261


Für andere Bands ist ein Emblem, ein Logo oder ein Maskottchen das Markenzeichen. Für New Model Army ist es mit Sicherheit die wundervolle Zahnlücke, neben einer Goldkrone, vorne links, - situiert im Mund von Justin Sullivan. Ehrlich gestanden... mittlerweile wäre Justin nicht Justin, und New Model Army nicht New Model Army, gäbe es eben jene sexy Zahnlücke nicht. Na ja, sagen wir mal, das ist eine Sache des individuellen Geschmacks. Aber Fakt ist, - sie gehört einfach dazu.-
Ganze 27 Jahre hat die Band mit den meisten Line up Wechsel überhaupt, jetzt auf dem Buckel. Und sie haben tatsächlich eine Art Kultstatus erreicht, auch wenn sie, lt. Justin, lediglich Anfang der Achtziger ihre 15 Minutes gehabt hätten, und das wars dann. Nun, 15 Minuten können tatsächlich viel ausmachen und eine nachhaltige Wirkung erzielen.
ich erinnere mich, New Model Army in London, in den Achtzigern live gesehen zu haben. Und jetzt als letztes, - man höre und staune, als Support von Schandmaul vor ca. einem Jahr. Dass das nicht besonders gut runter ging, ist so klar wie das Amen in der Kirche. Denn NMA Musik hat mit der von Schandmaul ungefähr so viel zu tun, wie die Kastelruther Spatzen mit Napalm Death. Und die 3.000 Fans damals waren nun mal ausschließlich Anhänger des mittelalterlichen Headliners. Man merkte auch, dass die Chemie bei jenem Auftritt nicht wirklich stimmte, im Gegensatz zu heute Abend. Da passte einfach alles. Eine, fast ausverkaufte Muffathalle, gefüllt mit alten und neuen New Model Army Fans. Ehrlich gestanden, ich hätte selbst nicht gedacht, dass es so voll werden würde. Alle Achtung!!!!

Support kommt von einer neuen Band namens Demander, einer Indierockband aus New York.
Ungewöhnlich ist das Line up, dass auch Gitarrist Jared,  der Schlagzeugerin Sivian und der Bassistin Karen, die zugleich Sängerin ist, besteht.  Existieren tut der Verband seit 2005, und gerade haben sie ihr zweites Album ‚The Unkindness Of Ravens’ veröffentlicht.

Keinesfalls uninteressant präsentiert das Trio seinen individuellen Touch of Independence. Und man kann Demander ein gewisses Potential nicht absprechen. Vor allem Gitarrist Jared sticht heraus. Für alle männlichen Besuche dürfte es aber Frontfrau Karen sein, die im sexy Minirock ihren Mann steht. Das einzige Manko ist ihr, etwas dünnes Stimmchen, dass nicht so wirklich durchschlagende Souveränität aufweist. Deshalb hinterlässt die Partie bei mir auch lediglich gemischte Gefühle. Wen’s interessiert, der kann aber gern mal auf der MySpace Seite von Demander rein hören in ihre Musik.
http://www.myspace.com/demander

New Model Army hingegen tun sich leicht, die Situation in null komma nix in den Griff zu bekommen. Und das, obwohl der Schwerpunkt dieser Show definitiv auf dem neuen Album ‚High’ liegt. Es handelt sich dabei übrigens um das zehnte Studioalbum in der History der Band. Aber die Fans scheinen trotzdem jeden neuen Song bereits aus dem FF zu kennen.






Man kann es nicht anders beschreiben, aber Justin feiert hier und heute eine Triumphzug. Begleitet wird er durch Marshall Gill an der Gitarre, Peter Nice (Nelson) am Bass, Dean White am Keyboard und Michael Dean am Schlagzeug. – Obwohl New Model Army schon immer als politische Band bekannt waren, hält sich die Propaganda in Grenzen, Gott sei Dank!
Neues Album hin oder her, zum Schluss kommen sie dann doch noch, all die bekannten Songs der Band (siehe Setliste). Und sämtliche ca. 1.000 Fans gehen höchstzufrieden nach Hause.  Ich auch, und das, obwohl ich nie wirklich ein Fan dieser Band war. - ......
http://www.newmodelarmy.org/
                                                                             Das Gespräch mit Justin ist unter Interviews  zu finden