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Okay, gleich zu Beginn will ich gesagt haben, dass ich
dieses Mal keine ausführliche Live Review schreiben werde an dieser
Stelle. Vor allem deshalb, weil ich diese Band in den letzten 3-4 Jahren
bereits mehrere Male rezensiert habe und sich seit dem letzten Mal im
Prinzip nicht viel verändert hat. – Komplett neue Scheibe ist weit und
breit keine in Sicht, und Alvin Lee ist auch noch nicht zurück gekehrt
zum Mutterschiff. Muss er vom musikalischen Standpunkt her auch nicht.
Denn, wie ich schon mehrmals in der Vergangenheit betont habe, steht ihm
sein legitimer Nachfolger Joe Gooch in, aber schon absolut gar nichts
nach. Und das ist keine Über- bzw. Untertreibung. Im Gegenteil, ich möchte
fast behaupten, dass Joe jene Rocklegende inzwischen um Längen überholt
hat, was das Können betrifft. Einziges Manko: er wird nie den
Legendenstatus von Alvin Lee erreichen. –
Nein, man ist sich mitnichten nach wie vor ultraviolett und geht sich
aus dem Weg, bekräftigt der harte Orginalkern von Ten Years After in
Sachen Alvin. Aber eine nochmalige Zusammenarbeit steht außerhalb
jeglicher Diskussion, und man wäre durchaus happy mit der derzeitigen
Situation. Das mag zum Teil auch durchaus zutreffen. Trotzdem bin ich mir
z.B. totsicher, würde morgen die große Reunion im Original Line up
stattfinden, dann wären gut gefüllte Venues der dreifachen Größe von
dieser hier, mit Leichtigkeit wieder an der Tagesordnung. – Aber das
wird wohl so schnell nicht passieren. Andererseits gut so für Joe, der
sich in seiner Frontmann Rolle exzellent eingelebt hat in den letzten paar
Jahren. Er, der zu
Woodstock-Zeiten noch nicht mal geboren war, trägt mit Würde und viel Können
das Erbe des großen Alvin Lee fort. Ihm zur Seite stehen Ric Lee, Leo
Lyons und Chick Churchill, die drei anderen verbliebenen Urmitglieder.
Aber was rede ich da groß. Das wissen wir ja ohnehin.
Fakt ist für alle Münchner, die’s auch interessiert: die Halle und
der Club an der Brücke bleiben noch bis zum 30. April bestehen. Dann soll
der endgültige Schlussstrich erfolgen. Das ausgelagerte Werk auf der
anderen Straßenseite im Industriegebiet, ist vertraglich bis Ende 2010
zugesichert. Und während dieser Zeit will man rund ums Werk einige neue
Lokalitäten nach und nach aufbauen, inklusive der Zusicherung für einen
Langzeitbetrieb. Betont sei noch, das nichts von der Stadt subventioniert
wird, und die Backstage GmbH. alles irgendwie selbst finanzieren muss.
Aber ich bin mir sicher, dass unser Hans-Georg mit seinem
ungebrochenem Enthusiasmus all jene Pläne auch früher oder später
verwirklichen wird. Vielen Dank an dieser Stelle jedenfalls für die
Einladung und die ausführliche Information. http://www.backstage089.de/ Last but not least – die führende Hand im Gefüge, bzw. am Schlagzeug, Ric Lee, der neben dem obligatorischen Solo auch seine übliche Ansprache hält. Alles wie gehabt... Jeder da oben bekommt sein Glanzlicht, zeigt was er nach wie vor drauf
hat musikalisch, und übt sich ansonsten im solide - guten Zusammenspiel.
Allen voran aber Joe Gooch, der wahrscheinlich mit seinen, erst 30 Jahren
noch lange nicht den Zenith seiner Entfaltung erreicht hat, und trotzdem
an Gitarre und Gesang besser ist als so
mancher Altveterane mit 40 Jahren Erfahrung am Buckel. Ich für
meinen Teil bewundere gerade ihn für sein immenses Können. Und er ist es
auch, der Ten Years After den frischen Wind in die Segel bläst und sie
nicht wie eine Rentnerband wirken lässt. Hier schiebt sich Jung und Alt
gegenseitig die Energie zu. Und die Performance inklusive all der alten
großen Songs wirkt alles andere als angestaubt, sondern rockt voll
hinterm Ofen durch den Schornstein in die Galaxis. |
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