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Auf geht’s wieder mal zum Ringelshirt-Contest. Ich stelle einmal mehr fest, dass sich besonders hier in Deutschland jenes topmodische Haute Couture
Accessoire äußerster Beliebtheit erfreut in der darstellenden musischen Bühnenkunst. Und wenn man dazu noch die richtige Figürlichkeit besitzt, dann kann dies ganz schnell zum absoluten neckischen Hingucker werden. Al Capone hat zudem leihweise seinen Hut gespendet, und fertig ist der H-Blockx Look 2007. -
Fakt ist, würde ich für jedes Konzert dieser Band, dass ich bis dato gesehen und erlebt habe, 10 Euro bekommen, könnte ich wahrscheinlich auf Hawaii überwintern. Naja, die Brüder gibt’s nun doch schon seit 17 Jahren, und sie sind fast so etwas wie eine feste Institution in der CrossOver Schublade Deutschlands. Klar, die Zeiten ändern sich und die Trendbewegungen auch. Deshalb windet sich auch die Popularitätskurve von den H-Blockx durch diverse Ups und Downs. Die heutige Zeit lässt eben nun mal keine Konstante mehr zu wie in den 60ern oder 70ern. Trotzdem sind Henning Wehland und Co immer noch präsent, mit neuem Album ‚Open Letter To A Friend’ und neuem Schwung in den  alten Knochen. Die Verjüngungskur hat eben erst begonnen. Und da wären wir wieder beim allseits beliebten, sexy – Ringelshirt. Stehaufmännchen bleibt eben Stehaufmännchen.


Die Vorhut wird von ‚One Fine Day’ aus Hamburg bestritten, die hiermit auch ihr zweites Studioalbum ‚Damn Right’ vorstellen. Man kann die Brüder getrost als Nachfolger, bzw. Fortsetzer der Gangart von den H-Blockx bezeichnen. Kein Wunder, wird der Titelsong doch im Duett von Sänger Marten Pulmer und H-Blockx Frontman Henning Wehland interpretiert.

Existieren tut die Band seit 1997, und spätestens seit ihrem Auftritt beim Rock Am Ring/Park  und Hurricane Festival sind sie der allgemeinen Musikgemeinde ein Begriff.
One Fine Day machen ihre Sache jedenfalls ganz passabel.  Was mir im speziellen auffällt sind die Melodien, die garantierten Mitsingfaktor besitzen. Man könnte sie fast schon als Ohrwürmer bezeichnen, wäre da nicht die gewisse Härte und Durchschlagskraft. Außer Pulmer sind noch Gitarrist
Hendrik Burkhard, Roman Rossbach, ebenfalls an der Gitarre, Bassist Marco Köhrsen und Drummer Erik-Mac Essig in der Band. Im Ausland hat man übrigens auch schon einige Lorbeeren eingefahren, insbesondere in Japan. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich diese Band eines Tages  durchaus einen genauso großen Namen wie die H-Blockx machen könnten mit viel Live-Routine und etwas Glück.
http://www.onefineday.de/


Immer noch im, fast Original-Line up, oder sollte ich besser sagen – wieder..... stürmen die Isolationshaftzellen (Übersetzung für H-Blockx)  die Bastion. Mit dem einzigen Unterschied, dass der Kittel quer- und nicht längs gestreift ist. Und unser Wonneproppen Henning gibt gleich zu bedenken, wie peinlich es ihm heute noch ist, wenn er an den verstaubten Auftritt bei der Bravo-Supershow zur Single ‚Move’ zurück denkt. Aber was soll’s? ‚Move’ war schließlich ein Riesenhit für die H-Blockx. Und das dem so war, hat man nun mal u.a.  den Bravo Lesern zu verdanken. – 

Wie auch immer, fest steht: ‚Move’ ist nach wie vor ein geiler Song, der auch 2007 noch sehr gut und fast zeitlos rüber kommt. – Fakt ist aber auch, das neue Teil ‚Open Letter To A Friend’ bestimmt den Tenor heute Abend mit insgesamt acht Songs. Allerdings ist die Setliste so gekonnt gemischt, was altes und neues angeht, dass der alte Wiedererkennungswert nie allzu lange auf sich warten lässt. Die allgemeine Gangart ist nicht mehr ganz so explosiv wie sie mal war, sowohl musikalisch als auch darstellerisch. Aber gut, wir werden ja alle nicht jünger, gelle?!!!  Und die akrobatischen Luftsprünge von früher sind einem gemächlicheren Slow Fox Trott gewichen. Aber dafür tanzt Al Capones Kopfbedeckung einen Paso Doble, und Henning lässt die Puppen ein Spinning Wheel vollführen da unten, und zwar so, dass ich umgehend die Flucht  5 Schritte nach hinten antrete. Eine weitere Melodie mit 100%igem Wiedererkennungswert ist die von ‚Celebrate Youth’ – Der Dank geht an Rick Springfield. Und das zweite Cover – logisch – ‚Ring Of Fire’ von Johnny Cash, Gott hab ihn selig... (bzw. June Carter-Cash, die diese Hymne für ihren Göttergatten kreiert hatte anno dazumal) – Ich frage mich oft, warum gerade ‚Ring Of Fire’ von so vielen anderen Künstlern gehuldigt wird, wieder und immer wieder und noch einmal. Selbstredend sind auch die beiden H-Blockx Gassenhauer ‚Step Back’ und ‚How Do You Feel’ mit dabei. Ohne jene wäre ein H-Blockx Konzert kein H-Blockx Konzert. Und eines muss man Henning lassen. Er zwingt noch alle in die Knie, inklusive der Security. (man beachte das Hintergrundbild hier)




Der neue Prototyp des H-Blockx Fans :-)))

Für die Zugabe wird das Ringelshirt gewechselt für,.... na ja für ein anderes Ringelshirt. Wir wollen doch der Linie treu bleiben.
Kurz und gut, der Gesamteindruck ist wieder mal ein positiver, wenngleich in wesentlich kleinerem Rahmen vor ca. 800 Gästen, und der open Letter ist mit vielfachem Echo beantwortet worden. H-Blockx bleiben eben H-Blockx inklusive dem charmantesten Tourmanager Deutschlands!!!

http://www.hblx.de/

                                                                                       
Eine kleine Konversation  mit Gitarrist Tim ist unter Interviews zu finden