Jawohl, - Frauen an die
Macht, und das im Rock’n’Roll Zeitalter des Jahres 2007 mit aller
nur erdenklichen Durchschlags-Power, zu denen das schwache Geschlecht
imstande ist. Und ich kann Euch nur immer wieder bestätigen, das was
diese vier Mädels aus sunny California hier aufführen, hat Hand und Fuß
und noch mehr Elan. – Heute
sind sie zum wiederholten
Mal live on stage hier in Minga, und für mich und noch einige Insider
mehr, bedarf es keiner großartigen Überlegung, auch diesmal wieder zum
fröhlichen feministischen Abrocken anzutanzen. Der Club, in dem The
Donnas hier auftreten ist ziemlich klein, aber ansich gemütlich. Nur, wenn’s
dann so üppig gefüllt ist, wie eben heute Abend, dann verwandelt sich
die Behaglichkeit ganz schnell in eine mittelschwere Folter was
saunagerechte Temperaturen, Tabak-geschwängerte Rauchschwaden und die
nichtvorhandene Sicht auf die Bühne betreffen. Die Anstrengung sich auf
das eigentliche Geschehen auf der Bühne zu konzentrieren, ist fast
schon übermächtig. Aber was soll’s..... Auch das gehört zum
Rock’n’Roll und ist weiß Gott nix neues oder gar ungewöhnliches.
Tatsache ist, dass The Donnas für mich eine der wenigen wirklich
fetzigen Frauenbands sind in der harten Rockmusik. Im Gegensatz zu
unserer guten alten Doro, die immer noch im antiken Leder-Nieten-Outfit
der 80er Jahre, ihren toternsten, ebenfalls jener Epoche entstammenden,
etwas verstaubten Heavy Metal nach wie vor vertritt (Anm. was nicht heißen soll, dass es
deshalb schlecht ist) – so setzen The Donnas auf straighten modernen
Ami-Hardrock, ohne große Schnörkel oder zuviel visueller Imagepflege,
und das locker vom Hocker.
Sie sind allesamt 28 Jahre jung, sehen gut
aus und sind nebenbei auch noch ganz passable Musikerinnen. Und was mir
persönlich auffällt, mit jedem Mal, die ich die Mädels wieder live in
Concert sehe, sind sie noch um eine Spur routinierter und besser. Wusste
sich Sängerin Brett Anderson alias Donna A
noch vor ein paar Jahren gar nicht so dolle zu bewegen, so hat
sie sich im Vergleich zu damals, inzwischen fast schon zur Hochleistungssportlerin entwickelt.
Beziehungsweise hat sie es ihrer Kollegin Torry Castellano alias Donna C
nachgemacht, welche von Anfang an ein Tier war und nach wie vor ist.
Auch Gitarristin (und Radiomoderatorin) Allison Robertson alias Donna R
hinterlässt einmal mehr einen positiven Vibe. Und der Vollständigkeit
halber kugelt am Bass noch Maya Fords - alias Donna F – vollschlanke
Silhouette über die Bretter. Sie ist die Einzige, die dringend mal eine
Lektion in Sachen modischer Stilikone für Übergrößen benötigte.
Aber das nur am Rande erwähnt, und es tut auch nichts weiter zur Sache.
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Kennen tut sich das Quartet übrigens schon seit ihren Highschool-Zeiten,
genauer gesagt, seit 1993, als sie ihr erstes Projekt ‚Screen’ gründeten.
Im Laufe der Jahre und der Sammlung einiger Erfahrungswerte, wurde
daraus The Donnas, die sich anfangs an ihren Idolen The Ramones
orientierten. Mittlerweile ist aus dem Punkrock aber, wie zuerst schon
gesagt, straighter Ami-Hardrock geworden. Und jener Stil passt auch
wunderbar zu den Girls.
Sieben Alben hamma bislang im Tornister, und daraus lässt sich auch
exzellent schöpfen für eine Show, die in etwa 70 Minuten dauert.
Zugegeben das ist etwas kurz. Aber 1) muss der Zauber bis 23 Uhr beendet
sein wegen anschließendem Diskobetrieb, und 2) ist die physische
Aktivität der Donnas neben dem musizieren so explosiv und anstrengend,
dass es viel länger ohnehin nicht auszuhalten wäre. Dabei ist die
Konstitution der Damen bestimmt nicht die schlechteste. Donna A puscht
ihre Anbeter so auf, dass diese vor ihr nicht nur einmal den Boden küssen.
Ein Grund mehr, das ein fotografieren aus vorderster Front unmöglich
macht. Mein Liebingssong der Band – „Who Invited You“ kommt dabei
wie die Faust aufs Auge, - richtig
passend aggressiv rüber. Es folgen weitere musikalische Aufforderungen
zum Sex, Provokation, Lebenslust, Feminismus und Unterwerfung. Einen Überbegriff
bietet der Titel des aktuellen neuen Albums ‚Bitchin’.
Yep, das ist schwungvoller, unkomplizierter Rock, kein kompliziertes
Gefrickel, kein bierernster Metal oder Depri-Alternativ-Sound, einfach
nur straight through the eyes – Rock’n’Roll. Mädels, weiter
so..... let the party roll on.... und kommt möglichst bald wieder….
http://www.thedonnas.com/
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