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...um eines gleich fest zu halten.....
“I’ve got good and bad news for you. The good ones are – I’m here, and the bad ones are, I haven’t got a new album for ya’ yet ”. -
Aber seien wir mal ehrlich, eigentlich hätt’ er sich diese Feststellung und Entschuldigung sparen können. Denn dass er da oben steht, sehen selbst die kurzsichtigsten Blindschleichen unter all den 12.000 Fans in der ausverkauften Olympiahalle. Und neues Album hin oder her, das spielt dabei ohnehin keine Rolle. Wir wollen Bryan Adams pur samt all seiner Hits, von „18 ‚Till I Die“, über „Best Of Me“ und ‚Summer of 69 bis zur Zugabe ‚Run To You’. Pfeift also auf ein neues Album, das sicherlich irgendwann daher schwimmt. Aber just in diesem Moment geht jenes, bislang unbekanntes Teil, beim heiligen Christopherus, beileibe keinem ab.

Noch eines möchte ich sofort ins richtige Licht rücken. Auch wenn Mr.Adams vor allem mit seinen schmalzigen Balladen die Herzen so mancher Hausmutti erobert hat und damit die Ruhmesleiter noch ein paar Sprossen hinan geklettert ist, - live on stage sieht die Sache etwas anders aus. Denn da, habe ich jetzt schon mehrere Male in all den Jahren festgestellt, rockt der kleine Kanadier nach wie vor wie’d Sau. Kein Schmarrn.- Das hier ist hausgemachter, solider Rock’n’Roll, der gut einfährt und mitreißt und zum mitsingen bewegt und das vom Opa über 60, bis hin zum Enkelsohn, der grad mal die Pupertät überwunden hat.

Dieses kommerzielle Konzept, samt dem Saubermann-Sunnyboy-Image geht auch nach 20 Jahren noch auf wie eine Cruise Missiles. Keine extravagante Bühnenshow stört hier das Gesamtbild. Bryan hat es nicht nötig, durch Special Effect oder einer Megalightshow von seiner Performance abzulenken. Instrumente, Musiker in schwarzen oder blauen Jeans und schwarzem T-Shirt, - das ist alles.  Der einzige Luxus heute Abend ist eine sogenannte B-Stage, die im hinteren Teil der Olympiahalle positioniert ist. Und genau dort startet die Band ihr Set. Wieder ein Pluspunkt gegenüber den Fans, denn so erscheint Bryan zum Greifen hautnah, sehr persönlich und überaus sympathisch. Er bezieht das Publikum mit ein, und auf dem Weg zur A  Stage vorne, schüttelt er unzählige Hände und lässt sich drücken und umarmen, vor allem von schmachtenden Blondinen.
Klar kommen dann irgendwann im Verlauf des Programms auch die Balladen zum Zug. Das wird selbstredend erwartet. Allen voran ‚Everything I Do’ das übrigens einen Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde erzielt hat mit dem längsten Aufenthalt in den englischen Hitlisten, den es jemals gab. Diese Songs sind sozusagen Bryan Adams Garantieschein für einen konstanten immer währenden Erfolgslevel. Ganz  nebenbei tobt er sich aber mit den Krachern aus, die ihm offensichtlich viel mehr Spaß machen da oben, als die langsamen Nummern.

Nun es ist nicht nur der strahlende Held mit dem Saubermann Image, der die Aufmerksamkeit vieler anwesenden Gäste auf sich zieht. Auch Gitarrist Keith Scott legt so beeindruckende  Einlagen hin, dass er fast genauso viel Beifall erhält wie der kleine große Meister himself. Am Schlagzeug übrigens einmal mehr Mickey Curry, der Bryan Adams in der Vergangenheit schon viele Male on tour begleitet hat.
Das Grand Finale findet wieder da statt, wo das Intro begonnen hat, nämlich auf der B – Stage im hinteren Teil des Venues. Jenes  besteht aus einem explosiven Medley aus bekannten Rock’n’Roll Klassikern, bis.... ja bis ganz zum Schluss Bryan nur noch allein ein Abschiedsständchen gibt, wiederum sehr intim und sehr persönlich. Dieses Gefühl der Intimität in so einer Riesenhalle zu übermitteln, - das, meine Freunde, ist mehr als ein Kunststück und verlangt Einfühlungsvermögen hoch 3, viel Sympathie und eine unheimliche Ausstrahlungskraft. Und das alles hat der Wahlengländer, der mit fast 50 noch immer wie Anfang 30 aussieht fast schon bis zur Perfektion gepachtet. Ergo – es sorgt für immerwährenden Erfolg auf der Beliebtheitsskala. -
Noch etwas fällt mir heute Abend deutlich auf. Ich habe in der Vergangenheit viele, zum Teil sehr gute Hardrock Bands live gesehen, vor manchmal nur mageren 50 – 100 Gästen. Hier und heute zeigt sich allerdings, wie man den Begriff Superstar tatsächlich definiert, und das meine Herrschaften – ohne Übertreibung – zu Recht!
http://www.bryanadams.com/



hi again, just for a quick hello aftershow