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Nunmehr mit 63 Jahren fit wie ein Turnschuh und einmal mehr auf Welttournee mit seinen Greatest Hits, verkauft er nach wie vor sämtliche Hallen – weltweit – aus. Rod Stewart gehört nach wie vor zur obersten Liga der Rock’n’Roll Stars, und das nicht nur lokal bedingt, wie z.B. ein Joe Cocker, der vor allem in Germany seinen Bonus sitzen hat, (Anm. siehe letzte Review), sondern er boomt nach wie vor auf allen fünf Kontinenten. Dass die Bude restlos ausverkauft ist, brauche ich eigentlich nicht mehr zusätzlich zu erwähnen. Abgesehen davon hat die Olympiahalle hier in München einen weiteren Rekord erlebt. Ich habe noch nie eine soooo lange Gästeliste gesehen wie heute Abend. Und wir Presseleute fragen uns nur noch: 'wo kommen die denn alle her'. Apropo was das fotografieren betrifft, vertraglich festgelegt, darf nur für ein angegebenes Medium geknipst werden, und jene Bilder nur für einen gewissen Zeitraum verwendet werden. Einige Agenturfotografen steigen schon vorher aus und gehen unverrichteter Dinge mit ihren 7.000 Euro Objektiv-Totschlägern wieder nach Hause. Und jene Ungetüme waren fast von Nöten, denn ein Rod Stewart darf prinzipiell nur von ganz hinten in der Halle, vom Mischpult aus, geknipst werden, und das für ganze 2 Songs. Ergo das ist eine halbe Ewigkeit an Entfernung von der Bühne. Sei es weil die Arena bestuhlt ist, oder weil man anhand von Nahaufnahmen, doch noch die eine oder andere Falte entdecken könnte in seinem Gesicht. Das werden wir wohl nie erfahren. (Anm. einen beachtlich großen Fotograben gibt’s übrigens trotzdem, wie später entdeckt. Es wäre also kein Problem gewesen trotz sitzendem Publikum von vorne zu knipsen.) However, ich selbst besitze kein solches Objektiv. Deshalb gibt’s an dieser Stelle hier auch keine 1A Bilder in Großaufnahme.
Die Show selbst beginnt um 20.15 Uhr ohne
Supportact. So etwas hat ein Rod Stewart ohnehin nicht nötig. Und das
Spektakel dauert bis ca. 22.30 Uhr, unterbrochen von einer 15minütigen
Pause und wird fast von ihm allein dominiert. Einzig die Tänzerinnen
und die Saxophonspielerin erregen noch Aufmerksamkeit. Einige Nostalgiebilder auf
die Großleinwand projiziert geben den Einstieg zu ‚Some Guys Have All
The Luck’. Und mit schwarzem Anzug, weißem Hemd und Krawatte strotzt
der, immer noch jugendliche Entertainer vor lauter Energie und....
Charme. Ja das hat er tatsächlich – eine unheimliche Ausstrahlung,
die sich umgehend auf die Fans überträgt. Mein lieber Scholli... aber
die 63 Lenze sieht man ihm nun wahrhaftig nicht an – zumindest aus der
Ferne. Kein Wunder, hat der gute Mann es in 41 Jahren doch auf sieben
Kinder gebracht. (Anm.die älteste Tochter ist 43 Jahre alt, der jüngste
Sohn gerade mal 2. – Sowas hält bekanntlich jung!) Einen Song widmet
er seinem Vater: ‚Father & Son’. Während jenem werden wiederum
etliche Bilder von Rod und eben seinem Daddy gezeigt, aber auch Fotos
von ihm selbst mit seinem jüngsten Sohn. Das Ganze verfehlt keineswegs
seine Wirkung in beabsichtigter Sentimentalität. Anschließend geht’s wieder
rockig weiter, und mitunter greift Roddy auch selbst zur Gitarre. Er
wechselt einmal die Garderobe, bzw. lediglich das Hemd und tauscht das
Jacket mit einer glänzenden Lederjacke aus. Wobei er jetzt noch flotter
wirkt. – Was aber am meisten auffällt ist die Tatsache, dass aus dem eher gemäßigten ersten Teil der Show, nach der Pause ein actionreicher Funkenregen entsteht. Und es ist tatsächlich so, dass, je länger das Konzert andauert, desto energiegeladener wird der Zauber, bzw. unser Superstar hier. Zudem verschießt er nebenbei noch mindestens 50 Fußbälle ins Publikum, und das, teilweise mit so einem Schwung, dass die Geschosse mitunter in der hintersten Ecke der Halle landen. Und unser Olympia-Venue ist groß, sehr groß sogar. Aber er lässt sich dadurch nicht abhalten, mimt sein eigenes Match und singt dazu mit seiner, ach so typisch-sexy Reibeisenstimme, so dass nicht nur die weiblichen Zaungäste dahinschmelzen wie Vanilleeis im Sonnenschein. Jawohl – ein Superstar, das ist er im wahrsten Sinn des Wortes, und die Fans lieben ihn dafür. Fazit:
das war ein Klassekonzert
eines der letzten wirklichen
Superstars. Und wenn er so weiter macht, dann bekommt er noch 5 Kinder
und steht in 10 Jahren immer noch auf der Bühne und ist jünger als je
zuvor....... |