Auf geht’s wieder mal zum Oldie Revival, und das sozusagen buchstäblich.
Denn diese Band hat sich im vergangenen Jahr erstmalig nach 30, oder ich
weiß nicht wie vielen, Jahren wieder reformiert, und das meine Freunde
auch noch im Original Line up – Gary Wright, Mike Harrison und Mike
Kellie. Was der ausschlagende Funke dafür war, vermögen die Drei selbst
nicht so recht zu sagen. Der berühmte Sparkle war halt einfach wieder da,
heißt es.
Nun, die Jungen unter uns wissen mit dieser Band wahrscheinlich nicht
allzu viel anzufangen – wie auch?! Gegründet 1966 von Harrison, veröffentlichten
sie ein Jahr später das Debüt ‚It’s All About You’. Zahlreiche
Line up Wechsel und noch sechs weitere Lps bestimmten die History von
Spooky Tooth, bis man sich 1974 endgültig trennte.
Spooky Tooths Stil war und ist eine Mischung aus Bluesrock mit
Progressive Anleihen aber auch mit einem Country-Pop Touch versehen. Einer
der bekanntesten Songs ist ‚Better By You, Better Than Me’, der wenn
man ihn hört, den berühmten Aha Effekt hervor ruft. Bekannt war die Band
aber auch für ihre Coverversionen des Beatles Songs ‚I’m A Walrus’
und für ‚Tobacco Road’. Dem Klassiker, der von
John
D. Loudermilk 1960 geschrieben und als erstes eingespielt wurde, und 1964
ein Riesenhit für die englische Band Nashville Teens war.
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1969
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Gary
Wright, der in den 70ern auch einen Riesenerfolg mit dem Solohit ‚Dreamweaver’
verbuchen konnte, ist auch Mitglied der Ringo Star Allstar Band, während
Harrison seine Mike Harrison Band am Start hat. Aber es ist die Magie von
Spooky Tooth und die alten
Zeiten, die man noch einmal aufleben lassen will. Und good old Germany ist
für solche Dinge schon immer der empfänglichste Ort gewesen. Also worauf
warten....? Und jawohl, es funkt wieder so wie..... na ja so wie anno
dazumal ......
Um kurz nach 20 Uhr wird der Abend von einem Münchner Lokalact
eingeleitet, namens ‚Siggi Stardust’.
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Die
Truppe besteht aus: Hans
Pramberger (git, voc), Jörg Raabe (keyb), Jim Fojtek (b), Chris Springet
(dr). Allerdings fehlt heute Abend aus, mir nicht bekannten, Gründen, der
Keyboarder. Und auch der Bassist ist ein anderer. Aber das tut der Performance keinen Abbruch. Denn das, was die
drei Münchner hier auf die Bretter legen, kann sich durchaus sehen bzw.hören
lassen. Es ist vor allem Sänger und Gitarrist Hans Pramberger, der dabei
heraus sticht.
Stücke aus 40 Jahren Musikgeschichte haben sie die Jungs vorgeknöpft,
und interpretieren diese mit einem sehr individuellem Touch – Go bless
John Fogerty.... Vor allem spürt man, dass hier mit viel Herzblut an der
Sache gearbeitet wird. Das De ja vu hat gerade erst begonnen......
...... und setzt sich wenig später mit Spooky Tooth fort,
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.....die
leider Gottes zunächst mit anfänglichen Soundproblemen kämpfen, was
aber wiederum nicht deren Schuld ist. Das, oben bereits erwähnte,
Original Trio wird auf dieser Tour noch von Bassist Schem Schroek (Ex-Kenny
Loggins) und Gitarrenwunderkind Steve Farris (Urgestein von Mister Mister)
ergänzt. Aber es sind vor allem Gary Wright und Mike Harrison die hier
die erste Geige bzw. Keyboard spielen und singen.
Letzteren kannte ich bereits von einem Gastauftritt bei der Hamburg
Bluesband in der Vergangenheit, und weiß deshalb, dass Harrison der
geborene Entertainer ist. Die Beiden ergänzen sich wunderbar und nahezu
perfekt und wechseln sich gekonnt in der Frontmann Rolle ab, bzw. führen
sie mitunter sogar parallel durch. Die Songs leiten uns auf eine Zeitreise
zurück nach dem Motto: forward to the past. Und trotzdem klingen sie alle
so frisch als ob sie eben erst geschrieben worden wären, was eventuell an
deren Interpretation liegen mag. Eine
Perle reiht sich an die nächste inklusive von Tabacco Road und ‚I’m A
Walrus. Und die zweite Zugabe, wie könnte es anders sein, ist
selbstredend ‚Better By You, Better Than Me’. –


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Die Augen der ca. 200 Gäste heute Abend glänzen feucht zum Schluss und
der Nostalgiefaktor gewinnt eindeutig. Dabei hat wahrscheinlich nur ein
Bruchteil dieses Publikums hier, die erste Ära von Spooky Tooth bewusst
miterlebt damals. Ich gehöre nicht dazu, denn zu jener Zeit zählte ich
gerade mal 6 oder 7 Jahre – too young for Rock’n’Roll. Aber Musik
ist bekanntlich unsterblich, vor allem wenn es sich um Klänge wie die von
Spooky Tooth handelt. Und was das wichtigste ist..... man wird zumindest
nie.... – too old for Rock’n’Roll.
Das Oldie De ja vu ist trotz der akustischen Probleme (den Soundmixer
schicken wir zum Mond) gelungen, und es war alles in allem ein schöner
Abend mit großem Unterhaltungswert, guter Musik und einem kleinen Sparkle.
(PS: nicht nur was die Musik betraf :-)))
http://www.spookytooth.co.uk/
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