....und was anfangs sofort festgehalten wird an dieser Stelle, ist die
Tatsache, dass Roderick David Stewart eben kein Schotte ist, sondern ein
waschechter Londoner, geboren 1945 im Stadtteil Highgate. – Wetten,
das haben einige von Euch bis jetzt immer noch nicht gewusst?! Aber er
muss wohl einige Vorfahren aus den Highlands gehabt haben, die seine
Vorliebe für den nördlichsten Teil Großbritanniens geprägt haben.
Und nicht nur für jenen, sondern auch für die schottische Fußball-Nationalmannschaft
und den Verein Glasgow Celtic. Denn ursprünglich wollte Roddy ja
Profifußballer werden. Hat aber dann wohl doch nicht ganz gereicht.
Gott sei Dank war da noch die Leidenschaft für die Musik. Er ging einen
steinigen Weg in den 60er Jahren, von Jimmy Powell and the Five
Dimensions, Long John Baldry's Hoochie Coochie Men, The Soul Agents,
Shotgun Express, Steampacket und der Jeff Beck Group. Etwas bekannter
wurde er dann durch die Small Faces, The Faces und natürlich Pyton Lee
Jackson. 1969 begann er seine Solokarriere. Und spätestens als Rod 1975
seinen Hit ‚Sailing’ landen konnte, war, und ist es immer noch, -
der Begriff Superstar sein ständiger Begleiter. Soviel zur
Beschreibung im Stenographiestil.
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Nunmehr mit 63 Jahren fit wie ein Turnschuh
und einmal mehr auf Welttournee mit seinen Greatest Hits, verkauft er
nach wie vor sämtliche Hallen – weltweit – aus. Rod Stewart gehört
nach wie vor zur obersten Liga der Rock’n’Roll Stars, und das nicht
nur lokal bedingt, wie z.B. ein Joe Cocker, der vor allem in Germany
seinen Bonus sitzen hat, (Anm. siehe letzte Review),
sondern er boomt nach wie vor auf allen fünf Kontinenten. Dass
die Bude restlos ausverkauft ist, brauche ich eigentlich nicht mehr zusätzlich
zu erwähnen. Abgesehen davon hat die Olympiahalle hier in München
einen weiteren Rekord erlebt. Ich habe noch nie eine soooo lange Gästeliste
gesehen wie heute Abend. Und wir Presseleute fragen uns nur noch: 'wo
kommen die denn alle her'. Apropo was das fotografieren betrifft,
vertraglich festgelegt, darf nur für ein angegebenes Medium geknipst
werden, und jene Bilder nur für einen gewissen Zeitraum verwendet
werden. Einige Agenturfotografen steigen schon vorher aus und gehen
unverrichteter Dinge mit ihren 7.000 Euro Objektiv-Totschlägern wieder
nach Hause. Und jene Ungetüme waren fast von Nöten, denn ein Rod
Stewart darf prinzipiell nur von ganz hinten in der Halle, vom Mischpult
aus, geknipst werden, und das für ganze 2 Songs. Ergo das ist eine halbe
Ewigkeit an Entfernung von der Bühne. Sei es weil die Arena bestuhlt ist, oder weil man
anhand von Nahaufnahmen, doch noch die eine oder andere Falte entdecken
könnte in seinem Gesicht. Das werden wir wohl nie erfahren. (Anm. einen
beachtlich großen Fotograben gibt’s übrigens trotzdem, wie später
entdeckt. Es wäre also kein Problem gewesen trotz sitzendem Publikum
von vorne zu knipsen.)
However, ich selbst besitze kein solches Objektiv. Deshalb gibt’s an
dieser Stelle hier auch keine 1A Bilder in Großaufnahme.
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Die Show selbst beginnt um 20.15 Uhr ohne
Supportact. So etwas hat ein Rod Stewart ohnehin nicht nötig. Und das
Spektakel dauert bis ca. 22.30 Uhr, unterbrochen von einer 15minütigen
Pause und wird fast von ihm allein dominiert. Einzig die Tänzerinnen
und die Saxophonspielerin erregen noch Aufmerksamkeit. Einige Nostalgiebilder auf
die Großleinwand projiziert geben den Einstieg zu ‚Some Guys Have All
The Luck’. Und mit schwarzem Anzug, weißem Hemd und Krawatte strotzt
der, immer noch jugendliche Entertainer vor lauter Energie und....
Charme. Ja das hat er tatsächlich – eine unheimliche Ausstrahlung,
die sich umgehend auf die Fans überträgt. Mein lieber Scholli... aber
die 63 Lenze sieht man ihm nun wahrhaftig nicht an – zumindest aus der
Ferne. Kein Wunder, hat der gute Mann es in 41 Jahren doch auf sieben
Kinder gebracht. (Anm.die älteste Tochter ist 43 Jahre alt, der jüngste
Sohn gerade mal 2. – Sowas hält bekanntlich jung!) Einen Song widmet
er seinem Vater: ‚Father & Son’. Während jenem werden wiederum
etliche Bilder von Rod und eben seinem Daddy gezeigt, aber auch Fotos
von ihm selbst mit seinem jüngsten Sohn. Das Ganze verfehlt keineswegs
seine Wirkung in beabsichtigter Sentimentalität. Anschließend geht’s wieder
rockig weiter, und mitunter greift Roddy auch selbst zur Gitarre. Er
wechselt einmal die Garderobe, bzw. lediglich das Hemd und tauscht das
Jacket mit einer glänzenden Lederjacke aus. Wobei er jetzt noch flotter
wirkt. –
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Was aber am meisten auffällt
ist die Tatsache, dass aus dem eher gemäßigten ersten Teil der Show,
nach der Pause ein actionreicher Funkenregen entsteht. Und es ist tatsächlich
so, dass, je länger das Konzert andauert, desto energiegeladener wird
der Zauber, bzw. unser Superstar hier. Zudem verschießt er nebenbei noch mindestens 50 Fußbälle ins
Publikum, und das, teilweise mit so einem Schwung, dass die Geschosse
mitunter in der hintersten Ecke der Halle landen. Und unser
Olympia-Venue ist groß, sehr groß sogar. Aber er lässt sich dadurch
nicht abhalten, mimt sein eigenes Match und singt dazu mit seiner, ach
so typisch-sexy Reibeisenstimme, so dass nicht nur die weiblichen Zaungäste
dahinschmelzen wie Vanilleeis im Sonnenschein. Jawohl – ein Superstar,
das ist er im wahrsten Sinn des Wortes, und die Fans lieben ihn dafür.
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Fazit:
das war ein Klassekonzert
eines der letzten wirklichen
Superstars. Und wenn er so weiter macht, dann bekommt er noch 5 Kinder
und steht in 10 Jahren immer noch auf der Bühne und ist jünger als je
zuvor.......
http://www.rodstewartonline.com/
und das Allerletzte was wir zu sehen bekommen, bevor die Saallichter
angehen, ist die, untenstehende Message auf dem Screen....
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