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hmmmm..... sagt mal ehrlich… wollt Ihr jetzt wirklich zum 150sten Mal hören wie Motörhead – live in Concert war?? Christus, ich bin ja wirklich aufmerksam, objektiv und einfallsreich, aber langsam fehlen auch mir die Worte und die Erklärungs-Flexibilität was diese Band betrifft. Lemmy und Co sind jetzt schon fast jedes Jahr, stets kurz vor Weihnachten, zu Gast in unserer bayrischen Landeshauptstadt. Das Zenith ist zur Stammkneipe geworden, dessen maroden Wände langsam aber sicher das Fürchten lernen in Bezug auf das Dezibel Bombardement ala’ Motörhead. Nicht ganz so viele Freaks wie im letzten Jahr, aber immerhin doch 5.000 an der Zahl, haben sich einmal mehr zum Trommelfell Bombardement eingefunden. Eigentlich schön, dass eine Band, die in den Achtzigern noch vor 150 Fans gespielt hat, sich im Laufe der Zeit so prägend zur Kulttruppe hoch stilisiert hat. Vor allem ist es aber interessant zu beobachten, dass sich im Publikum nicht nur alte Fans von damals befinden, solche, die sozusagen mitgewachsen sind mit der Band, sondern auch blutjunge Kids, die gerade erst dabei sind, Motörhead für sich zu entdecken.
Ein sehr langer Abend steht an, sind doch gleich drei Supportacts auf der Liste, die die Bude aufheizen sollen im Vorfeld. .- Und ich muss auch beim ersten Streich Valient Thorr passen, da ich zu jener frühen Stunde noch anderweitig beschäftigt bin, nämlich mit einem charmanten Herrn, der neben seiner Band in New Jersey auch noch zwei Geschäfte für Süßigkeiten betreibt. Neben Lübecker Marzipan werden dort auch Salzburger Mozartkugeln angeboten. Für New Yorker Verhältnisse eine wahrhaft exotische Offerte. Altersversicherung nennt man so was im allgemeinen. Aber vorher, oder besser zugleich will man noch etwas abrocken mit einer Band, die fast schon genauso lange im Business ist wie Motörhead. Und die hört auf den filigranen Namen Overkill.

Aber hübsch der Reihe nacht, und jene fängt bei mir live on stage – bei Act Nr. 2 „Skew Siskin“ an, die hiermit auch ihre neue, und insgesamt sechste Scheibe ‚Peacebreaker’ vorstellen.



Die Dame am Mikro pflegt bekanntlich gewisse Beziehungen zu Motörhead Feldwebel Lemmy Ian Kilmister, was offensichtlich nicht zu ihrem Nachteil ist. Denn sonst würde sie just in diesem Moment nicht da oben stehen im trendy Military Outfit, der ebenfalls in gewisser Art und Weise von good old Lem adoptiert ist. Dank der Kopfbedeckung ist anfangs auch nicht allzu viel zu erkennen von Nina C. Alice (Anm. für was steht eigentlich das C?) und sie gibt sich zudem provozierend maskulin. – In anderen Reviews oft als das weibliche Pendant zu Lemmy beschrieben, kann ich dies allerdings nicht wirklich nachvollziehen. Simpel aus dem Grund, dass good old Lem eigentlich mit nichts zu vergleichen ist.-  However.... und zurück zur Show von Skew Siskin, die zwar ein gewisses Potential und ziemliche Routine aufweist, mich aber nicht wirklich aus den Cumulus Wolken fallen lässt. Und es ist gewiss keine Verbesserung wenn noch dazu das Licht so gut wie nicht vorhanden ist, der Sound in einem schlecht gewürzten Griesbrei versinkt und die Spielzeit keine Dreiviertelstunde beträgt. So what?! Entweder ist diese Band  noch immer nicht reif für so große Bühnen, oder einfach nicht geschaffen. Und ja, - eine sogenannte Ausstrahlungskraft, wie man sie vor allem bei weiblichen Steckenpferden erwartet, ist hier und heute Abend leider nur wenig zu spüren. – Wahrscheinlich gilt es diese Truppe noch mal solo in kleinerem Rahmen auszukundschaften, um ihre wirklichen Stärken oder auch Schwächen zu erkennen.

 http://www.skewsiskin.net/



Overkill, Nummer 3 auf der Einkaufsliste heute Abend.... und das endlich wieder einmal.

