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However,
die Zeit ist schnell vergangen, und hier sind sie wieder, und das fitt und
fast so springlebendig wie einst. Naja, so weit es halt die physische
Motorik zulässt. Und mit im Gepäck haben sie zum einen das neue Album
‚Balboa Island’ und zum anderen als Support
(The Crazy World of...) Arthur Brown. Und dann kommt er, der große Arthur Brown, und zwar genauso unkonventionell, wie er selbst ist, nämlich verhüllt wie eine Mumie. So schreitet er mit deutlichen Klopfgeräuschen quer durchs Publikum, nachdem sein Mitstreiter Nick Pynn per Akustikgitarre eine brillante, aber etwas irritierende Einleitung on stage gegeben hatte. Und dann legt der gute alte Arthur da oben los, dass sich die Balken verknoten. Jesus Maria, der Glitzeranzug sitzt noch hervorragend an einem Körper, der kein Gramm Fett zuviel aufweist. Und für seine, immerhin 65 Jahre, hat er sich mehr als nur rostfrei gehalten, bewegt sich wie ein Wiesel über die Bretter und besitzt immer noch eine Stimme wie ein junger Gott. Halleluja, wer hätte das gedacht. Lediglich die Haarpracht hat sich über die Jahre hinweg sprichwörtlich verdünnisiert. Wusstet
Ihr eigentlich, dass Arthur Brown einst das große Vorbild von Alice
Cooper war? Und später dann sogar das von Marilyn Manson, der ihn in
gewisser Hinsicht kopierte. Arthur fiel schließlich bereits in den 60er
Jahren wegen seiner exzessiven Feuershow und Nacktauftritten auf. Er
wirkte in diversen
Filmen mit, darunter auch in der Rockoper Tommy von The Who. Und er
unterbrach seine Karriere sogar für einige Zeit der Meditation. 1994
erlitt der God of Hellfire einen Schlaganfall, von dem sich nur langsam
erholte. Kurz darauf folgte die Neuaufnahme von ‚Fire’ mit den Krupps.
– Bei der Liveaufführung der Pretty Things Rockoper S.F. Sorrow im Jahr
1998 fungierte er als Erzähler. Jetzt ist er endlich selbst wieder auf
die Bühnenbretter der Musik zurück gekehrt. Und der gute Mann nimmt sich
tadellos aus in jeder Beziehung. Er ist rüstig, er singt wie eine
Nachtigal, und er weiß sich perfekt in Szene zu setzen. Auf gut deutsch,
- fit wie Oskar. – ‚I Put A Spell On You’ verfehlt genauso wenig
seine Wirkung wie ‚The Tell Tale Heart. – Beim Höhepunkt ‚Fire’
klettert er auch die Balustrade unserer kleinen Elserhalle und singt hoch
über den Köpfen des Publikums,
um anschließend mitten durch die Reihen zu marschieren.
Und jawohl, es kommt gut, sogar sehr gut. – Auch sein Begleiter beweist
eine eigene Klasse für sich. – Fazit: Einstand wieder gelungen, Patient
– fitter than ever before..... Und hoffentlich bleibts auch so, und er
kommt bald einmal wieder....
Und peng, Phil May wirkt doch tatsächlich im ersten Moment wie Eric Burdon da oben. Eine entfernte Ähnlichkeit ist nicht abzustreiten. Schwarzer Anzug, weißes Hemd und Sonnenbrille beherrschen das Bühnenbild. – It’s Showtime für die, einst wildeste Rockband aus dem Swinging London der Early Sixties. - Und dass Aussehen täuschen kann, das beweist vor allem Gitarrist Dick Taylor. Opi lässt grüßen vom visuellen Aspekt her, aber vom rockingen Augenwinkel betrachtet, lässt er nach wie vor die Barbiepuppen tanzen, und zwar so, dass so mancher Enkelsohn in der Menge hier seinen Bubblegum verschluckt. Phil May gibt sich bluesig lasziv und der Schalk blitzt in den, immer noch jugendlichen Augenfalten.
In
der Tat wirkt Mr.
May wie
Casanova nach der Wiederauferstehung aus dem Jungbrunnen von Hermes dem Götterboten.
Allein mit ihm im Separet – Mädels ich lege meine Hand nicht ins Feuer für ihn....
- Dem Kerli sitzen immer noch
Pepperoni im Allerwertesten, zumindest was die Stagepräsenz betrifft. –
Und ja, man holt auch Mr. Arthur Brown noch einmal auf die Bühne, um den
Old Time Rock’n’Roll in seiner reinsten Form zu zelebrieren. Auch
Bassist und Wally Alan und Gitarrist Frank Holland schenken sich keine müde
Kaffeebohne und mischen fleißig mit beim Pretty Things Poker. – Die
Setliste schenkt sich auch nichts in Sachen – Greatest Hits, und natürlich
will das neue Teil ebenfalls promotet werden. Übrigens
eine sehr gute und schwungvolle Scheibe, kann ich nur empfehlen. Ach ja,
leider ist John Povey ist auf dieser Tour nicht mit dabei aus familiären
Gründen. Er wird allerdings würdig von Stagehand und Co. vertreten. Es
wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Povey auf jeden Fall noch
mit von der Partie wäre. |
Diary
anklicken für einige Aftershow Schnappschüsse |