Holla, und hier hamma schon wieder einmal eine Band, die zur Kategorie
der, von mir noch nicht live gesehenen, Acts gehört. Dabei sind jene
nicht nur so was wie eine Legende, sondern zudem seit 36 Jahren in der
deutschen Musiklandschaft unterwegs. Jane haben zwar nie den großen
internationalen, weltweiten Durchbruch erzielt, aber hier in Deutschland
sind sie als federführende, sogenannte Krautrockband, vor allem in den
Siebzigern, nicht mehr weg zu denken. Allen voran Peter Panka, der damals
zusammen mit Charlie Maucher, Klaus Hess und Werner Nadolny die Truppe aus
der Taufe gehoben hat. Ob das nun 1969 war oder erst 1970, da scheiden
sich die Geister. Der eine behauptete das, der andere das. Aber genauso
verwirrend wie die Anfänge waren, so entwickelte sich die History rund um
Jane weiter, deren etliche Line up Wechsel schon fast legendär waren dank
der Streitigkeiten zwischen Panka und Hess. Eine Zeitlang gab es sogar
zwei Versionen von Jane. Wenn man die Livescheiben dazu zählt, so rechnet
sich die Diskographie auf 21 Scheiben hoch seit 1972.
Kurz und gut, Jane 2007, die sich aus Peter Panka, Werner Nadolny, Charly
Maucher und Klaus Walz zusammen setzten, hatten eine weitere Tour bereits
geplant, als ein tragischer Zwischenfall wieder einmal alles in Frage
stellte. Am 28. Juni verstarb Peter Panka an Krebs.
Aber nein, die Band war mitnichten vom Tisch, sondern machte sich trotz
der Tragik daran, die Tradtion fortzusetzen in Gedenken und zu Ehren des geistigen Kopfes von Jane. Würdig vertreten
wird jener Verstorbene nunmehr von Fritz Randow (Ex-Saxon) am Schlagzeug.
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And here they are.... Und
da macht sich auch schon das Nord-Süd Gefälle bemerkbar. Während in
Berlin und anderswo die Hallen gut gefüllt sind, kennt man die
Krautrocklegende Jane hier in Bayern nur bedingt und in Insiderkreisen.
Die Folge sind gerade mal in etwa 50 Leutchen im Backstage Club. Aber die
Musiker wissen das, denke ich, und sie beginnen ihren Prolog mit „All My
Friends, Cool Again Easy“, das übrigens dann ganz zum Schluss auch das
Outtro darstellt. Ich denke mal, ganz im Sinne von Peter Panka, dem
auch die komplette Tour gewidmet ist, was wiederum auch visuell nicht zu
übersehen ist. - Neuere Stücke
wie ‚Tomorrow’, ‚Much Too Much’ und ‚Welcome To The Club’
kommen zum Zug, genauso wie die älteren Songs ‚Wind’, ‚So So
Long’, ‚Daytime’, ‚Hangman’ oder ‚Fire, Water, Earth &
Air’.
Man spürt nach wie vor die Magie der Vergangenheit, auch wenn Peter Panka
eine große Lücke hinterlassen hat. So verstehen es Charlie Maucher,
Werner Nadolny, die beiden einzigen verbliebenen Gründungsmitglieder von
Jane, sowie Klaus Waltz, der vor einigen Jahren Klaus Hess ersetzt hatte,
Fritz Randow, der, wie bereits erwähnt, jetzt Pankas Platz am Schlagzeug
eingenommen hat, und Anrdt
Schulz dennoch, den alten Spirit neu aufzulegen. Das hier sind alles
hervorragende Musiker, die genauso brillant aufeinander eingespielt sind.
Ob hier jetzt 50 oder 5.000 Zuschauer stehen würden, - es spielt keine
Rolle was den musikalischen Aspekt betrifft. Krautrock hin oder her, ich
persönlich mag diesen Begriff nicht, da sich stilistisch kein Unterschied
bemerkbar macht zwischen deutschen oder englischen oder
amerikanischen Rockbands der 70er Jahre, mal abgesehen von der persönlichen
Note. Aber Rockmusik ist nun mal Rockmusik, aus Schluss, basta und Amen,
ob deutsch oder sulu-chinesisch.
Das hier und heute Abend im intimen Rahmen unseres Backstage Clubs ist
lediglich ein kleines Juwel in Form einer, hervorragend interpretierten,
musikalischen Zeitreise. Und ich bin mir sicher, Peter Panka sieht von
oben zu und gibt seinen Segen. Zu vergönnen wäre es jenen Musikern, wenn
sie auch hier im Süden wieder etwas mehr Beachtung finden würden.
Verdient hätten sie es allemal. Aber wie heißt es so schön in Bayern:
„was der Bauer nicht wirklich kennt, das frisst er nun mal nicht....“
– Wenn, ja wenn er’s nur ganz einfach mal geschmacksgerecht serviert
bekommen würde...... Alles
wieder einmal eine Sache der, vermaledeiten Promotion, oder etwa nicht????
http://www.jane-music.com/
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