert er mich jetzt unheimlich an Jeff Lynn
vom Electric Light Orchestra. Fast könnte er als dessen Doppelgänger
durch gehen.
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Wie schon vorhin erwähnt, sitzt am Schlagzeug jetzt Jeff Olson, der
vormals das Keyboard geklimpert hat. Chuck
Robinson (Ex-This Tortured Soul) hat Ron Holzner ersetzt am Bass. Aber
ansonsten ist alles beim alten geblieben. Rick Wartell und Bruce Franklin
an den Gitarren und eben Sänger Eric Wagner, der Fels in der Brandung.
Laut eigener Aussage lässt er sich alle paar Jahre die Haare abschneiden
und spendet diese für Perücken für krebskranke Kinder.
Nun, trotz fehlender Heavy Metal Mähne und Imageverlust, hat der große
Meister von seiner Ausstrahlung so gut wie nichts eingebüßt inklusive
seines durchdringenden Stimmorgans, das stets ein Markenzeichen von
Trouble war und nach wie vor ist. – Und damit komme ich zu einer Sache,
die mich heute wirklich tief beeindruckt hat. Wie kann ein Mensch so
singen, obwohl er offensichtlich Kettenraucher ist? Ich war bestimmt schon
auf 1.000enden Konzerten, aber ich habe noch nie einen Sänger so viele
Zigaretten on Stage verkonsumieren sehen, wie Eric heute Abend. Bei Nr. 25
habe ich aufgehört zu zählen. Heiliger Strohsack, die Lunge des guten
Mannes muss so rabenschwarz wie Steinkohle sein. Und trotzdem scheint jene
keinerlei Probleme zu haben bei der ca. 2stündigen pumpenden Kastration
sich die Trouble Arien raus zu pressen.

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Diese setzen sich wiederum aus sämtlichen
Gassenhauern zusammen, die die Band in ihrer Karriere an Land gesetzt hat. Höhepunkt, und auch mein persönlicher Lieblingssong, - klar doch
– „Memories Garden“. Was für ein Song!!! Ich könnte ihn immer und
immer wieder hören. Da läuft einem ein richtiger Schauer über den Rücken,
und alle Erinnerungen an diese Band, die ich von den 80ern bis Mitte der
90er habe, kommen augenblicklich wieder hoch. Übrigens die von Eric
Wagner auch... (siehe Diary) der bereits on Stage ein Grinsen der
Erkenntnis aufsetzt.
Trouble sind definitiv
back again.
Und ich hoffe ganz fest und inständig, dass das auch
so bleibt, und ich diese Band in Zukunft wieder öfters live on stage
erlebe.
Eine der unterbewertendsten Bands überhaupt, die es wahrlich verdient
haben, dass sie jetzt im zweiten Anlauf noch mal ganz hoch kommen.
Ich für meinen Teil freue mich schon jetzt auf ein erneutes
Stell-Dich-Ein, .....
denn Eric, - Du schuldest mir
definitiv noch ein Bier gell?! http://www.newtrouble.com/
Siehe auch Diary
für Aftershow Schnappschüsse
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