Lange genug haben wir drauf gewartet. Herrschaftszeiten, ich habe gerade überlegt, wann ich die Brüder zum letzten Mal live gesehen habe, und bin ganz erschrocken anhand der Tatsache, dass jenes Ereignis schon wieder volle fünf Jahre zurück liegt. Das ist ja schon gar nimmer wahr. Andererseits kommt es mir aber gar nicht so lange vor, dank der, nunmehr fast 18 jährigen Freundschaft mit Frontmann Bobby-Blitz und dem dadurch bedingten stetigen Kontakt. Und gerade deshalb freue ich  mich heute ganz besonders ihn und die Band  wieder einmal zu treffen und live on stage zu sehen. Was das Rendevouz  vor und nach dem Konzert betrifft, ist alles auch perfekt, - weniger allerdings was den Livestint betrifft. Zwar besitzen Overkill, insbesondere Bobby Elsworth im Gegensatz zum Act vorher, Tonnen von Ausstrahlung, und viel mehr Energie, aber auch hier macht vor allem der Soundbrei ziemlich viel zunichte. Ich muss wiederum gestehen, dass mir Overkill in kleinerem Rahmen wesentlich besser gefallen, als auf so einer Megabühne wie heute hier, wo der Kontakt zum, größtenteils Motörhead Publikum, eher bedingt ist. Nun, es ist mit Sicherheit nicht einfach, ein gesundes Mittelmaß zu finden, denn andererseits kann eine zahlreiche Zuhörerschaft ja im Prinzip  nicht von Schaden sein.

Persönlich habe ich aus fotografischer Perspektive auch noch einen weiteren Umstand zu beanstanden. Da darf man, zeitlich gesehen, grad mal die Länge von drei Songs knipsen, und kaum ist der Zauber vorbei, wird da oben ein halber Striptease hingelegt und bewiesen, dass man auch mit 48 Jahren noch einen gestählten Body wie ein 25jähriger haben kann.  Gemeinheit, aber ich habe mich nach der Show auch umgehend beschwert, damit sich jene Action zukünftig um die Länge eines Songs vorverlegt. Meine Kamera wird’s ihnen danken, und ich auch :-)) – Das Set enthält ein Greatest Hits Package mit 2 Songs von der neuen CD Immortalis. Den Abschluss macht Elimination vom 89er Album  ‚Years Of Decay’. Alles in allem ist der generelle Tenor nicht negativ, aber auch nicht überwältigend überschwänglich. Ich persönlich denke, dass wir die Live Qualitäten von Overkill erst bei ihrer Frühjahrs-Solo-Tour (siehe Tourdates)  hier in Deutschland so wirklich zu spüren bekommen. Und ich kann nur jedem Fan des gediegenem Thrashmetals raten, sich davon zu gegebener Zeit noch mal zu überzeugen.  Ich garantiere dann auch für einen etwas früheren Start zum Metal Strip :-)))  http://www.wreckingcrew.com/crew/



“We Are Motörhead, And We play Rock’n’Roll“. So fängt jede Motörhead Show und wird es auch in alle Ewigkeit tun.

Wäre es auch nur einmal anders, dann wäre Motörhead nicht Motörhead. Peng, und schon rumpelt Lemmy, Phil und Micky augenblicklich mit mindestens 10facher Schallgeschwindigkeit los, so dass der Jüngste Tag zum Kindergeburtstag degradiert. Ein Motörhead Konzert ohne Earplugs zu besuchen  ist fast schon verantwortungslos gegenüber dem eigenem Trommelfell. Ansonsten gibt’s nicht viel zu sagen, weil es Jahr für Jahr – ein und aus, immer das gleiche Donnerwetter ist, dass da auf uns nieder prasselt. Ich erspare mir hier auch irgendwelche Details aufzuzählen oder gar Songs (siehe Setliste) . Denn ich würde mich nur wiederholen was ich letztes Jahr und vorletztes und all die Jahre davor schon erzählt habe.



Es gibt nix neues, nix außergewöhnliches und Lemmys Sexappeal ist auch noch das das selbe. Ich stelle jedenfalls erneut wieder fest, dass er sich für seine 61 Jahre immer noch ganz wacker da oben hält, mit lieblichem Nachtigal Tenor, seinem Bass und dem üblichen Glimstengel zwischendurch in der rechten Hand. Busenfreundin Nina von Skew Siskin tanzt zur kleinen Sondereinlage auf die Bühne, aber das wars auch schon mit den Besonderheiten. – Eine Zugabe gibt’s mit dem nostalgischen Akustik Arrangement - von Whorehouse Blues - dann, wie sollte es anders sein, das unvermeidliche ‚Ace Of Spades’ und das Amen im Tempel wird mit ‚Overkill’ angestimmt. Aber ich wiederhole mich bei letzterem ja  ohnehin schon wieder.
Dann ist endgültig Zapfenstreich und das Fazit entpuppt sich als halbtaube Gehörgänge trotz Stöpsel, die neuerliche Erkenntnis, dass sich absolut überhaupt gar nichts seit dem letzten Mal geändert hat, aber nichts desto trotz hat der Kultstatus einen weiteren Schub bekommen. Und Motörhead werden auch nächstes Jahr und übernächstes und weiß der Geier wie viele Lenze mehr, antanzen, jedenfalls solange Lemmy aufrecht stehen kann, und sich wie immer vorstellt und auch wieder verabschiedet mit: „We Are Motörhead, And We Play Rock’n’Roll“. – Als wenn wir das eh nicht schon seit einer kleinen Ewigkeit wüssten. ---- tzzzzzzzzzzz !

http://www.imotorhead.com/

Einige Aftershow (vor allem - Overkill) Schnappschüsse gibt's wie immer im
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